• Sleeping at Last - Hearts •
Ich laufe auf die Bushaltestelle zu, als ich bemerke, dass ein Auto langsam neben mir her fährt. Er verhält sich nicht nur lächerlich, er ist lächerlich. Ich verdrehe die Augen und gehe einfach weiter, ohne auf Alec zu achten, der im nächsten Moment das Fenster herunter kurbelt. »Jetzt steig schon ein, Rebecca.«
»Träum weiter, Alec.« Meine Stimme bebt, als ich spreche. Der Schock von seiner fiesen Aktion vorhin, sitzt noch tief und am liebsten würde ich nie wieder die Schule betreten.
Beinahe jeder hat mitbekommen, was Alec abgezogen hat und für diejenigen, die nicht live dabei gewesen sind, gibt es bestimmt genügend Freiwillige, die ihre Zeit opfern, um ihnen alles bis ins kleinste Detail weiterzugeben. Die halbe Stufe denkt, ich hätte Sex mit Alec gehabt. Ich vergrabe mein Gesicht in den Händen und stöhne laut auf. Peinlicher hätte es nicht sein können.
»Komm schon«, ruft er durch das geöffnete Fenster. »Ich würde den BH zu gerne an dir sehen.«
Ich rolle mit den Augen und zeige ihm den Mittelfinger, ohne ihn anzusehen. Sooft wie ich in Alecs Gegenwart die Augen rolle, kann das nicht gesund sein. »Du kannst mich mal.«
»Okay«, sagt er. »Aber dazu musst du zuerst ins Auto steigen.«
Wütend balle ich die Hände zu Fäusten. Dieser Typ bringt mich noch um den Verstand. Kann er endlich mal etwas ernst nehmen? Wenn das so weiter geht, kann er das Studium schmeißen und dafür eine Karriere als Clown anstreben.
»Ich steige nicht in dieses verfluchte Auto! Lass mich in Ruhe!«
»Wieso nicht?« Er fährt weiter neben dem Bürgersteig, ohne die hupenden Autos hinter ihm zu beachten. Dadurch, dass er minutenlang mit Warnblicklicht und in Schrittgeschwindigkeit neben dem Bürgersteig zu fahren, hat sich ein kleiner, hupender Stau hinter ihm gebildet. Wie hat dieser Irre seine Fahrprüfung bestanden?
»Ach, ich weiß auch nicht«, höhne ich. »Am Ende hängst du meinen BH noch an den Seitenspiegel, während du fährst oder weißt du was? Vergessen wir den BH - du hängst direkt mich an den Seitenspiegel! Na, klingt das demütigend genug? Im Ernst Alec, ich traue dir alles zu, aber vertrauen, werde ich dir nicht mehr.«
Ich versuche, die herum brüllenden Autofahrer nicht zu beachten, die vielleicht jedes Wort mithören, als sie Alec endlich überholen. Alec scheint der Stau, den er verursacht hat, nicht zu beeindrucken - er fährt weiter neben mir her.
»Stell dich nicht so an, Beccs. Das war halb so schlimm.«
Halb so schlimm? Halb so schlimm?! In mir brodelt es, aber das werde ich vor Alec nicht zugeben. Ich beiße die Zähne zusammen, laufe schneller und hoffe, dass er vielleicht einen kleinen Unfall baut, damit ich Zeit habe, um wegzulaufen.
Plötzlich hält er den Wangen an, doch das beachte ich nicht weiter. Stattdessen gehe ich einfach weiter, auch wenn ich mich am liebsten umdrehen und nachsehen würde, was er nun schon wieder vorhat. Ihm würde ich echt alles zutrauen. Er ist unberechenbar, das hat er mir vorhin nur noch einmal aufs Neue bewiesen.
Im nächsten Augenblick höre ich eine Tür zuknallen. Ich schließe die Augen, versuche meine Neugierde zu unterdrücken, halte aber nicht lange durch und drehe mich schließlich um. Alec kommt auf mich zugerannt.
»Komm schon Beccs, steig ins Auto«, bittet er mich, als er schließlich vor mir stehen bleibt. Seine dunklen Haare stehen in alle Richtungen ab, was aus einem mir unerklärlichen Grund unglaublich sexy aussieht. »Ich fahre dich nach Hause.«
Ich verschränke die Arme vor der Brust und schüttele den Kopf. Am liebsten würde ich ihn anschreien und ihm sämtliche Schimpfwörter um die Ohren werfen, in allen erdenklichen Sprachen, die mir einfallen, aber diese Genugtuung, mich zum Explodieren zu bringen, möchte ich ihm auf keinen Fall geben. Erst Recht nicht, weil, wie er mir vor ein paar Tagen selbst gebeichtet hat, alles nur ein Spiel für ihn ist. Weil ich nur ein Spielzeug für ihn bin.
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Badass
RomantikDass eine einzige Party das Leben der siebzehnjährigen Rebecca völlig auf den Kopf stellt, hatte sie nicht kommen sehen, aber als ein schöner, unbekannter Mann plötzlich in ihrem Leben auftaucht, ist es um sie geschehen. Er sieht aus wie der Mann ih...