• Apocalyptica ft. Adam Gontier - I Don't Care •
Nachdem Alec verschwunden ist, ist meine Mutter auf mein Zimmer gestürmt. Ich habe sie noch unten mit ihm reden hören, bevor sie wie eine Verrückte die Treppen hinaufgestürmt ist. Vielleicht hat Alec gehört wie meine Mutter die Einfahrt hinaufgefahren ist und wollte verschwinden, bevor sie ihn sieht. Jedenfalls habe ich mich an diesen Gedanken festgeklammert, denn er hat mich irgendwie getröstet. Die Tatsache, dass er mich liegen lassen hat, obwohl ich ihn darum gebeten habe, zu bleiben, fühlt sich an wie ein Schlag ins Gesicht.
Ich liege drei Tage im Bett, huste vor mich hin, sterbe ein paar Tode und schlafe viel; ab und zu bringen meine Eltern mir einen Tee, aber mehr tue ich nicht. Mein Bett ist in diesen Tagen mein treuster und engster Freund und mehr als mich durch ein paar TV-Kanäle zu zippen und eine Serie nach der anderen zu sehen, schaffe ich nicht. Und wisst ihr was das Schlimmste daran ist, krank zu sein? In den Ferien krank zu sein.
Am zweiten Tag schreibe ich Alec eine SMS, in der ich mich für alles entschuldige, was ich in meinem Fieberwahn von mir gegeben habe und mich gleichzeitig dafür bedanke, dass er für mich da war.
Ich will mich gar nicht an alles erinnern, was ich in meinem kranken Zustand zu ihm gesagt habe, aber leider kommen die Erinnerungen Stück für Stück wieder. Am liebsten würde ich mich unter meinem Bett verkriechen und nie wieder unter Menschen treten. Ich wünschte, ich müsste Alec nie wieder begegnen, denn dass ich ihm von meinen Träumen erzählt habe, ist wahrscheinlich die peinlichste Beichte, die ich je von mir gegeben habe und ich verdränge sie so gut ich kann. Andererseits...vielleicht hat er es auch vergessen. Er muss es einfach vergessen haben.
Er schreibt mir so unerwartet schnell zurück, dass ich zusammenzucke, als ich gerade mein Handy zurück auf die Kommode legen und weiter schlafen möchte. Das Vibrieren des Handys in meinen Händen strömt durch meine Fingerspitzen, über meine Hand bis zu meinem Oberarm. Mein ganzer Körper fängt zu beben an, als ich mit zitternden Händen seine Nachricht öffne und lese.
Also doch keine feuchten Träume? Schade. Gute Besserung, Rebecca.
Okay, er hat es vermutlich doch nicht vergessen.
Ich starre die Nachricht gefühlt zwei Stunden an, analysiere jedes Wort, drehe und winde jeden einzelnen Buchstaben und jedes Satzzeichen. Hätte er nicht noch einen oder zwei Smileys an die Nachricht dranhängen können?
Verunsichert lege ich das Handy schließlich wieder zurück, ohne ihm zu antworten; stattdessen schalte ich das Licht aus und lege mich schlafen.
In dieser Nacht träume ich von Alec.
Als ich am nächsten Morgen schweißgebadet in meinem Bett aufwache, erinnere ich mich nicht mehr an den Traum. Ich schnappe immer und immer wieder nach Luft und atme erst richtig auf, als frische Luft durch meine Lungen strömt. Ich wische mir die Tränen aus den Augen, ohne zu wissen, wieso ich im Schlaf geweint habe und ohne mich an etwas aus meinem Traum zu erinnern. Alles was ich noch weiß, ist, dass ich Alec gesehen habe, alles andere ist nur noch verschwommen und unklar.
Nachdem ich auch nach langem Überlegen keine Erinnerung erlange, gebe ich auf und verdränge den Traum wieder. Ein Traum ist ein Traum und wenn er weg ist, dann ist er nun mal weg.
Am dritten Tag kommt Loreen vorbei.
Ich sitze zusammengekauert und die Wand anstarrend auf meinem Bett, als sie die Tür öffnet und mich durch den Spalt hindurch anschaut. »Hey Becci, wie sieht's aus?«
»Ich stecke nicht in Lebensgefahr und mir geht's wieder gut, also kannst du ohne Bedenken reinkommen.«
Als hätte sie nur auf diese Antwort gewartet, reißt sie die Tür nun komplett auf und tritt strahlend in mein Zimmer. »Nimm's mir nicht übel, aber die Magen-Darm-Grippe, die ich letztens hatte, reicht mir für die nächsten paar Jahre.«
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Badass
RomanceDass eine einzige Party das Leben der siebzehnjährigen Rebecca völlig auf den Kopf stellt, hatte sie nicht kommen sehen, aber als ein schöner, unbekannter Mann plötzlich in ihrem Leben auftaucht, ist es um sie geschehen. Er sieht aus wie der Mann ih...