• Aquilo - Calling Me •
Ich kann mir das Lächeln nicht verkneifen, als er sich wieder von mir löst und durch den Gang läuft.
Ohne wirklich zu wissen, wo es hingeht oder was als nächstes passiert (wobei ich mir letzteres wohl denken kann, genügend Liebesfilme habe ich schließlich schon gesehen), folge ich ihm. Während er vor mir herläuft und die Richtung angibt, beobachte ich ihn genau. Mein Blick klebt förmlich an diesem unbekannten Mann, der mindestens genauso attraktiv wie mysteriös ist, aber vielleicht ist es gerade das, was ihn so unglaublich anziehend macht.
Meine Augen lassen nichts aus. Weder das dunkle ebenholzfarbene Haar, noch die breiten Schultern oder den aufrechten Gang, der so viel Selbstbewusstsein ausstrahlt, dass ich mich, während ich ihm immer noch wie von Sinnen hinterher laufe, neben ihm hilflos und klein fühle. Als wäre ich schutzlos, wenn ich mich nicht hinter seinen breiten, muskulösen Schultern verstecken würde. Die Muskeln in seinen Armen und seinem Rücken bewegen sich erkennbar unter dem Hemd, das er trägt.
Und die Tatsache, dass er sich kein einziges Mal umdreht, während wir durch die Gänge schlendern, zeigt mir, wie selbstbewusst er tatsächlich ist. Er hält es nicht einmal für nötig, sich umzudrehen, um sicher zu gehen, dass ich noch hinter ihm bin, nein, er geht schon davon aus, dass ich ihm wie ein treu-doofer Hund folge und...naja, genau das tue ich auch.
Wenn ich ehrlich bin, finde ich diese Erkenntnis, die Tatsache, dass sein Selbstbewusstsein so stark ist, einfach nur unglaublich...unglaublich scharf. Ich fand selbstbewusste Menschen schon immer faszinierend.
Irgendwann bleibt er vor einem Zimmer stehen. Er beugt sich nach unten, schiebt die Fußmatte beiseite und zieht einen Schlüssel hervor, den er kurz darauf in die Tür steckt. Alles passiert so schnell, dass ich gar nicht richtig gucken kann.
Die Wohnung liegt tief im Dunkeln, bis er hinein tritt und den Lichtschalter betätigt. Hinter ihm trete ich durch die Tür, die ich, nachdem ich im Zimmer stehe, wieder zuschlage.
Alles was ich tue, tue ich, als stünde ich in einer Art Trance und für eine Sekunde spiele ich mit dem Gedanken, dass mir jemand - vielleicht sogar dieser junge, unglaublich anziehende Mann - was in eins meiner Getränke gemischt hat, aber das hat er nicht nötig. Menschen wie er bekommen immer was sie wollen, ohne Tricks. Er muss vermutlich nur mit dem Finger schnipsen, um sich ein Mädchen anzulachen.
Ich schaue mich interessiert um und versuche das Zimmer einzustudieren, denn irgendetwas muss mir dieser Raum doch über ihn sagen. Bilder von seiner Familie, Bücher, irgendetwas persönliches.
Aber das Zimmer ist voll mit Videospiel-Plakaten und Comics. Dinge, die ich niemals mit diesem Jungen in Verbindung bringen würde. Er wirkt nicht wie jemand, der jeden Tag seine Mutter anruft, wenn er nach etwas sucht, auch nicht wie jemand, der Dosenfutter isst, weil er nicht kochen kann, sondern wie jemand selbstständiges. Jemand, der für sich selbst sorgen kann.
»Ist das dein Zimmer?«, frage ich und schaue kurz umher, weil ich mir nicht länger sicher bin, ob das tatsächlich sein Zimmer ist. Es ist einfach so...anders.
Er schüttelt den Kopf. »Gehört einem Freund.«
Bevor ich weiter nachfragen kann, warum wir nicht in sein Zimmer gehen oder bevor ich mir das Zimmer noch besser ansehen kann, werde ich gegen die geschlossene Tür gedrückt. Mit dem Rücken stoße ich gegen das kühle Holz und ein süßer Schmerz durchzuckt meinen Körper, Sekunden bevor sein Mund auf meinen trifft.
Reden ist wohl nicht gerade seine Stärke, aber das ist auch in Ordnung so. Wie ich bereits sagte, heute Nacht ist alles in Ordnung. Wir brauchen nicht zu reden, denn reden wird überbewertet. Wieso reden, wenn man sich auch ohne Worte lieben kann?
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Badass
RomanceDass eine einzige Party das Leben der siebzehnjährigen Rebecca völlig auf den Kopf stellt, hatte sie nicht kommen sehen, aber als ein schöner, unbekannter Mann plötzlich in ihrem Leben auftaucht, ist es um sie geschehen. Er sieht aus wie der Mann ih...