• Syml - Where's My Love •
Ein lautes Knarzen weckt mich auf. Ich stöhne, als mich ein penetranter Schmerz durchzuckt und frage mich, wieso mein Bett plötzlich so hart und ungemütlich ist. Fast schon blind taste ich um mich herum, aber ich spüre weder meine weiche Matratze, noch mein vertrautes Kissen.
»Hey, wach auf.« Jemand stupst mich an.
Ich drehe mich seufzend um, um der Person so gut es geht, zu entkommen. Es ist vermutlich sowieso nur mein Vater, der mich zu wecken versucht und in die Schule scheuchen will, aber ich möchte noch nicht in die Schule. Dazu fühle ich mich viel zu fertig und müde. Mal davon abgesehen, dass mein Körper höllisch weh tut, habe ich auch noch stechende Kopfschmerzen, was vermutlich beides an meiner plötzlich so harten Matratze liegt.
»Los, komm. Steh auf.« Ich spüre wieder eine Hand auf meinem Körper. Dieses Mal stupst sie mich aber nicht nur an, stattdessen fährt sie mir beruhigend über den Arm, zu meinem Hals und dann bis in mein Gesicht, um mir ein paar Strähnen zurück zu streichen. Auch wenn die Berührung sanft und liebevoll ist und seine Hände warm und weich sind, lenken sie mich vom Schlafen ab und das ist alles, woran ich in diesem Moment denken kann. Ich fühle mich elend und alles was ich jetzt gebrauchen kann, ist ein wenig Schlaf.
Mein Körper fühlt sich so schwer an, dass ich das Gefühl habe, dass jedes meiner Gelenke alleine schon mindestens hundert Kilo auf die Waage bringen muss.
»Lass mich in Ruhe. Ich will noch ein bisschen länger schlafen.« Ich versuche die Hand meines Vaters wegzuschlagen, die liebevoll mit dem Handrücken über meine Wange streicht, aber er ist schneller als ich und bevor ich sie erwischen kann, ist sie weg.
Für einen Augenblick denke ich, dass mein Vater endlich aufgegeben hat und möchte erleichtert aufatmen, da höre ich ihn mit besorgter Stimme sagen:»Du liegst auf dem Boden. Das kann nicht gesund für deinen Rücken sein.« Seine Stimme klingt inzwischen leiser, so als hätte er sich von mir entfernt. »Und gemütlich sieht das auch nicht gerade aus.«
»Na und«, murmele ich wütend, aber irgendwann merke ich, dass ich mit meiner patzigen Art wohl nicht weit komme, also versuche ich es ein wenig freundlicher und mit netten Worten. »Bitte Daddy, lass mich noch ein bisschen länger schlafen.«
Ich höre jemanden lachen. Das Lachen erinnert mich aber kein bisschen an das von meinem Vater - es klingt irgendwie tiefer und...verrucht. »Na schön, Daddy lässt sein Mädchen noch ein wenig weiterschlafen.«
Immer noch stöhnend öffne ich langsam die Augen und schaue auf, nur um sie eine Sekunde später zusammenzukneifen und dann wieder entsetzt aufzureißen. Völlig fassungslos setze ich mich auf dem Boden auf und schaffe es nicht mehr meinen Mund zu schließen, nachdem meine Kinnlade vor lauter Schock fast auf dem Boden aufgeprallt wäre.
»Du...du bist nicht mein Dad«, ist das Einzige, was mir in dem Moment einfällt, als ein halbnackter Alec vor mir am Türrahmen lehnt, die Arme vor der nackten Brust verschränkt und ein schmutziges Grinsen im Gesicht. Er breitet die Arme aus und schaut an sich herunter, über die Beine, die nur in Boxershorts stecken und dann den nackten Oberkörper, bevor er mich wieder ansieht. Sein Grinsen wächst, wenn das überhaupt möglich ist. »Tatsächlich. Ich bin wirklich nicht dein Dad.«
Völlig irritiert schaue ich mich um, weil ich nicht weiß, wie Alec in mein Zimmer gekommen ist und vor allen Dingen warum er kaum etwas anhat, aber als ich endlich erkenne wo ich bin, brechen die Erinnerungen in mich hinein wie eine Lawine. Ich bin gar nicht in meinem Zimmer, viel mehr liege ich mitten im Flur im Haus der Moranis', während Alec immer noch am Türrahmen lehnt und mich mit einem spöttischen Lächeln bedacht.
Das letzte woran ich mich erinnere, ist, dass ich mit Caleb im Wohnzimmer am Esstisch gesessen habe, bevor er plötzlich wütend geworden ist und davon gelaufen ist. Ich bin ihm hinterher gerannt und habe mich vor sein Zimmer gesetzt. Immer noch ein wenig irritiert schaue ich um mich herum - ich muss wohl eingeschlafen sein.
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Badass
RomanceDass eine einzige Party das Leben der siebzehnjährigen Rebecca völlig auf den Kopf stellt, hatte sie nicht kommen sehen, aber als ein schöner, unbekannter Mann plötzlich in ihrem Leben auftaucht, ist es um sie geschehen. Er sieht aus wie der Mann ih...