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"Wir sind bald da Victoria, dann sind wir in der wunderschönsten Stadt die sie sich nur vorstellen können. St. Petersburg ist allen Städten, selbst Moskau, in so vielen Dingen voraus. Die wundervollen Gebäude, die wunderschönen Flüsse und Seen in der Nähe und gar der Adel in St. Petersburg ist eine Klasse für sich. Die Läden werden sie lieben Sofia. Und erst die ganzen wundervollen Stoffe ... die schönsten Kleider kann man daraus herstellen lassen und der Schmuck ist der teuerste doch zu gleich prunkvollste der in ganz Russland zu finden ist.", gespannt hörte ich Elisabeth bei ihrer Schwärmerei über St. Petersburg zu.

Sie schien förmlich in diese Stadt verliebt zu sein, so wie sie sie mir anpreist.

"Gibt es dort auch ein Gestüt?"
"Selbstverständlich, eines der größten überhaupt. Dort werden die schönsten und edelsten Pferde, nur für den Zaren und sein Gefolge, gezüchtet. Wenn sie wünschen, können wir sehr gerne dort einen Abstecher machen bevor wir uns mit Lord Vronskij treffen. ", dankend lenkte ich ihren Vorschlag ab.

Ich würde sehr gerne alleine mit Alexej dorthin gehen. Mir alles von ihm erklären lassen und schauen, wie gut er sich mit Pferden aus kannte.

Magda hatte mir in den letzten Tagen in England, viel über ihn erzählt.
Sie hatte heimlich Informationen über ihn in Erfahrung gebracht.

Er hatte mir selbst auch schon kurz berichtet, dass er eine große Leidenschaft für die Pferde pflegte. Aber dank Magda wusste ich nun, dass er sie nicht nur sehr mochte sondern förmlich vergöttert.

Er nahm wohl mehrmals jährlich bei Pferderennen und Fuchsjagdten Teil. Das er wohl auch in der Zucht sein Wissen und können einsetzt. Und wohl auch sehr geschätzt wurde, in dieser Branche.

Mir sollte dies ganz recht sein. Ich liebte Pferde und wenn mein zukünftiger dieselbe Leidenschaft teilt, umso besser.

Nach und nach kamen wir immer mehr in bewohnte Gebiete. Und ehe ich mich versah, waren wir schon durch die Tore St. Petersburg gefahren.

Innerlich merkte ich immer mehr, wie unruhig ich eigentlich gerade war.

Alexej und mich trennten nurnoch wenige Minuten.

Unbewusst, rutschte ich leicht auf meinem Platz hin und her.
Meine Finger spielten mit einander und mein Blick war starr gerade aus.

Die Kutsche fuhr durch eine wunderschöne Baumallee hindurch, welche am Ende ein riesiges golden schimmerndes Tor hatte. Hinter diesem war ein wunderschönes Gutshaus zu erblicken.

Auf dem weißen Boden, fuhr die Kutsche durch das Tor entlang zum Gutshaus.

Als sich die Kutsche zum Stillstand brachte, ließ ich meinen Blick über das Gutshaus wandern. Die vielen Treppenstufen, die großen Fenster, das wunderschöne Gebäude und- Alexej.

Augenblicklich schlich sich ein riesiges Lächeln auf meine Lippen.

Er stand am Ende der Stufen, neben ihm stand noch eine junge Frau und eine ältere Dame. Alle drei waren sie sehr hell gekleidet und sahen sehr familiär aus.

Kaum stand die Kutsche, da trat Alexej auch schon heran.
Einer meiner Bediensteten öffnete uns die Tür und klappe die kleine ausstiegshilfe, eine kleine Treppe heraus.

Elisabeth stieg mit Hilfe des Bediensteten heraus und begrüßte fröhlich Alexej. Währenddessen auch ich mich aus der Kutsche zwängte und schnell unauffällig, mein Kleid wieder glatt strich. Und ehe ich mich versah, stand er auch schon vor mir.

Unsere Augen trafen auf einander und mein Bauch, fing an zu kribbeln.

"Victoria", sanft küsste er meine Hand.
"Alexej" ein leichter knicks und schon herrschte eine angenehme Stille zwischen uns beiden.
."Sie sind also Miss Winston" "Sehr erfreut, Miss-" "Jekaterina Alexandrowna", verwirrt über diesen sehr langen Namen lächelte ich sie nur leicht an und knickste leicht.

"Du kannst sie sehr gerne Kitty nennen, das ist glaube ich einfacher für dich"

"Danke", sanft legte Alexej seinen Arm um mich und strich mir dabei unauffällig, über den Rücken.
Wofür ich ihn sehr dankbar war, da er so meine aufregung etwas herunter fuhr.

"Und das ist Sie also ?", misstrauisch blickte mich die ältere Dame an und ging einmal um mich herum.

" Nach deinen Erzählungen, hätte ich was ganz anderes erwartet..." "Mutter!", "Aljoscha, ich spreche nur aus, was ich denke. Aber von schlechten Eltern, ist sie alle mal nicht. Welch ein Glück und wenn sie unserer Sprache mächtig wird, umso besser."

Ein letzter strenger Blick und schon drehte sie sich mit Kitty um und ging die Treppen empor.

"Nimm sie nicht zu ernst. Sie ist ein wenig streng und vor allem zu neuen, ist sie am Anfang sehr abweisend und kühl gegenüber. Aber sie wird dich lieben, wenn sie es nicht schon tut" - " Warum sollte sie das bereits tun?"
"Glaub mir, würdest du ihr nicht gefallen. Hätte sie ganz anders auf dich reagiert."

Victoria || Robb Stark [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt