• X Ambassadors - Unsteady •
»Na, wie geht's euch beiden denn so?«, frage ich, als ich mich am nächsten Tag in der Mittagspause zu meinen Freunden geselle. Loreen grinst mich über den Tisch hin an, sie sitzt neben Aaron, während ich es mir gegenüber von den beiden gemütlich mache und mein Essen auf dem Tisch abstelle.
»Super«, meint Loreen mit einem stolzen Grinsen und deutet auf einen Zettel, der neben ihr auf dem Tisch liegt. »Ich hab' ne eins im Biotest. Neurobiologie ist zwar nicht meins, aber in Biochemie bin ich unschlagbar.«
Ich grinse und schaue zu Aaron, der mich keines Blickes würdigt. Verwirrt blicke ich zu Loreen rüber und zeige auf den beleidigt aussehenden Aaron. »Hat er den Test in Biologie etwa verhauen oder warum sieht er so aus, als würde er am liebsten jeden Menschen in diesem Raum köpfen?«
»Eigentlich...«, meint Loreen und kichert dabei ein wenig hysterisch, während sie sich ein paar Strähnen hinter das Ohr klemmt. »Eigentlich will er nur dir den Kopf abreißen.«
»Wie bitte? Mir? Wieso?«
Zum ersten Mal heute sieht Aaron mich an, ohne jedoch etwas zu sagen. Sein Blick aber reicht aus, um zu erahnen, was in seinem Kopf vorgeht. Wow, so wütend habe ich ihn ja noch nie erlebt. Eigentlich habe ich ihn noch nie wütend erlebt. Aaron ist eine Frohnatur - optimistisch und immer gut drauf.
Und weil Aaron nichts sagt, schaue ich wieder Loreen an, die mich mit einem bemitleidenden Lächeln mustert.
»Er ist noch sauer wegen gestern. Die Zahnbürsten-Sache, du weißt schon. Wir haben vermutlich gestern zwei Stunden lang geskyped und davon hat er sich anderthalb Stunden über die Sache mit der Zahnbürste beschwert.«
»Und die restliche halbe Stunde?«
Loreen lacht. »Da ging es darum, wie er es dir heimzahlen kann.«
»Und?«, frage ich. »Zu welchem Entschluss seid ihr gekommen?«
»Er will 'ne Zeit lang nicht mehr mit dir sprechen. Du weißt schon - anschweigen ist schlimmer als anschreien und so weiter.«
Ich hebe die Brauen und sehe Aaron ungläubig an. »Echt jetzt? Das war's? Du willst mich einfach nur anschweigen?« Ich lache bei dem Gedanken an seine Strafe, wenn ich vorher gewusst hätte, dass er so locker reagiert, dann hätte ich ihm die Sache schon lange gestanden.
»Du kennst Aaron, der kann keiner Fliege etwas antun«, meint Loreen grinsend und da hat sie recht. Dass Aaron keine schlimmere Strafe einfällt, war irgendwie klar. Ich hätte es mir schon längst denken können.
~
Die nächsten Wochen sind schrecklich. Die Ferien rücken immer näher, aber dafür wird die Schule auch immer stressiger. Ich werde mit Hausaufgaben und Hausarbeiten überschüttet, Klausuren rücken immer näher und das Babysitten ist echt schwierig. Caleb redet immer noch nicht mit mir. Ab und zu sagt er etwas, ein Wort, aber keins, das mehr als eine Silbe besitzt. Es ist anstrengend, wenn ich ihm etwas zu Essen machen will oder ihn etwas simples frage, aber ich kann machen was ich will, er bleibt so wie er ist.
Am Samstag muss ich früh aufstehen, packe meine Hefte und Bücher zusammen und mache mich fertig, um zu den Moranis' zu fahren. Ich muss kurzfristig auf Caleb aufpassen und weil ich noch viel aufzuholen habe, was Schule angeht, nehme ich extra meine Schulsachen mit, um dort die freie Zeit sinnvoll zu nutzen und zu lernen, denn, sind wir mal ehrlich, Caleb wird mich sowieso den ganzen Tag ignorieren. Das kann ich jetzt schon versichern.
Aaron redet inzwischen wieder mit mir. Er hat nicht einmal einen halben Tag durchgehalten. Egal wie sauer er auf mich sein mag, am Ende ist unsere Freundschaft tiefer und geht sogar über Ins-Klo-gefallene-Zahnbürsten. Wenn das keine wahre Freundschaft ist, dann weiß ich auch nicht.
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Badass
RomantikDass eine einzige Party das Leben der siebzehnjährigen Rebecca völlig auf den Kopf stellt, hatte sie nicht kommen sehen, aber als ein schöner, unbekannter Mann plötzlich in ihrem Leben auftaucht, ist es um sie geschehen. Er sieht aus wie der Mann ih...