22. || Wo die Liebe hinfällt...

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Felix hatte fast die ganze Zeit geschlafen. Er war angekommen, hatte mit Mario geredet, dann was gegessen und dann hatte er sich schlafen gelegt. Seit seiner Trennung konnte er kaum noch schlafen und wenn, dann hatte er sich in den Schlaf geweint, zu zerbrochen war sein Herz, als dass er richtig atmen konnte. Er wusste nicht, dass sich Liebeskummer so schlimm anfühlte und er hatte es sich auch niemals so ausgemalt. Eigentlich hatte er gehofft, niemals Liebeskummer zu haben, er hatte sich immer gewünscht, die Liebe seines Lebens sofort zu finden und mit ihr für immer und ewig glücklich zu werden.

Aber das war nun nicht der Fall und so stand Felix auf, ging ins Bad, erledigte seine Morgenroutine und machte sich dann auf den Weg zu Marios Zimmer, das er sich mit Mats teilte. Die Flure lagen still da, unüblich still, weswegen Felix die Stirn in Falten legte und sich umsah. Wo waren denn die ganzen anderen?

Immer noch verwirrt kam Felix an, klopfte und ging dann sofort ins Zimmer, nur um dort Marco und Mario vorzufinden, den Letzteren schlafend.

„Geht's ihm nicht gut?", fragte Felix besorgt, ignorierte dabei die Tatsache, dass sein Bruder seinen Kopf in Marcos Schoß gebettet hatte, der immer noch verträumt mit den Haaren des Kleineren spielte. Marco schüttelte den Kopf. „Wir warten auf MüWo."

„Warum hast du mir denn nichts gesagt?" Felix setzte sich und starrte Marco erschrocken an.„Wieso hat mich denn niemand von euch geweckt? Und wo sind alle anderen hin? Zombie Apokalypse?"

Marco verdrehte die Auge,schüttelte den Kopf. „Die sind unterwegs. Gruppenaktivität."

Felix wollte gerade weiter reden, doch da grummelte Mario, rieb sich die Augen und setzte sich auf. Als er seinen kleinen Bruder sah, fing er an zu strahlen. „Da bist du ja, ich habe mich schon gefragt, wo du dich versteckst."

„Warum hast du mir denn nicht gesagt, dass es dir nicht gut geht?", fragte Felix nun weiter nach. „Ich bin dein Bruder, du kannst mir alles erzählen."

„Das gleiche sag ich dir auch immer und dennoch verheimlichst du mir etwas. Und es geht mir schon viel besser, ich brauchte nur Schlaf." Mario streckte sich. „So, und jetzt hab ich Hunger. Einen verdammten Bärenhunger."

°°°

Philipp lief als Schlusslicht hinter der Gruppe her. Der Besuch der Seehundaufzuchtsstation war Miros Idee, weswegen Philipp nicht ganz so begeistert war und nur darauf achtete, dass niemand verloren ging,während sein Kollege mit Interesse Annelise und ihrer Führung folgte.

Er fragte sich, wie es Mario ginge und wann MüWo eintreffen würde. Er fragte sich, was Poldi und Schweini planten. Und er fragte sich, was Leon und Julian da machten. Anscheinend war nicht nur ihm der nur kleine Abstand zwischen dem Schalker und dem Leverkusener aufgefallen, denn Max musterte seinen Kumpel und den Blonden finster und mit verschränkten Armen.

Vor einer Scheibe angekommen, hinter der einige Heuler schwammen und miteinander spielten, wich Julian zurück, aber Leon nahm einfach nur seine Hand, drückte sie fest und lächelte den Jüngeren an.

°°°
Julian Weigl war genervt. Sven Bender wirkte so, als wenn er das Gespräch der beiden schon längst vergessen hatte und alberte die ganze Zeit mit Joshua herum. Die beiden lachten, kicherten und glucksten und wurden dabei die ganze Zeit argwöhnisch von Manuel beobachtet.

Eigentlich wollte Julian seinen besten Freund Erik einweihen und ihm erzählen, dass er nur Schlimmstes vermutete, doch Erik war anderweitig beschäftigt.

„Siehst du ihn?", seufzte der Ältere. „Er steht da einfach nur und... sieht umwerfend aus. Guck ihn dir an. Guck mal richtig hin. Siehst du? Siehst du wie er Bene anschaut wenn er mit ihm redet? So will ich auch angeguckt werden. Was würde ich dafür geben, so angeguckt zu werden."

„Dein rechtes Bein", sagte Julian trocken.

„Mein rechtes Bein",stimmte Erik ihm nickend zu, den Blick von einem gewissen Spieler nicht abwendend. „Und noch so viel mehr."

Julian verdrehte die Augen, musterte Erik nochmal (er war sich nicht ganz sicher, ob der andere Borusse nicht vielleicht doch Drogen genommen hat sodass er Halluzinationen hatte, denn er wusste nicht, wie man jemanden so lange anstarren konnte) und sah dann wieder zu Sven und Joshua. Und die beiden waren sich gerade verdammt nahe.

°°°

Leroy wusste nicht, was er machen sollte. Sie waren wieder zurück in ihrer Unterkunft und er war direkt auf sein Zimmer gegangen, weil er dringend Schlaf brauchte, aber dann kamen Thomas und Manuel hereingestürmt, hatten sich auf das Bett des Bayernspielers gesetzt und angefangen zu diskutieren. Kurz darauf kamen dann auch noch Mesut und Sami dazu und als dann auch noch Jerome reinstampfte, war es einfach zu laut zum schlafen.

Deswegen stand Leroy auf, ging und klopfte dann an einer anderen Tür. Benedikt öffnete diese und sah den ehemaligen Schalker verwundert an. „Leroy, alles okay?"

„Nein, nichts ist okay. Ich bin übermüdet, unterzuckert und habe zu viel Thomas die letzten Tage um mich gehabt, also, kann ich bitte kurz bei euch schlafen?"

Bene nickte überrumpelt, trat zur Seite, sodass Leroy ins Zimmer ging, Julian und Mats kurz grüßte, sich dann aufs Bett legte und innerhalb von Sekunden einschlief.

Mats zog die Augenbrauen hoch und seufzte. „Und wo sollen wir jetzt hin? In meinem Zimmer sind Mario, Marco und Felix. Ich glaube, ich frage Marco später, ob wir Zimmer tauschen wollen. Er tut Mario glaub ich momentan ganz gut."

„Hach, du bist so aufopfernd", säuselte Benedikt, küsste seinen Freund auf die Wange. „Das liebe ich so an dir."

Julian Draxler zog nur angeekelt die Augenbrauen zusammen und machte sich dann ganz unbemerkt aus dem Staub.

°°°

„Ich verstehe meinen Bruder nicht", murmelte Lars Bender und sah an die Decke. Sie hatten nicht mehr lange und dann mussten sie zum Abendessen, aber er musste jetzt mit jemandem reden, sonst platzte er noch. Jonas Hector,der auf seinem Bett lag, sah hoch. „Wie?"

Lars blieb auf dem Rücken liegen. „Er legt es voll und ganz darauf an, die Beziehung von Jo und Manu zu zerstören, während er mir immer wieder weis machen will,dass er gar nicht schwul ist. Aber er ist meine andere Hälfte,natürlich weiß ich, dass er schwul ist."

„Okay okay, aber warum redest du dann nicht mit ihm?", erkundigte sich Jonas verwundert.

„Man kann mit ihm nicht reden, ich habe es schon versucht." Lars seufzte. „Ich will nur nicht, dass er von allen gehasst wird, wenn er das durchzieht."

Jonas zuckte mit den Schultern hinfällt. „Wo die Liebe hinfällt..."

°°°

Als die Spieler gerade aßen, kam Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt zur Tür hereingeschneit.Freudig wurde er von Jogi und Oli begrüßt, die ihn dazu überredeten, erst einmal mit ihnen zu essen, da auch Mario, Marco und Felix gerade erst angefangen hatten und er so noch Zeit hätte.

Mario musterte MüWo. „Was ist, wenn ich das Trainingslager abbrechen muss?"

„Musst du schon nicht, Sunny", munterte Marco ihn auf. „Vielleicht ist das nur eine kleine Unregelmäßigkeit."

Mario nickte und aß schweigend weiter.

Erklärung warum so lange nichts kam: Wir haben keinen Titel gefunden. Life is a bitch.

Hoffentlich gefällt der Teil euch trotzdem ^^

Kleine Frage: Wie findet ihr das neue Trikot der Natio?
Ich finde es eigentlich ganz nice, aber der Druck... Ich weiß nicht, muss ich mich noch dran gewöhnen.

Lasst was da, würde uns freuen :D

-Jojo&Ellie

WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt