26 | Schnüffeln muss Gelernt sein

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• Hollywood Undead - Lion •

Ich warte vor dem Hörsaal, bis Alec hinein geht. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, bereut er seine Entscheidung, mir seinen Schlüssel anzuvertrauen und mich alleine auf sein Zimmer gehen zu lassen, bereits.

Er dreht sich ein letztes Mal zu mir und wirft mir einen misstrauischen Blick zu, doch als ich grinsend mit dem Schlüssel in der Hand herum wedele, ist es schon zu spät für ihn.

Als die Tür mit einem lauten Knall schließlich zu geht, mache ich auf dem Absatz kehrt. Das Essen, das Alec mir eben gekauft hat, wartet bereits in meiner Tasche darauf, in seinem Zimmer von mir gegessen zu werden.

Ich möchte gerade losgehen, als drei Mädchen sich vor mich stellen; Mädchen, die vielleicht zwei, drei Jahre älter sind als ich. Schwer schluckend schiebe ich mir Alecs Schlüssel in die Hosentasche und bleibe stehen, erwarte jedoch nichts Gutes.

»Hey«, sagt eine von ihnen - eine kleine, hübsche Asiatin mit einer beneidenswerten Figur und schönen, langen Haaren, von denen ich nur träumen kann.

»Äh...hi«, antworte ich, während ich den Blick über die zwei anderen Mädchen fahren lasse - eine Blondine mit langen Beinen, perfekten, weiblichen Rundungen und eine Brünette mit einem wunderschönen, puppenhaften Gesicht. Neben ihnen fühle ich mich wie ein dickes, unattraktives Kind.

Die Blondine tritt mit einem freundlichen Grinsen auf mich zu. »Wir haben dich vorhin mit Alec reden hören. In der Mensa.« Die drei werfen sich einen vielsagenden Blick zu und kichern plötzlich. Unruhig hüpfe ich von einem Fuß auf den anderen. »Steht er echt drauf, wenn du ihn Daddy nennst?«

Oh.

Was?

Ich muss kurz nachdenken, um endlich zu begreifen, wovon diese Mädchen da reden, doch irgendwann macht es klick in meinem Kopf.

Ohhhh.

Darauf möchten die drei hinaus.

Ich schaue sie alle abwechselnd an, bin mir nicht sicher, ob und wie ich auf so eine Frage antworten soll. Für einen Bruchteil der Sekunde ziehe ich in Erwägung, einfach davon zu laufen, aber meine Beine tun nicht das, was ich von ihnen verlange, also bleibe ich wie ein Volldepp stehen.

Die drei Mädchen starren mich an, als könnten sie meine Antwort nicht abwarten.

»Das hat uns alle ziemlich überrascht. Er wirkt nicht so«, sagt die Brünette, während sie mich mit ihren großen, blauen Augen neugierig mustert. Ich versuche, ihrem aufdringlichen Blick auszuweichen und nachzudenken. Wie wirkt man auch von Außen hin, wenn man drauf steht, Daddy genannt zu werden? Vielleicht wie ein Zuhälter? Ich denke nach...nein, so wirkt Alec wirklich nicht.

»Außerdem«, ergänzt die hübsche Blondine, »hätten wir nicht gedacht, dass er eine Freundin hat.«

Ich hebe irritiert eine Braue und schiebe die innere Stimme beiseite, die mir sagt, dass ich das Missverständnis aufklären sollte, dass ich ihnen sagen sollte, dass ich nicht seine Freundin bin. Der Gedanke daran Alecs Freundin zu sein und dafür gehalten zu werden, gefällt mir ziemlich gut. Besser als es sollte.

»Wieso nicht?«, frage ich so beiläufig, wie ich nur kann.

Die Blondine grinst so breit, dass mir alleine beim Zusehen der Kiefer schmerzt. »Ich habe ihn mal gefragt, ob er Interesse an mir hätte, da hat er gesagt, dass er momentan keinen Kopf für eine feste Beziehung hätte und er nicht der Typ wäre für One Night Stands.«

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