Kapitel 12

784 29 0
                                    

"Komm endlich raus", befahl mir Grayson genervt und hielt immer noch die Autotür offen. Ich weigerte mich schon seit fünf Minuten dieses Auto zu verlassen, auch wenn es Grayson gehörte.

Ich hatte die Idee vielleicht wieder in Ohnmacht zu fallen, aber dann würde er mich ins Krankenhaus fahren und das wollte ich noch weniger. Fest und ängstlich umklammerte ich meine Schultasche und war immer noch angeschnallt.

"Weißt du, es ist sehr schön hier drin oder auch bei mir zu Hause." Die letzten Worte murmelte ich nur leise und wollte einfach nicht dieses Hause betreten. Theoretischerweise könnte ich auch das Auto verlassen und anschließend abhauen, aber erstens, Ich kannte mich hier null aus und zweitens, ich war noch zu schwach zum Rennen und selbst wenn, er würde mich sowieso einholen, also wäre das nur Zeit -und Kraftverschwendung.

"Quatsch, das Auto riecht stark nach Leder, davon wird dir nur noch übel", meinte er und klang noch genervter. Ich erkannte an seinem Gesichtsausdruck auch, dass er ungeduldig war.

"Aber ich will nicht", protestierte ich und bevor ich weiter machte, packte er mich um die Taille und warf mich auf seine Schulter, und das schon zum zweiten Mal. Meine Tasche ließ er im Auto, schloss das Auto ab und ging Richtung Haustür. Ich hörte auf, zu protestieren, wie gesagt es war nur Kraftverschwendung. Außerdem: der Klügere gibt nach.

Ich betrachtete das weiße, riesige Haus, nein, eher die weiße, riesige Villa. Der Garten hatte einen Springbrunnen und die Gebüsche waren zu geometrischen Körper geformt, wie zum Beispiel ein Viereck. Es gab einen Weg aus grauem Mamor und er war glatt. Das Haus hatte sogar Säulen und die Decke war ziemlich weit oben. Die Veranda war gigantisch und da war eine beige Hollywoodschaukel mit einem ovalen Holz Tisch.

"Du bist reich?!", rief ich überrascht. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass dieser Idiot reich war. Ich war von dieser Tatsache völlig überrumpelt und starrte ihn nur perplex an.

"Und du bist davon überrascht. Hättest das wohl nie erwartet", bemerkte er schnippisch. Ich konnte einfach nur meinen Mund zu klappen, den ich vor lauter Überraschung aufgeklappt hatte. Ich war einfach nur baff.

"Könnte ich bitte runter?", fragte ich energisch und trat ihn mit meinem Bein, als Zeichen, dass ich sonst weiter machen würde.

"Du bist mir eh zu schwer."

Dann stellte er mich ab und ging zum riesigen, schwarzen Metalltor und drückte auf einen Knopf, der an der Sprechanlage war. Ich bemerkte die Überwachungskamera, rechts oben neben dem Tor. Sie bewegte sich in unsere Richtung und es sah so aus, als ob sie gerade an uns ran zoomte.

"James, öffne das Tor", sagte Grayson im Befehlston und es klang kein bisschen nett. Wer war James? Sein Bruder oder was?

"Wer ist James?"

"Unser Hausverwalter", antwortete er kurz und knapp und das Tor öffnete sich automatisch, nachdem wir von 'James' mit tiefer Stimme "Jawohl, junger Herr." hörten.

Junger Herr? Sein Ernst? Dieser James klang eher nach einem Butler, statt nach einen Hausverwalter.

"Dann behandele ihn nicht wie ein Butler. Und bitte ihn wenn schon nett darum, mit 'Bitte' und so. Und bedanke dich bei ihm", beschwerte ich mich bei Grayson. Er warf mir nur einen wütenden Blick zu.

"Das ist ja wohl meine Sache wie ich ihn behandele."

"Du mischst dich auch ständig bei mir überall ein. Und James ist ein Mensch, kein Butler oder Sklave."

Okay, ich gab zu, das letzte war vielleicht bisschen zu hart, aber trotzdem stimmte es.

Grayson griff nach meinem Oberarm und zog mich rein in sein Anwesen. James kam aus der Villa raus und er war wie in den Filmen in einem Butler Anzug, eine Art Smoking und er war so mittleren Alters. Um sein kantiges Gesicht erkannte ich leichte graue Bartstoppeln, die nicht zu seinen braunen Haaren passten. Er war ziemlich groß und relativ schlank. Er kam zu uns angerannt und schaute Grayson besorgt an.

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt