42. || Offenbarungen

2.1K 125 7
                                    

Leon und Max holten sich gerade etwas zu trinken, als Leon ihn plötzlich fragte: "Hast du Julian gesehen?"

"Ich gehe mal davon aus, dass du Brandt meinst", sagte Max, ohne dabei die Frage seines Kumpels zu beantworten. "Was ist das eigentlich zwischen euch?"

"Was meinst du?", erwiderte der Größere, wurde jedoch rot. Max lachte. "Aww, ist Leolein verliebt?"

Immer noch rot grinste Leon, schenkte sich dann etwas Saft ein. "Ich weiß jetzt aber immer noch nicht, wo er ist."

"Vielleicht – oh,da ist er ja." Max deutete zur Tür, wo gerade Julian reingestürmt kam. Er sah sich um, entdeckte Leon und ging geradewegsauf ihn zu.

Leon fing an zu strahlen."Julian, da bist du ja! Ich hab dich -"

Leon wurde unterbrochen.

Julian Brandt hatte ihn einfach zu sich gezogen.

Einfach so.

Hier.

Vor allen anderen.

Vor den restlichen Spielern.

Vor Max.

Vor Jogi undOli.

Im ersten Moment war Leon überrascht, doch dann grinste er, schlang seufzend die Arme um den Kleineren und erwiderte nur zu gerne den Kuss.

Der ganze Saal war still,bis Benedikt plötzlich pfiff und Max anfing zu klatschen und zuschreien, dass er es immer gewusst hatte und schon bald jubelten alle anderen.

Während dessen hatten sich die beiden jungen Spieler voneinander gelöst, immer noch mit geschlossenen Augen grinsten sie, Leon lehnte seine Stirn an die des Blonden. Dann nahm er Julians Hand und flüsterte in sein Ohr: "Ich glaube, wir müssen reden. Kommst du mit raus?"

°°°

"Ich will das auch!", quengelte Erik und lehnte sich seufzend gegen Matthias, der gerade dabei war, seinen Gemüseauflauf zu essen und dabei versuchte, nicht so sehr zu starren. Der baldige Gladbacher verdrehte die Augen. "Du musst abwarten. Irgendwann wird es so sein."

"Und bei dir auch",grinste Erik, setzte sich wieder aufrecht hin und sah zu einem gewissen Leipziger. "Wann wirst du es ihm sagen?"

Matze seufzte und zuckte mit den Schultern. "Wahrscheinlich gar nicht. Für so was haben wir keine Zeit."

"Wie, keine Zeit?Willst du mir gerade ernsthaft sagen, dass ich meine Zeit hier nicht richtig nutze?", hakte Erik sketpisch nach.

"Tust du doch nicht wirklich. Deine Schwärmerei geht nun schon Monate und wenn du deine Zeit hier wirklich nutzen würdest, dann hättest du Julian schon längst was gesagt", entgegnete Matthias.

"Nichtso laut!", zischte der Ältere. Ginter verdrehte die Augen. "Es weiß doch eh die halbe Mannschaft Bescheid."

°°°

Der Garten sah aus, als wenn er in der Waschmaschine gewesen wäre. So würde Leon ihn beschreiben. Gerade regnete es einmal nicht und doch war alles matschig und schlammig und nass. Würde es hier denn auch mal Sonnenschein geben, der länger als nur zwei Stunden bleiben würde?

Julians Hand schob sich in die des Schalkers und Leon lächelte. Sie liefen ein Stück stillschweigend nebeneinander her.

"Was meinst du, was ist das mit uns?", ergriff Leon dann leise das Wort. Julianblieb stehen, drückte die Hand des Schalkers einmal und sagte selbstbewusst: "Ich hoffe doch, dass es etwas... Festes wird."

Sofort wurde Leons Grinsen breiter, er nickte hastig. "Das hoffe ich auch, ehrlich."

"Also,meinst du, wir – IIIIH, OH MEIN GOTT, BAAH!", kreischte Julian, sprang dann weg und starrte auf den Boden. "MACH DAS WEG!"

Leon runzelte die Stirn,entdeckte dann einen Regenwurm auf dem Rasen. Kurzerhand zog er Julian an seiner Hand weiter auf die Terasse, wo er weit und breit keinen Wurm sehen konnte.

"Bevor wir uns darüber unterhalten, was das zwischen uns eigentlich ist, wäre es nett zu wissen, warum du so eine panische Angst vor Wümern hast",entgegnete Leon trocken. Julian sah zu Boden, knirschte mit den Zähnen bevor er nuschelte: "Kindheitstrauma."

Leon legte seine andereHand an Julians Oberarm und sah ihm tief in die Augen. "Erzähl mir davon."

Julian mied seinen Blick,schaute überall hin, nur nicht zu Leon, während er kleinlaut erzählte: "In der Grundschule haben sie mich gezwungen einenWurm zu essen."

"Okay, das ist...ekelig", gab Leon zu, schüttelte sich, zog dann aber Julian in seine Arme. "Aber das wird dir nie wieder passieren und deswegen brauchst du auch keine Angst mehr haben. Und außerdem hast du jetzt ja mich", fügte er mit einem schelmischen Lächeln hinzu.

°°°

"Wie läuft es denn so mit Joshua?", fragte Lars Bender seinen Bruder interessiert.Gerade nahmen sie sich etwas zu essen und schauten im Raum schon einmal nach einem Sitzplatz.

Sobald Sven an den jüngeren Bayernspieler dachte, musste er lächeln. Er hätte es niemals gedacht, aber er glaubte, dass er Jo wirklich liebte. Von ganzem Herzen. Immer, wenn er lachte, wurde Sven ganz warm und wenn Joshua seine Hand nahm, schien es, als könnten sie zusammen Kriege beenden. Wenn Sven vorher dachte, er wäre stark, war er mit Joshua an seiner Seite nur noch stärker.

"Gut",entgegnete er deswegen strahlend, sah mit roten Wangen auf seine Hände. "Er macht mich glücklich."

Lars' Mundwinkel zuckte nach oben und er legte seinem Bruder eine Hand auf die Schulter. "Das freut mich. Ich hab dich übrigens mal beim Vorstand vorgeschlagen,ich hoffe, das stört dich nicht", redete der Leverkusener weiter.

"Wie?", fragteSven verwirrt.

"Sie haben mich gefragt, ob ich jemanden kenne, der auf der Position gut spielenkönnte. Und da habe ich an dich gedacht", erklärte Lars,zuckte mit den Schultern. Sein Bruder sah ihn mit großen Augen an,sodass Lars wieder leicht lächelte. "Und dann habe ich mir gedacht, es wäre schön, wenn wir uns mal öfters sehen würden."

"Du meinst also, dass sie mich wollen?", hakte Sven fassungslos nach. Klar, er fühlte sich wohl in Dortmund, aber was würde er alles dafür geben, öfters etwas mit seinem Bruder zu machen, der ihm so viel bedeutete?

Jetzt grinste Lars und nickte. "Und falls sie ernst machen und auf dich zukommen, würde ich mich freuen, wenn du zu uns kommen würdest. Ich will dich zu nichts zwingen, ich verstehe es voll und ganz, wenn du in Dortmund bleiben möchtest. Denk doch nur einmal drüber nach."

Für alle, die Angst hatten, dass Julian sich richtig blamiert.

Ist doch ganz gut gelaufen, nicht?

Meinungen? Kritik?

-Jojo&Ellie

WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt