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Kapitel 1
„Jäger der Nacht"
Der Wind heulte durch den Wald. Wie jammernde Kinderlaute drang er durch jede Ritze, in jeden Winkel und verbreitete Angst und dunkle Vorahnungen bei jedem, der ihn in dieser ahnungsschweren Nacht vernahm. Es war düster, eine dunkle, scheinbar mondlose Nacht breitete sich am Himmel aus, nur schemenhaft konnte man den Mond zwischen Wolkenfetzen erahnen. Nebelschwaden hingen tief in Bodennähe und ließen jeden Umriss wie den eines Ungeheuers anmuten.
Zwei Reiter ritten bedächtig einen Weg entlang. Verhüllt in dicke, schwere Ledermäntel mit tief hängenden Kapuzen, sodass niemand erkennen konnte wer die Personen waren, welche sich in dieser Nacht hinaus gewagt hatten. Langsam trotteten die großen, schweren und dunklen Pferde vorwärts. Das Pferdegeschirr, welches beinahe ihren ganzen Leib bedeckte, klirrte bei jeder Bewegung und die Körper der Reiter wiegten schwer im Sattel.
Die Krähen in den Bäumen krächzten und schnarrten, was die drückende Stimmung vervollständigte, welche alles und jeden bang werden ließ. Selbst die Bäume schienen sich furchtsam aneinander zu drängen, um sich gegenseitig Schutz zu geben, was sie ächzten und zittern ließ vor dem, was auf sie zukam.
Die Reiter erreichten eine Weggabelung. Der eine hob die Hand zu einem stillen Gruß und so trennten sich ihre Wege. Jeder ritt langsam auf einem der zwei Pfade weiter und so entschwanden sie nach und nach im Nebel, der sie einhüllte und verbarg, als könne er sie so auslöschen. Stille kehrte hinter ihnen ein, nachdem das Klirren der Pferdegeschirre sich entfernt hatte. Die Krähen zogen ihre Köpfe an ihre Körper und verharrten lautlos, um die Ruhe nicht zu stören, welche sich daraufhin im Wald niederließ, sanft und beruhigend.
Plötzlich ertönte fern im Wald ein lauter Knall.
Die Vögel flogen laut kreischend auf und die Bäume rauschten im plötzlich nur kurz aufbrausenden Wind. Der Knall hallte noch eine ganze Weile im Wald nach, wie ein Echo, das von den Blättern der Bäume reflektiert wird und sich so im ganzen Wald verteilt. Doch die Unruhe legte sich rasch wieder.
Wieder kehrte Stille ein. Langsam beruhigten sich die Krähen und ließen sich vorsichtig in den noch sacht rauschenden Baumwipfeln nieder, misstrauisch um sich spähend nach der Quelle dessen, was sie aufgeschreckt hatte. Doch der sich wieder niederlegende Nebel hüllte abermals alles ein und ließ keinen weiten Blick zu.
Wie aus dem Nichts, langsam und leise, näherte sich wieder einer der Reiter. Nach und nach tauchten seine Umrisse aus dem Nebel auf. Er ritt den Weg zurück von dem er einst gekommen war. Wieder erklang das leise Klirren des Pferdegeschirrs. Die Abdrücke der Hufen des Pferdes hinterließen auf dem feuchten Waldboden tiefe Abdrücke, in welchen sich sofort das Wasser sammelte, und welche so noch lange zu sehen waren. Deutliche Spuren für jedermann, als hätte der Reiter keinerlei Furcht davor, jemand könne ihm nachkommen. Er tauchte ein in den Nebel vor sich und das Dunkel umfing ihn erneut, bis er wieder völlig verschwunden war und es wieder einmal still im Wald wurde. Alles hielt den Atem an, in Erwartung eines weiteren lauten Knalls, einer weiteren Störung des Friedens, doch es blieb ruhig im Wald.
Die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages schoben den Nebel beiseite, drangen durch das Dunkel und nichts deutete mehr auf die beunruhigenden Geschehnisse der vergangenen Nacht hin. Die Vögel begannen fröhlich zu singen, die Baumwipfel schaukelten in der morgendlichen Brise. Bienen um summten alles in ihrer eifrigen Arbeit. Als wären die Geschehnisse der Nacht nur ein schlechter Traum, von dem man sich erholen konnte. Der mit dem Morgen verflog und vergessen wurde.
Doch fast unbemerkt, am Waldboden, trocknete der letzte Rest von Wasser in ein paar tiefen Hufspuren.
Kapitel 2
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Lichtwelten
FantasyKann man etwas vergessen, das Lebenswichtig ist? Das Königreich Ygg-Drasil, welches von Unbekannten angegriffen wird, ist in Aufruhr. Der Aggressor muss gefunden und aufgehalten werden. Boten werden gesandt, um dem Einhalt zu gebieten, doch finden...