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Leise wehte der Wind durch die Bäume. Die Sonne schien durch die riesigen Baumkronen hindurch, auf den Boden.
Fröhlich zwitscherten die Vögel, während sie durch die Luft flogen.
Vereinzelt war das Hämmern, eines Spechtes am Baum, zu vernehmen. Dessen Blätter sich langsam in ein angenehmes rot, umfärbten.
Auf den Lichtungen sammelten sich kleine Gruppe von Rehen mit ihren Halbstarken Jungtieren.

Die Ruhe des Waldes, wurde durch das kräftige Wiehern eines Pferdes unterbrochen, gefolgt von seinen lauten Huf Geräuschen, welches es verursachte, als es über den leicht gepflasterten  Boden lief.

Auf seinem Rücken befand sich eine zarte Gestalt. Welche sich fest an das Pferd klammerte und zu Gott betete, dass dieser ihr helfen würde.

Es handelte sich ,bei dieser zierlichen Person, um niemand anderen als die junge Prinzessin Victoria,  selbst.

Unter ihr, lief ihre namenslose Stute.
Wie auch immer sie es geschafft hatte, diese wilde Stute zu satteln gar aufzusteigen... sie ritt sie nun durch den Wald.
Victoria war stolz auf sich und ebenso , war sie es auch auf die junge Stute. Welche laut schnaubte.
Das Herz des Pferdes pumpte und pumpte, dass mit Adrenalin getränkte Blut durch seine Adern und Venen.

Victoria merkte, wie die Kette an ihrem Hals, wieder wärmer wurde.
Ein kleines Lächeln bildete sich auf ihren Lippen und ehe sie sich versah, blieb ihre Stute plötzlich stehen. So unerwartet, dass Victoria Mühe hatte auf dem Sattel, sitzen zu bleiben.

Kaum stand das Pferd ruhig, sprang Victoria runter und führte das Pferd, mit den Zügeln in den Händen, weiter.
Neugrig blickte sie sich um und hoffte, dass sie irgendwie einen Hinweis finden würde.
Einen Hinweis darauf, wie sie wieder zurück könnte.
Nach Winterfell.

Ab und zu  schielte sie auf den Boden, in der Hoffnung das er sich plötzlich  verändern würde. So das sie endlich wusste, dass sie in Winterfell war.

Doch sie fand nichts.
Victoria war tief bestürzt, über diese Tatsache. Dennoch schwang sie sich wieder auf den Rücken ihrer Stute und ließ diese langsam angaloppieren.

Irgendwo muss es doch sein ...

Lange ritt sie einfach durch den Wald. Ihre Stute schnaubte beruhigend auf und steuerte auf eine kleine Lichtung zu. In Schritt Geschwindigkeit trat das junge Tier durch die Böschung, während Victoria vorsichtig die kleinen Äste wegdrückte, um nicht herunter zu fallen.

Auf der Lichtung angekommen, kam ihr alles sehr bekannt vor.
Doch war dies nur der Ort, an diesem sie mit Alexej zuletzt war.

Traurig drein blickend, stieg Victoria ab und führte das Pferd bis zu dem kleinen See. An diesem, senkte die Stute sofort ihren Kopf und trank gierig.

Victoria ließ sich neben der Stute, im Gras nieder.

Wie konnte sie nur wieder zurück.

Kein anderer Gedanke, herrschte mehr in ihrem Kopf.

Zu sehr war sie von der Welt der anderen, fasziniert.
Zu sehr wollte sie von hier weg.
Weg von all dem, was ihr Kummer und Schmerz bereitete.
Weg von Alexej.
Auch wenn sie ihn zugegebenermaßen mochte, wusste sie, dass sie ihn nur verletzten würde.
Die Gefühle diese er ihr entgegen brachte, konnte und wollte sie mittlerweile nicht mehr erwiedern.

Sie empfand nichts für ihn.
Und daran würde sich so schnell nichts ändern.

Und das Volk Russlands?
War es ihr plötzlich egal geworden ? Nein. Gewiss nicht.
Doch war es ihr, einfach zu viel. Zu viel Aufmerksamkeit, die ihr geschenkt wurde.
Zu viel Verantwortung, an der Seite eines Mannes zu stehen, diesen sie nicht liebte. Sie liebte ihn nicht wie einen Mann, den sie wahrhaftig lieben sollte sondern einzig wie einen guten Freund.

Es würde ihm das Herz in zwei brechen, wenn er das erfahren würde.
Da war sie sich mehr als nur sicher.
Alleine, wie besorgt er gewesen war, heute früh.
Das er sich die Schuld gab ... für was auch immer. Aber er war einfach zu weich. Das merkte Victoria sehr schnell.

Sie hatte nurnoch einen Wunsch.
Und dieser war, Robb und Sansa wiederzusehen.
Bei diesem Gedanken, umfasste sie fest Ihre Kette und schloss ihre Augen.

Als sie ihre Augen wieder geöffnet hatte, hatte sich zu ihrer Enttäuschung nichts geändert.

Ergeben stöhnte sie leicht trotzig auf.
Sie musste es wohl oder übel akzeptieren.

Dennoch beschloss Victoria, noch eine  Weile hier zu verbleiben, bevor sie sich zurück begeben wollte.

- - - - - -

Von weitem vernahm sie ein ihr nur allzu bekanntes Wiehern.
Sofort erhob sich Victoria und schaute  sich um. Am Ende der Lichtung konnte sie ein weißes Pferd erkennen, welches erneut laut wieherte und über die Lichtung preschte.

"Fangt es sofort ein. Es darf uns nicht entkommen.", rief eine tiefe Stimme und schon sah Victoria, wie drei weitere Pferde,mit Reitern in dunkler Kleidung, über die Lichtung preschten.

Bailey sprintete so schnell sie nur konnte, auf ihre Besitzerin zu.
Irgendetwas hatte plötzlich ihre Sinne  vernebelt, sie durchgehen lassen und seitdem war die Stute aus dem Stall von Witnerfell geflohen. Nicht, ohne zuvor ihre Boxentür kaputt zu machen.

Vor Victoria legte die weiße Schönheit eine Notbremsung ein, ehe sie direkt vor ihr zum stehen kam.
Sanft legte sie ihre Nüstern, an Victoria ihre Handinnenfläche.
Diese sie ihr entgegen hielt.
Ganz langsam wurde über ihren Nasenrücken gestrichen. Victoria blickte freudig auf ihre Stute.

Wenig später, blieben die Männer in der Nähe stehen und verbeugten sich kurz, vor Victoria.

Diese ihnen nur leicht zu nickte und ihnen andeutete, sich wieder zu erheben.

" Wir haben den Befehl, sie zurück nach Winterfell zu bringen. Lord Stark lässt seit Stunden, nach ihnen suchen."

"Ich folge euch", Victoria stieg auf den Rücken der Stute und folgte den Männern. Neben ihr trottete Bailey her, wie ein anhänglicher Hund.

Doch störte dies Victoria nicht im geringsten.
Sie freute sich einfach nur, dass sie wieder hier war.

Wie es ihr nun gelungen war, war ihr immer noch nicht bewusst.
Dennoch wollte sie es noch heraus finden.
Doch jetzt musste sie erst einmal nach Winterfell. Und auf dem weg dorthin, musste sie sich eindeutig eine plausible Aussage einfallen lassen , damit Robb ihr ihre Abwesenheit  abkaufte. Doch wusste sie nicht einmal, wie lange sie fort war.

Victoria folgte den Männern, hinein in die andere Waldhälfte. Um sie herum, bildete sich ein dicker Nebelschleier*.
Freude machte sich in ihr breit.
Bald würde sie wieder bei ihnen sein.

*Oben auf dem Bild, könnt ihr sehen wie Victoria, mit ihrer Stute, in den Nebel hinein galoppiert.

Victoria || Robb Stark [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt