8. || Überraschung, Überraschung

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„Ey,ich sterbe vor Hunger", seufzte Lukas. Sein Kumpel Bastian Schweinsteiger schüttelte nur mit dem Kopf. „Versteh nicht wie du jetzt schon was essen kannst."
„Liegt vielleicht daran, dass ich nicht gerade erst aus dem Bett gefallen bin", neckte Lukas ihn und wuschelte ihm durch die Haare.

Basti wollte sich gerade beschweren, doch da legte Lukas, nachdem sie um die Ecke gegangen waren, einen Finger an Bastians Lippen. Vor ihnen liefen Julian Draxler und Benedikt Höwedes.

„Ich hab wegen dir kaum geschlafen", zickte der Schalker Kapitän den Jüngeren an. Dieser grinste jedoch nur. „Ich habe sehr gut geschlafen."

„Das lag nur daran, dass du mich mit deinem Kissen verwechselt hast. Wie war das? Du würdest dich nicht mehr so sehr im Schlaf bewegen?", Bene zog eine Augenbrauen hoch. „Ganz ehrlich, du brauchst einen Freund. Ich hab keine Lust für den Rest meines Lebens Kissen zu spielen."

Julian lachte nur und schubste Benedikt leicht, sodass dieser kurz etwas ins Straucheln kam, dann jedoch mit einstieg.

„'N Freund für Draxler? Als wenn wir das nicht hinbekommen würden!" Bastian grinste bis über beide Ohren und hielt seine Hand hin, sodass Lukas einschlug. „Und wie wir das hinbekommen werden!"

°°°

„Also, was machen wir heute Vormittag?", fragte Philipp Miro. „Ich meine, wir sind nicht beim Training dabei und können machen was wir wollen." Er nahm sich ein Brötchen aus dem Korb, dann noch eine Scheibe Käse und ein Päckchen Marmelade.

Miroslav Klose gähnte. „Schlafen."

Philipp sah ihn einen kurzen Moment an, verdrehte dann die Augen. „Ich hab dir gesagt,dass du nicht so lange an deinem Handy herum hängen solltest."

„Ich weiß", gähnte Miro. „Nimm es mir nicht übel, aber ich möchte echt gerne nochmal schlafen."

Philipp zuckte mit den Schultern. „Okay, dann werde ich heute aus sicherer Entfernung das Training beobachten und mir schon mal Gedanken zur Gruppenaktivität machen."

°°°

Um halb zehn standen alle auf dem Platz und starrte Jogi und Oli an und jemanden, der neben ihnen stand.

„So Jungsch, dieser werte Herr ist verspätet dazu gekommen. Ihr kennt ihn sicherlich, das ist Timo Werner", verkündete Jogi mit lauter Stimme.

Die meisten Spieler reagierten verhalten, niemand rannte auf Timo zu und begrüßte ihn überschwänglich, jeder murmelte ein „Hallo" und dann fingen sie an, sich warm zu laufen.

Das Training verlief ruhig, jeder konzentrierte sich auf die Aufgaben, denn jeder wollte glänzen, immerhin konnte man sich in diesem Trainingslager vielleicht schon einen Platz im WM-Kader ergattern. Bei der letzte Übung knickte Max jedoch um und Leon begleitete ihn zu den Duschen. Die schaden freudigen Blicke, die die beiden sich zuwarfen, sah niemand.

Als sie dann zum Ende hin zwei kleine, nebeneinander herlaufende Spiele veranstalteten, foulte Mustafi Werner. Shkodran, der der festen Überzeugung war, dass Timo einfach über seine Beine gestolpert war, hielt sich den Knöchel und sah den Leipziger an. „Kannst du nicht aufpassen?!"

Timo sah Mustafi ungläubig an. „Du hast mich gefoult!"

„Da irrst du dich, Kleiner. Wenn du einfach über meine Beine rennst, bist du selbst Schuld." Shkodran stand auf, ohne dem Jüngeren eine Hand zum Aufhelfen entgegen zu strecken. „Pass einfach besser auf", zischte er noch.

„Was habt ihr denn gegen mich?!", fuhr Werner ihn an. Spätestens jetzt lag die ungeteilte Aufmerksamkeit bei ihnen. „Was hab ich euch denn getan?!"

Oli und Jogi tauschten einen Blick aus, doch sie merkten schnell, dass sie da nicht zwischen gehen durften, weil sie niemanden bevorzugen wollten.

Alle Spieler traten an die beiden heran, teils neugierig, teils genervt von der Auseinandersetzung. Thomas runzelte die Stirn, Manuel stupste ihn an. „Was ist da los?", fragte der Größere den Kleineren. Dieser zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung."

„Okay, tut mir leid, dass ich mich mal hingeschmissen habe!", redete Timo weiter und gestikulierte wild mit den Händen, warf dabei dem Schalker Kapitän einen Blick zu. „Und ich werde dafür ausgepfiffen und akzeptiere es auch, aber jetzt bin ich hier und auch ihr könnt mich nicht leiden?!"

Niemand sagte etwas, die meisten sahen betreten zu Boden, die anderen verstanden nicht, was hier abging.

Timo drehte sich zu Mario. „DU müsstest es doch wissen, wie es sich anfühlt, wenn man immer wieder ausgepfiffen wird."

„Hey!" Nun ging Marco dazwischen und stellte sich vor Mario, funkelte den Leipziger an. „Lass Mario da raus."

„Nein, denn es geht uns alle was an", redete Timo weiter, drehte sich um und sah zu Julian Draxler. „Oder du. Du wurdest auch ausgepfiffen. Immer und immer wieder schien das ganze Stadion gegen dich zu sein und was machst du? Du haust ab."

Erik warf Julian einen beunruhigten Blick zu, doch der Ex-Schalker beachtete ihn gar nicht.Er war viel mehr damit beschäftigt, Timo mit Blicken zu töten, die Zähne zusammengebissen, die Hände zu Fäusten geballt.

„Und ich ziehe nicht den Schwanz ein und verpiss' mich einfach", setzte Werner noch mit bedrohlicher Stimme hinzu.

Und dann war es um Julian geschehen.

Benedikt wollte ihn noch festhalten, bekam aber nur Stoff zu fassen, der auch wieder sofort aus seinen Finger glitt und da hatte sich Julian schon auf Timo gestürzt und ihn zu Boden gestoßen. Als die beiden nun miteinander rangen und immer wieder versuchten, die eigene Faust so gut wie es ging in dem Gesicht des anderen zu platzieren.

Jetzt tauschten Jogi und Oli einen alarmierenden Blick und rannten zu den Spielern, die gerade versuchten, die beiden auseinander zu ziehen.

Mats bekam Julians Handgelenk zu fassen, hielt es fest, und stellte mit Erschrecken fest, dass die Haut über den Fingerknöcheln an manchen Stellen aufgeplatzt war. Mit der Hilfe von Christoph Kramer konnte er Julian wegziehen, zu Boden schubsen und sich mehr oder weniger auf ihn setze. „Meine Fresse, Julian, komm runter!"

„Du verdammtes Arschgesicht!", schrie Julian noch in Timos Richtung bevor er den Kopf auf den Boden legte und hektisch ein – und ausatmete. Auf der anderen Seite standen Manuel Neuer und Podolski bei Werner, der Nasenbluten hatte und mindestens genauso wütend wirkte.

„WAS FÄLLT EUCH EIGENTLICH EIN?!", donnerte dann die Stimme des Bundestrainers. „So ein Verhalten ist vollkommen inakzeptabel!"

Julian setzte sich auf, legte sich eine Hand aufs Auge, das verräterisch pochte. Er suchte Benedikts Blick, doch als er ihn fand, fand er nichts anderes als Enttäuschung vor. Julian schluckte.

Jogi atmete tief ein und aus. „Jetzt geht duschen, wir reden später darüber."


Hi, hier ist ein weiteres Kapitel. Wir hoffen es gefällt euch ^^

Was haltet ihr von der kleinen Prügelei zwischen Draxler und Werner? Wen könnt ihr besser verstehen? Und fandet ihr die Reaktionen der Beiden berechtigt?

Lasst doch was da, wir würden uns freuen ^^

WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt