• Rhodes - Home •
Als ich nach oben auf mein Zimmer renne, nehme ich mir fest vor, meinen Einhorn BH, den ich mir vor Jahren gekauft habe und der mir inzwischen sowieso viel zu klein geworden ist, zu nehmen und wegzuwerfen.
Die Scham und die Wut über Alec übermannt mich, als ich mich an seine fiese Aktion von vorhin zurückerinnere. Am liebsten würde ich ihm den Hals umdrehen. Wieso hast du dich auch von ihm küssen lassen? Ich raufe mir mit einem frustrierenden Seufzer die Haare. Warum hast du kein Durchsetzungsvermögen, wenn es um Alec geht? Er muss dich bloß mit seinen hübschen Augen ansehen und seinen schönen Mund zu einem Lächeln verziehen und du wirst natürlich wieder weich und schmilzt wie Butter dahin.
So wie meine innere Stimme über Alecs Augen und seinen Mund spricht, könnte man meinen, dass selbst sie ihm verfallen ist, dabei ist sie sogar noch die Vernünftigere von uns.
Ich reiße meinen Kleiderschrank auf, durchwühle ihn und werfe alles, was ich in die Finger bekomme und nicht nach einem Einhorn BH aussieht, auf den Boden. Während ich meinen halben Kleiderschrank ausräume und in meinem gesamten Zimmer verteile, verfluche ich diesen Kuss, Alec und mein ganzes Leben. Hätte er sich in jener Nacht nicht mit einem anderen Mädchen unterhalten und später in die Kiste springen können? Musste das Schicksal wieder mich auserwählen?
»Ich hasse ihn wie die Pest! So ein Idiot!«, schimpfe ich leise vor mich hin, wühle weiter und werde nach drei Minuten endlich fündig.
Mit schnellen Schritten laufe ich in die Küche, hole mir einen Müllsack und laufe dann wieder nach oben auf mein Zimmer. Ich stopfe den BH mit anderen Kleidungsstücken, die mir nicht mehr gefallen, in eine Tüte, laufe dann über die Straße zum Altkleider-Container und werfe sie mit einem lauten Schnauben hinein.
»Scheiß Einhorn-BH! Scheiß Alec!«, fluche ich, als ich wieder zurück laufe. Ein Abschiedskuss, hah! Dass ich nicht lache. Das war mehr als nur ein Abschiedskuss! Und das war auch bestimmt intensiver als nur ein Abschiedskuss.
Der Typ hat sie doch nicht mehr alle und ich habe sie auch nicht mehr alle. Er blamiert mich vor meiner halben Stufe, sagt dann ein paar liebe Worte, die mich überrascht haben, bedankt sich, ist nett zu mir und zum Überfluss küsst er mich einfach. Und als wäre diese ganze Aktion nicht schon lächerlich genug, habe ich ihn auch noch zurück geküsst, während wir vor meiner Haustür standen. Wenn uns nicht mindestens ein Nachbar beobachtet hat, weiß ich auch nicht. Die alten Frauen in unserer Nachbarschaft haben ja meistens nichts besseres zu tun, als zu gaffen.
»Argh!« Ich raufe mir heute schon zum tausendsten Mal wütend die Haare. »Du bist so dumm Rebecca! So so sooo dumm! Kannst du ihm nicht einmal widerstehen? Aber nein, wieso vernünftig und schlau sein, wenn man sich gleich in sein Unglück stürzen kann?«
Und dieses Unglück heißt Alec Moranis.
-
Am nächsten Tag in der Schule sitzen Aaron, Loreen und Sara in der Cafeteria. Ich habe die beiden seit gestern nicht mehr gesehen und ich bin mir absolut sicher, dass sie darauf brennen, dass ich ihnen erzähle, warum ich aus Alecs Range Rover gestiegen bin.
Doch umso näher ich dem Tisch komme, desto mehr fällt mir auf, dass die Stimmung zwischen den dreien bedrückt wirkt, aber ich habe keinen blassen Schimmer, warum. Es ist beinahe so, als hinge eine dunkle Regenwolke über ihnen. Verunsichert schüttele ich den Kopf. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Ja, bestimmt bilde ich es mir nur ein.
Ich gehe langsam auf sie zu und als Sara mich schließlich sieht, verengen sich ihre Augen zu zwei Schlitzen. Wow, sie wirkt noch unfreundlicher als sonst.
DU LIEST GERADE
Badass
RomantizmDass eine einzige Party das Leben der siebzehnjährigen Rebecca völlig auf den Kopf stellt, hatte sie nicht kommen sehen, aber als ein schöner, unbekannter Mann plötzlich in ihrem Leben auftaucht, ist es um sie geschehen. Er sieht aus wie der Mann ih...