Kapitel 31

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"Als ich klein war, hatte ich mir den Abschlussball immer märchenhaft vorgestellt. Ich würde ein hübsches Kleid tragen und der Junge, den ich lieben werde, würde mich wie ein Gentleman abholen. Wir würden in die Nacht hinein tanzen und Spaß mit all unseren Freunden haben. Danach würde er mich nach Hause bringen, mich sanft küssen und mir versprechen, dass er immer für mich da sein wird. Stattdessen war das der schlimmste Tag meines Lebens."

- Hope Valentine

Present Day

"Warten Sie mal. Es kostet wirklich ganze 70 Dollar???", hakte ich nach und hoffte innerlich, dass ich mich vollkommen irrte. Das wäre nämlich mein ganzes Ersparnis von der Arbeit gewesen und dabei wollte ich für ein neues Auto sparen. Ich hatte in den Sommerferien Fahrstunden gehabt und sie nur knapp und unsicher bestanden.

"Ja.", antwortete die Verkäuferin. "Wollen Sie die Ware trotzdem kaufen? Oder soll ich es Ihnen zurück legen? Was wäre Ihnen lieber?"

Ich überlegte ziemlich lange. Sollte ich echt so viel Geld für diesen arroganten, selbst verliebten Trottel ausgeben? Andererseits hatte er mir ein echt süßes Armband geschenkt und er war... nett. Und in Wirklichkeit sehr sensibel. Außerdem hatte doch jeder ein Geburtstagsgeschenk verdient und ich hatte doch schon seit längerem beschlossen ihm was zu schenken und er wäre wahrscheinlich nur mit dem hier zufrieden. Verdammt, er machte es aber auch keinem leicht!

"Na gut. Ich nehme es.", seufzte ich ergeben und holte mein blaues Portemonnaie aus der Tasche raus. Natürlich war das schwarze Kleid auch nicht gerade billig, aber ich hatte keine Lust mich vor ihm zu blamieren.

"Vielen Dank für Ihren Einkauf. Ich hoffe, Sie beehren uns bald wieder.", verabschiedete sich die Verkäuferin.

Bei dem Preis ganz bestimmt nicht., brummte ich innerlich und verließ nach dem Bezahlen das Geschäft. Es kostete mich wirklich viel Überwindung so viel Geld auszugeben, aber ich war ihm was schuldig. Ach, shit. Ich stampfte mies gelaunt zur Bushaltestelle und wartete auf den Bus. Meine Schicht im Café würde bald beginnen, weswegen ich mich sicherheitshalber lieber beeilen sollte oder eher gesagt der Bus. Um die Wartezeit zu verkürzen, holte ich meine Kopfhörer raus und hörte abwesend Musik, mein Highlight des Tages. Nach einer Weile kam auch der Bus und ich stieg gelangweilt ein, danach nahm ich Platz.

"Und? Wie war's?", hörte ich jemanden hinter mir laut fragen und ich zuckte fürchterlich vor Schreck zusammen. Ich drehte mich mit einem wütenden Gesicht zur Person um und hatte mir schon eine Rede parart gelegt, jedoch war diese für eine andere Person. Mit der jetzigen Person hätte ich nie gerechnet.

"Oh mein Gott, Jace!", rief ich aufgeregt und glücklich und fiel ihm in die Arme. Es war Jace, mein blonder, blauäugiger bester Freund! Er schloss mich ebenfalls fest in die Arme und lachte fröhlich. Ich hatte ihn fast drei Monate nicht gesehen und das war die reinste Folter.

"Na, Tiger. Hast mich anscheinend vermisst.", neckte er mich und ich boxte ihn gegen die Brust, nachdem wir uns voneinander lösten. Das war der Jace, den ich kannte. Immer lebhaft, lustig und mit Überraschungen auf Lager.

"Du Idiot!", schimpfte ich ihn aus und auf seinen Lippen erschien sofort ein Grinsen. "Was machst du hier?! Was ist mit Isobel und dem Studium? Und woher wusstest du, wo ich bin?"

"Ich bin wegen dir und Grayson's Geburtstag hier, ist doch klar! Isobel ist natürlich mitgekommen, aber sie ist gerade bei mir zu Hause und wir haben gerade einen Monat frei. Und wie ich dich gefunden habe? Ich habe mich in dein Handy reingehackt und somit deinen Standort lokalisiert.", fasste er so kurz wie möglich zusammen.

"Bitte, was?! Du hast dich in mein Handy reingehackt?!" Ich schaute ihn entsetzt an und wollte mir gar nicht vorstellen, wie er meine Kamera als Webcam benutzen würde.

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt