Max, Leon und Julian Brandt saßen im Zimmer der beiden Schalker. Anfangs hatten sie über die Vorkommnisse geredet, hatten vermutet, wie es für Draxler und Khedira ausgehen würde, nur um dann doch noch bei etwas anderem anzugelangen. Gerade redeten sie über ihre gemeinsame Zeit bei der U21, frischten Erinnerungen auf und erzählten sich das ein oder andere pikante Geheimnis.
Max war glücklich. Er war nicht nur glücklich, weil Leon glücklich war, sondern weil er immer noch wichtig für den Größeren war, obwohl dieser nun einen Freundhatte. Und Max mochte Julian wohl.
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Jogi saß nun mit Oli,MüWo, Bene, Mats, Thomas, Manu und Toni saßen zusammen am Tisch und dachten darüber nach, wie es weiter gehen sollte. Jogi war, ehrlich gesagt, mit allem überfordert, und war froh, dass er Oli hatte. Der bewahrte immer die Ruhe.
"Wir sollten ihn nicht nach Hause schicken", wiederholte Benedikt wieder.
"Das sagst du doch nur, weil ihr miteinander befreundet seid", entgegnete Toni."Was aber nicht heißt, dass ich nicht auch dafür plädiere."
"Andererseits... Erst Timo und jetzt Sami",seufzte Thomas. Er war mit der ganzen Situation vollkommen überfordert. Er mochte Julian wohl, dachte immer, dass er ein ganz netter Junge war, der gut mit jedem klar kam, aber was musste denn passiert sein, dass er sich so verändert hatte? Hatte er sich überhaupt verändert? Oder war er einfach nur ein verdammt guter Schauspieler?
"Ich denke, wir müssen das Problem bei der Wurzel packen", mischte sich nun auch Mats ein. "Wenn wir Julian nach Hause schicken würden, dann würde das jetzt vielleicht das Problem lösen, aber der Grund dafür bleibt bestehen. Auch, wenn es jetzt unterdrückt wird, irgendwann wird es wieder hoch kommen."
"Und wie, meinst du,sollen wir das machen?", hakte Oli nach.
"Ich denke...also...", darauf wusste Mats nun auch keine Antwort.
Dann jedoch klopfte es an der Tür und Mario Gomez steckte seinen Kopf herein. "Tut mir leid, wenn ich störe, und ich wollte auch nicht lauschen oder so,aber -"
Jogi seufzte. "Mario, komm einfach rein und setz dich zu uns."
Der Wolfsburger nickte,kam dann herein und setzte sich zu den anderen. "Ich glaube, ich hab da noch was."
"Dann erzähl es uns doch", entgegnete Oli ruhig.
"Es ist mir vorhin aufgefallen, als ich bei Julian war und Erik dann gekommen ist, um ihn zu trösten", erzählte Mario, sah den Bundestrainer dann an. "Wir gehen hier nicht nur an unsere körperlichen Grenzen,sondern auch an unsere seelischen. Das sollte man nicht einfach so ignorieren."
"Da hat er recht", murmelte Bene."Jeder ist hier einem enormen Druck ausgesetzt. Schließlich geht es um die Plätze im WM-Kader."
Jogi seufzte. "Ich glaube, ihr habt recht." Dann warf er Oli einen Blick zu."Meinst du, wir sollten MüWo mal mit ihnen reden lassen?Vielleicht geht es ihnen ja wirklich nicht gut."
Oli sah seinen Lebensgefährten an, nickte dann. "Ja, ich denke, das ist eine gute Idee.
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Manu hatte gar nichts gesagt. Er hatte abwesend gewirkt. Nicht interessiert. Traurig und wütend zugleich. Jogi hatte das bemerkt. Und MüWo sollte auch mit ihm reden.
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Das Mittagessen wurde von Shkodran und Mesut vorbereitet. Zum Essen kamen alle, außer Erik und Julian. Benedikt erklärte, dass Erik den Pariser immer noch tröstete und versuchte, ihn davon abzuhalten, seine Sachen zu packen. Darauf hatte Oli ihm aufgetragen, den beiden einen Teller nach oben zu bringen, nach dem Essen würde Jogi selbst vorbei kommen.
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WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein Ball
ComédieJogi hatte eigentlich nur vor, seine Jungsch auf die nächste Weltmeisterschaft vorzubereiten und sich ein Bild davon zu machen, wen er mit nach Russland nehmen sollte. Aber er hätte nicht damit gerechnet, dass große Gefühle die Fußballwelt erschütte...