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"Victoria, wacht auf. Es ist bereits früher Morgen. Wir müssen weiter. Es ist nicht mehr weit und dann haben wir endlich St. Petersburg erreicht.", müde strich ich mir über meine Augen, versuchte den Schlaf aus den Augen zu reiben und blickte sie leicht verschlafend blickend an.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich diese guten Neuigkeit vernahm.

"Gebt mir nur einen kleinen Augenblick und ich bin abreise bereit.", einverstanden mit meiner Antwort, nickte Elisabeth und erhob sich von meiner Bettkante.

"Ich warte unten auf sie".
Hinter ihr schloss sich die Tür und kaum hatte sie den Raum verlassen, stand ich auch schon auf.

Müde streckte ich meine Arme von mir und streckte mich einmal genüsslich. Langsam ging ich auf den Tisch zu, auf welchem mein einfaches Reise Kleid lag. Welches ich auch ganz gut alleine an bekam.
Für längere Reisen hatte ich mehrere Kleider, welche recht dünn und einfach zum Ankleiden geeignet waren. So konnte ich Zeit und Platz sparen.

Mit wenigen Handgriffen, stieg ich in das dunkelblaue Kleid und schnürte es an der Seite zusammen fest.

Mit einem einfachen Holzkamm strich ich ein paar mal durch mein wirres Haar, eher es wieder ansehnlich war.

Kaltes Wasser aus der Waschschüssel fand seinen weg in mein Gesicht, um mich richtig wach werden zu lassen.
Mit einem kleinen Tuch trocknete ich mein Gesicht ab und schmierte mir mit meiner Zeigefingerspitze, die rote Paste auf meine Lippen.

Wenn wir heute noch St. Petersburg erreichen sollten, wollte ich schön aussehen.
Dazu gehörte auch die schöne rote Paste auf meinen Lippen. Alexej hatte mir einmal erzählt, dass er diese Farbe sehr an mir mochte. Da sie so gut zu meinen Haaren passte. Und wenn ihm dies gefiel, wollte ich diese auch auf meine Lippen auftragen.

Schließlich wollte ich ihm gefallen.
Egal ob ich ihn liebte oder nicht.
Ich wollte ihm damit zeigen, dass ich seine Worte nicht vergaß und auch ihm zu hörte. Ebenso wollte ich ihm damit zeigen, dass er eine schöne Frau an seiner Seite hatte. Vielleicht war ich nicht die schönste doch wollte ich somit ein wenig schöner wirken und alleine nur diese rote Paste, lies mich schon deutlich besser mit mir klar kommen und ließ mich,mich besser fühlen. Mich hübscher fühlen.

Noch etwas Puder verteilte sich auf meinem Gesicht, ehe ich meine Schuhe anzog und mich auf den weg nach unten auf machte.

Dort wartete auch schon meine gesamte Gefolgschaft inklusive Elisabeth Duykij. Welche mit einem kleinen, recht gezwungen wirkenden Lächeln mich anblickte.

Der Kutscher schenkte mir ein freundlichen Blick und teilte mir mit einer kleinen Geste mit, dass es weiter ging.

Also stiegen die Männer auf ihre Pferde und wir beiden Damen, in die Kutsche.

Bevor ich Einstieg blickte ich allerdings zur Seite und suchte alle Pferde nach Bailey ab. Welche seelenruhig neben einem der Männer stand und vor sich hin döste.

Dieses Pferd war auch einfach nur anders, aber perfekt.

Schmunzelnd ließ ich mich also in der Kutsche nieder und wartete auf Elisabeth, welche sich gegenüber von mir nieder ließ.

Kaum hatte sich die Kutsche in Bewegung gesetzt, fing auch schon die Stille an. Kein Wort wurde zwischen uns beiden gewechselt.

Verträumt blickte ich nach draußen und beobachtete die Gegend, welche schnell an uns, dank der Pferde, vorbei rauschte.

Bald würde ich endlich wieder bei Alexej sein.

Ihn wieder in meine Arme schließen können.

In seine eisblauen Augen blicken.

Victoria || Robb Stark [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt