14. || Nachtruhe

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„Weißt du, ich denke, es wäre besser, wenn wir die Betten auseinander ziehen", sagte Matthias Ginter ruhig und hoffte, dass Timo Werner seinen nervösen Unterton nicht heraushören konnte.

„Ich bewege mich ziemlich oft im Schlaf und ich will nicht, dass du ausfällst, weil ich dir nachts den Rücken oder so gebrochen habe."

Er mochte den Blick nicht, mit dem Timo ihn musterte. Er war so intensiv und durchdringend, dass Matthias warm und kalt zugleich wurde. Er räusperte sich. „Also?"

Timo zuckte mit denSchultern. „Wenn du meinst. Mir ist das egal."

„Gut." Matthias schluckte wieder und kratzte sich nervös am Hinterkopf. „Dann...hilfst du mir, oder..?"

„Ja ja, klar", sagte Timo schnell. Und dann machten sie sich gemeinsam daran, die beiden Betten auseinander zu ziehen.

°°°

„Ich weiß, ich habe gesagt, dass ich nicht mehr so viel reden werde, aber...Scheiße, Toni, er sieht so gut aus!", stöhnte Erik frustriert. Er lag auf dem Rücken quer über dem Bett und starrte die Decke an, die Beine angewinkelt und mit den Händen herumfuchtelnd redete und redete und redete er. Es dauerte nicht lange, genauer gesagt eine Stunde, bis Erik fast geplatzt wäre, weil er niemanden hatte, dem er hätte vorschwärmen können, wie toll er doch eine gewisse Person fand.

Toni machte das nichts aus, er ließ den Jüngeren reden und reden, schließlich kam er mit der Rolle als Kummerkasten ganz gut zurecht.

„Hast du schon mal dran gedacht ihm das auch zu sagen?", fragte er Erik nun, kramte in seinem Koffer nach seinem Ladekabel.

Erik schnellte hoch und starrte Toni an. „Spinnst du?! Der lacht mich doch aus!"

„Also, ich habe Benedikt und Mats letztens mal belauscht und -"

„Du hast was?!" Erik sprang auf, stand nun auf dem Bett. „Was haben sie gesagt? Was hat er gesagt?!"

„Quietsch doch nicht so!", lachte Toni. „Meine Ohren!"

„Mensch, jetzt sag doch endlich!", drängelte der Jüngere, hüpfte ein paar Mal auf dem Bett ehe er sich fallen ließ. Toni verdrehte nur grinsend die Augen.

°°°

In einem anderen Zimmer war die Stimmung eher ruhig. Na ja, bis Mario Gomez etwas herausfand.

„Ey Christoph!", rief er lachend.

Kramer sah von seinem Handy auf, brauchte etwas, um wieder in der Realität anzukommen.„Hm?"

„Du darfst morgen mit Brandt kochen", grinste der Wolfsburger.

„Nicht wirklich!", stieß Christoph erschrocken hervor. „Du willst mich verarschen!"

„Nein, ich schwör, das steht hier so." Mario kicherte wie ein kleines Kind. „Aber bitte,vergifte uns nicht."

Christoph seufzte. „Ich garantiere für nichts."

°°°

„Mit wem warst du denn noch unterwegs und – warst du draußen?!", begrüßte André seinen komplett durchnässten Kollegen.

„Nein", erwiderte Reus ironisch, „ich habe mich angezogen unter die Dusche gestellt weil ich sonst nichts zu tun habe."

André hob abwehrend die Hände. „Tschuldigung, dass ich mich um dein seelisches Wohl sorge. Es stürmt."

„Unwetterwarnung, hab schon gehört", winkte Marco ab und zog sich das nasse Shirt aus, das so ekelig an seiner Haut klebte. „Mario mag keine Gewitter." Eigentlich war es Marco, der Gewitter nicht so gerne mochte. Doch das würde er natürlich niemals zugeben.

WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt