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*Sofias Kleidung für die Abreise 👆💖*

Endlich war es soweit.
Früh am morgen, des 12. Juli sprang ich aus meinem Bett.
Hastig lief ich durch mein Gemach.

"MAGDA!!!"

Nervös zupfte ich an den Kleidern, diese an meiner Spanischen Wand hingen.

Wenige Sekunden später kam auch schon Magda. Auf ihren Lippen lag ein fröhliches Lächeln.
"Heute ist der große Tag", sprach sie fröhlich und kam schnellen Schrittes auf mich zu.

"Ja! Heute Reise ich endlich zu Alexej.", schwärmend vor Freude auf das baldige Wiedersehen, ließ ich mich nieder vor meinem Schminktisch. Magda fing an meine Haare zu kämmen, während ich wie gewohnt mein Gesicht puderte und mir dezent eine rote Paste auf die Lippen schmierte.

Meine Haare waren kunstvoll hochgesteckt worden und mit kleinen Perlen verziert.

Innerhalb von wenigen Minuten hatte ich bereits meinen Reifrock umgespannt bekommen, ehe ich das wunderschöne hellblaue Kleid anzog.

Ein passender kleiner Mantel gegen die Morgendliche Kälte, sowie ein kleiner Hut und schon war ich fertig.

Dankend küsste ich Magda auf die Wange.
Klar manchmal hassten wir beide uns, doch trotzdem Verband uns ein Band von klein auf und dieses würde nun enden. Magda würde hier bleiben. Nicht mitkommen nach Russland.

*

"Vater, wo ist Bailey?" , verwirrt blickte ich in die leere Stallbox. Weit und breit war nirgends meine Bailey zu finden.

"Sie ist bereits fertig gesattelt für dich und wartet draußen auf dich.", " Keine Kutsche?" , erfreut darüber das Vater mal keine Kutsche für mich arrangiert hatte sondern das ich Bailey reiten durfte, fiel ich ihm in die Arme.

"Danke", "Wenn ihr in York angekommen seit, wartet dort eine Kutsche auf dich", "Aber York ist keine Stunde weg von hier", "Gewiss ".

Ich wusste doch das es einen Harken hat. Er hatte mich ausgetrickst.

"Sei froh das du überhaupt diesen Gaul mitnehmen kannst. Das unnütze Ding, wäre schön längst zum Schlachter Gegangen, wärst du nicht so vernarrt in es!"

Ohne auch nur ein Wort mit meinem Vater weiter zu sprechen, drehte ich mich um und trat aus dem Stall. In der Ferne stand bereits Bailey. Ein wunderschöner Rose farbender Damensattel schmückte ihren Rücken. Welcher braune und goldene Akzente an den Rändern hatte.

Warum war auch dies mir nicht klar gewesen ? Warum sollte mein Vater es mir auch erlauben, wie jeder andere reiten zu dürfen ?

Dennoch ging ich erfreut auf Bailey zu und Strich ihr sanft über die Nüstern.
Ein großes Lächeln lag auf meinen Lippen. Zu glücklich war ich, das meine Prinzessin mitkommen würde.

"Mylady, muss dieses Schwere Ding wirklich mit?" , zwei ächzende Knappen trugen den in Stoff eingewickelten Spiegel zu einem Waagen, auf diesem meine Wertgegenstände gelagert wurde.

"Um jeden Preis muss er mit und passt mir ja auf, das ihr ihn nicht fallen lasst".

Mein Vater blickte nachdenklich zu den beiden Knappen. Er schien wohl zu überlegen, was die beiden dort transportierten.

Mit Leichtigkeit stieg ich auf Baileys Rücken und ließ mich nieder sinken auf den Damensattel. Magda zupfte noch mein Kleid zurecht, damit es so schön wie nur möglich aussah.

"Passt gut auf euch auf Kind, der Weg nach Russland ist nicht einfach" - " Meine Männer werden schon gut auf mich acht geben und zur Not, Sitze ich ja auch auf dem schnellsten Pferd unseres Stalles", aufmunternd drückten wir einander die Hände, ehe ich die Zügel von Bailey in die Hand nahm.

"Mylady; Ich habe noch etwas für sie. Passen sie gut darauf auf und verraten sie nichts von all dem ihrem Vater", ein kleines Päckchen wurde mir von ihr zu gereicht und in meiner kleinen Satteltasche am Sattel verstaut.

"Öffnet es erst, wenn ihr in der Kutsche seid"
"Versprochen"
"Lebt wohl Victoria"
"Gebt gut acht auf euch Magda"

Ehe ich mich auch schon versah, fingen die Pferde vorne an los zu traben.

"Lebt wohl", ein sanftes Lächeln schenkten wir uns , ehe auch ich mit Bailey los ritt.

Weg von meiner Heimat.
Wo ich mein ganzes Leben verbracht hatte.
Weg von den Menschen die ich liebte. Weg von Magda und meinem Vater. Weg von Edward... wo er war, wusste wohl nur er selbst. Denn mein Bruder war nur selten auf unserem Gut.
Meistens war er mit seinen Freunden unterwegs in den Wäldern und jagte. Welche Leidenschaft, er von unserem Vater geerbt hatte.

Die Minuten verstrichen schnell, ehe wir durch die Tore Yorks ritten. York war wahrlich eine schöne Stadt.
Überall waren Menschen.
Ein jeder von ihnen trug vereinzelte Blumen in ihren Händen , ehe sie auf uns zu kamen und mir die Blumen versuchten zu zu reichen.

Dankend nahm ich die Blumen an.
Verwirrt darüber warum ich von all diesen Menschen verabschiedet wurde.

*

Am Ende der Stadt stand bereits eine wunderschöne Kutsche. Zwei pechschwarze glänzende Rappen waren vorne angespannt. Welche schon ungeduldig mit ihren Vorderen Hufen im Sand scharten.

Mit einem leichten Schwung stieg ich, mit Hilfe eines Knappen, von meinem Pferd ab und wurde zur Kutsche begleitet.
Weich fühlte sich die Sitzbank an, als ich mich auf dieser nieder ließ.

Mein Blick ging nach draußen zu Bailey, welche nun einem der Wachen überreicht wurde. Ihre Zügel wurden an seinen Sattel geknotet, ehe sich die Kutsche in bewegung setzte.

Nun ging es auf in eine neue Zeit.
In meine Zeit.
Meine Zeit als baldige Russische Zarin.
Meine Zeit als die baldige Frau Alexej Vronskij's.

Victoria || Robb Stark [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt