20. || Training mit Chaoten

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Schon als sich die Mannschaft warm lief, war Manuel Neuer dezent eifersüchtig. Eigentlich liefen er und Joshua immer nebeneinander her, redeten ab und an, und auch wenn sie es nicht taten, war die Nähe des anderen schön für beide. Doch heute lief Joshua neben einem Bender. Und als sie dann auch noch die ganze Zeit lachten und herum alberten, wollte Manuel am liebsten platzen. Mesut, der die Anspannung seines Kumpels bemerkt hatte, holte zu ihm auf und sah ihn prüfend an. „Was ist mit dir denn los?"

Manuel antwortete nicht, sondern starrte nur mit grimmigem Blick Bender an. Als Mesut Manuels Blick folgte, wurde ihm so einiges klar. „Oh... aber das hat ja nichts zu bedeuten",versuchte er auf den Größeren einzureden.

„Doch. Und das Schlimme ist, ich hab keine Ahnung, welcher von den Bender-Zwillingen das ist", entgegnete Manuel mürrisch. Mesut konnte es sich nicht verkneifen und musste schmunzeln. Irgendwie hatte er sich schon gedacht, dass die Zwillinge etwas Unruhe stiften würden.

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Es kostete Julian Draxler einiges an Überwindung, nach dem Laufen auf Timo Werner zuzugehen, ihm die Hand entgegen zu halten und zu sagen: „Tut mir leid, dass ich auf dich losgegangen bin."

Der Leipziger hatte Julian darauf überrascht angesehen, gefühlte Stunden, und Julian wollte seine Hand gerade wieder beleidigt zurückziehen, da nahm Timo sie und entgegnete: „Tut mir leid, dass ich dich so provoziert habe."

„Schon okay." Julian räusperte sich. „Also ist das jetzt vergessen?"

Timo nickte.

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Jogi und Oli hatten die Situation grinsend beobachtet, insgeheim hatten sie schon lange darauf gewartet.

„Siehst du, wird doch alles gut", meinte Oli und strich dem Bundestrainer unauffällig über den Rücken. „Damit wäre ein Problem schon mal gelöst."

„Bleibt nur noch das größere Übel", seufzte Jogi. „Marc und Bernd."

Auch Oli seufzte. Er selbst hatte keine Ahnung, wie sie das machen sollten.

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Marco beobachtete Mario argwöhnisch. Ihm war nicht entgangen, dass sein Freund heute irgendwie müde wirkte, nahezu kraftlos und erschöpft. Er hatte ihm gegenüber nichts gesagt, war nur zu Mats gegangen und hatte seinen ehemaligen Kapitän gefragt, ob der Jüngere heute Nacht geschlafen hatte. Und das hatte er, laut Mats, „wie ein Stein". Warum Mario dann jetzt so schläfrig wirkte und seine Beine einfach nur hinter sich herzog, anstatt den Ball richtig zu treffen, war ihm schleierhaft.

„Geht's dir nicht gut, Sunny?", fragte Marco ihn leise. Mario sah ihn an. „Mir ist...komisch."

„Kippst du gleich um?" Panik stieg in Marco auf, er musste irgendwas machen, aber er wusste nicht was. Mario schüttelte den Kopf. „Nein, so ist das nicht."

„Sag besser Jogi Bescheid", meinte Marco, der immer noch besorgt war.

Mario seufzte. Er hatte sich so darauf gefreut, wieder ins Training einzusteigen und jetzt das. Und das obwohl er gedacht hatte, dass es von nun an nur noch bergauf gehen würde. Er sah Marco an, der Blonde schaute ihn immer noch besorgt an, und nickte dann seufzend. Ihm zu Liebe würde er sich vom Training abmelden.

Er lief zum Trainer und fragte: „Jogi? Könnte ich vielleicht eher gehen? Mir geht es nicht so gut."

Oli, der neben Jogi stand, fiel alles aus dem Gesicht. „Ist das eine Art Rückschlag?"

Mario zuckte mit den Schultern, fühlte sich in diesem Moment einfach nur elend. Früher hatte er es auf zu wenig Schlaf geschoben, hatte die Zähne zusammengebissen und sich durchs Training gequält, nur um am Ende doch nichts zu erreichen.

Jogi kramte eilig sein Handy hervor, ihm war deutlich anzusehen, dass er sich auch Sorgen machte. „Ich rufe MüWo an, der soll vorbeischauen und dich durchchecken. Wenn wir Glück haben, ist er heute Abend da. So lange ruhst du dich aus, okay?"

„Aber ich -"

„Wenn die anderen heute Nachmittag zur Gruppenaktivität aufbrechen, kannst du dir jemandenaussuchen, der mit dir hier bleibt", unterbrach Jogi den Dortmunder. „In diesem Zustand lasse ich dich ungern alleine."

„Ich -"

„Marco!", rief Jogi, ließ Mario gar nicht zu Wort kommen. „Du gehst bitte mit."

Und bevor die beiden Dortmunder etwas dagegen erwidern konnte, hatte Jogi sich schon abgewendet, um zu telefonieren.

°°°

Zum Trainingsende wurden wieder zwei kleine, nebeneinander herlaufende Spiele veranstaltet. Das, was auch Jogi und Oliver positiv auffiel, war, dass JulianDraxler und Timo Werner gut zusammen spielten, oft hin und her passten und auch Vorlagen für den anderen fabrizierten. Als Julian dann nach einem Tor noch bei Timo abklatschte, sahen Oli und Jogi die Mission als erfolgreich abgeschlossen.

Erik hatte die ganze Szene beobachtet. Er war in Julians gegnerischen Mannschaft und war einfach nicht hinter dem Pariser hergekommen. Er verfluchte Julians lange Beine. Unter zusammengebissenen Zähnen hielt er sich kurz das Knie, schloss die Augen und hoffte, dass es nur vorübergehend war. Prüfend machte er einige Schritte, hoffend, dass er sich das Ziehen auslaufen konnte, was aber nicht der Fall war, weswegen er einfach so tat, als wenn alles in Ordnung wäre. Er sah auf, begegnete Thomas Müllers prüfenden Blick und grinste ihn einfach breit an.

Kurze Zeit darauf spielte Julian Timo den Ball zu, der darauf rannte, als wenn es um sein Leben ginge. Doch dann stellte sich ihm sein Zimmernachbar Matthias Ginter in den Weg.

Werner fiel.

Ginter fiel.

Und schon fand Timo sich auf dem Dortmunder liegend wieder. Timo schaute Matze mit großen Augen an, der Dortmunder war ebenfalls so überrascht, dass er sich nicht bewegen konnte. Mit so viel körperlicher Nähe des Leipzigers hatte er nun nicht gerechnet.

„Äh... also... ich...uhm...", stotterte Timo, konnte sich aber nicht von den Augen des Verteidigers losreißen.

„Möchtest du vielleicht mal... von mir runter gehen?" Matthias biss sich auf die Unterlippe. Timo wurde rot, nickte schnell, rappelte sich dann schnell auf sah zu Oli, der Schiedsrichter spielte. Kurz darauf wurde eine Ecke ausgeführt.

Nach Ewigkeiten endlich mal wieder ein Kapitel.

Wie findet ihr Jogi und Oli? Dass Jule und Timo sich vertragen haben? Was meint ihr, was ist mit Erik los? Und was mit Mario?

Lasst was da, würde uns freuen ^^

-Jojo&Ellie

WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt