Hope

Kapitel 15

"Hier", Jace zeigte auf die Aufgabe im Mathebuch, "musst du die Formel einsetzen." Ich nickte und schrieb die Formel auf, die ich jetzt fast ganz verstand. Er konnte ziemlich gut erklären und hatte Verständnis, wenn ich was nicht kapierte.

Aber was zum Teufel machte er hier?! Sein Dad war doch wohl nicht der Chef meiner Mum, oder? Oh Gott, dass hieß, dass Grayson und Jace die Söhne von einem Krankenhaus -und Zahnarztchef waren.

"Tiger?", störte mich Jace beim denken. Ich dachte die ganze Zeit an Grayson's Familiengeschichte. Halt, was interessiert mich das eigentlich?

"Tiger?", wiederholte er und ich hörte auf zu nachzudenken.

"Ja?"

"Du solltest mir deine Lösung nennen."

"Oh, ähm... -5x?" Ich war eindeutig unsicher, schließlich konnte ich Mathe nicht und wollte mich nicht blamieren.

"Richtig. Du bist gar nicht so dumm wie Grayson manchmal behauptet", stellte er fest und ich war überrascht.

"Grayson redet über mich?"

Jace nickte.

Flashback, Jace' P.O.V

"Bruder!", begrüßte ich mein Bruderherz, übertrieben liebevoll. Er betrat das Wohnzimmer und warf mir einen vernichtenden Blick zu, woraufhin ich grinsen musste.

"Was?", blaffte er mich an.

"Du hast da Joguhrt im Haar." Ich brach in großes Gelächter und sein Gesicht wurde rot vor Wut. Er hatte auch nicht ganze braune Haare und war da bisschen Salat?

"Das weiß ich selbst", knurrte er.

"Weshalb so wütend? Ansonsten bist du doch nur emotionslos. Oder ist es wieder diese Neue gewesen?" Die Neue war die Tochter eines Mörders und irgendwie tat sie mir einfach leid. Weshalb Grayson sie mobbte weiß ich auch nicht, aber sie ist anders als die anderen.

"Sie regt mich einfach nur auf und treibt mich zur Weißglut! Sie will nicht auf mich hören und ist ein riesiger Sturkopf! Und dann überschüttet sie mich mit Müll, obwohl normale Mädchen weinen, wenn sie Müll in ihrem Spind finden. Ich werde einfach nicht schlau aus ihr!", regte er sich auf und mein Grinsen wurde breiter.

"Dir liegt was an ihr", stellte ich fest und er antwortete nicht. Er schwieg einfach und gab mir Bescheid, dass er duschen gehen würde. Mein kleiner Bruder ging die Treppe hoch und ich wusste sofort, dass das Ja hieß.

*****************

"Wie war Karate Training mit ihr?", fragte ich neugierig, als er in die Küche kam und sich eine kleine Wasserflasche aus dem Kühlschrank holte. Ich wusste ihren Namen immer noch nicht, er wollte ihn mir einfach nicht verraten.

"Sie will nichts von mir. Sie konnte mir widerstehen und hält sogar so viel, wie möglich Abstand von mir", sagte er verärgert.

"Und das stört dich."

"Irgendwie schon... Lass die Finger von ihr! So wie ich dich kenne, wirst du dich wahrscheinlich an sie ran machen."

Ich konnte nicht anders und musste ihn einfach provozieren. Das war die einzige Verbindung zwischen uns.

"Was wenn nicht?"

"Dann wirst du es bereuen."

******************

"Hast du tolle Fotos gemacht?", wollte ich wissen. Er war normalerweise immer arrogant, aber bei seinem wahren Talent war er bescheiden. Er konnte so gut fotografieren, aber nie gab er es zu, immer stritt er es ab.