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Verträumte blickte ich aus dem Fenster.

Beobachtete die Vögel, wie sie frei herum folgen. So sorglos sich vom Wind treiben ließen.
So traumhaft schön wirkte es alles auf mich. Das Zwitschern der Vögel war bis hier her zu vernehmen. Ein leichtes lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich Bailey auf der Weide sah. Zusammen mit den anderen Pferden unseres Hofes graste sie genüsslich auf der grünen üppigen Weide.

Auch sie wirkte so glücklich. So sorglos. So frei...

Nicht wie ich. Eingesperrt in eine Zukunft, ohne entkommen. Der Freiheit der wahren Liebe entrissen.

Plötzlich legten sich zwei Hände vor meine Augen. " Wer bin ich bloß?", hauchte mir eine angenehme Stimme zu, in meine Ohren. Der leicht russische Akzent war nicht zu überhören.

"Alexej", mit einem großen Grinsen im Gesicht, drehte ich mich um und fiel Alexej förmlich in die Arme.

"Was machst du hier? Ich dachte du kommst erst in drei Tagen wieder" - " Ich hielt es nicht mehr ohne sie aus, my Darling". Sanft küsste er meine Stirn, ehe er seine kräftigen, muskulösen Arme um mich legte und mich in eine innige Umarmung zog.

Sofort schlang ich meine Arme um Alexej und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. „ Ich habe sie sehr, sehr vermisst Victoria. Vom ganzen Herzen.", sachte löste er sich von mir und strich mir meine blonde Strähne aus dem Gesicht. Unsere Augen fanden zu einander. Seine blauen Augen spiegelten seine reine Seele wieder. Ein wunderschönes Blau. Ganz langsam kam sein Gesicht näher. Mein Blick fiel sofort auf seine Lippen. Auf seine so wundervollen Lippen ...

Warte mal... was dachte ich da eigentlich? Dies war Alexej. Wir lieben uns nicht. Wir müssen einander heiraten! Wie kann ich nur daran denken, ihn attraktiv zu finden? Das geht doch viel zu weit... oder?

Sanft stupste er meine Nase mit der seinen an und zog mich sachte näher an sich ran. So das unsere Lippen nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt waren.

„ My Darling", hauchte er leise gegen meine Lippen. „ Alexej?" „Ich habe eine bitte" „Die wäre?" „ Dürfte ich ihre Lippen liebkosten" - ja, durfte er dies.

Unsicher was ich sagen sollte, wand ich meinen Blick ab von seinen Lippen, zurück zu seinen so wunderschönen blauen Augen. „ Ich weiß nicht...", hauchte ich leise und löste mich zaghaft von ihm.

Ein trauriger Film legte sich auf seine Augen. „ Ich ... Ich verstehe". Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, verschwand er aus meinem Gemach. „ Alexej, so warte", schnellen Schrittes folgte ich ihm. Doch Alexej dachte anscheint nicht daran stehen zu bleiben.

„ Lasst mich in Ruhe".
„ Nein, bitte. Bleibt stehen."

Abrupt blieb er stehen. Drehte sich geschwind um und ging zielstrebig auf mich zu, ehe er direkt vor mir stehen blieb und zu mir nieder sah. Grob nahm er mein Gesicht in seine Hände und drückte überraschend sanft seine Lippen auf die meinen.

Völlig überrumpelt von seiner Aktion, drückte ich Alexej von mir weg.

Und ehe ich wusste was meine Hand da tat, landete diese auch schon an seiner Wange. Ehe ich erschrocken über mich selbst, meine Hände vor meinen Mund hielt. „ Alexej.. es ... das war nicht gewollt", geschockt blickte ich Alexej an.

Alexej blickte mich stumm an. „ Ihr liebt mich nicht."

Victoria || Robb Stark [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt