12. || Ein Strand voller Schlamm(schlachten)

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„Schling nicht so."

Julian Draxler sah auf, die Pizza halb in der Hand, halb im Mund und starrte seinen Teamkollegen mit großen Augen an. Kevin Trapp lehnte sich grinsend zurück und beobachtete den Jüngeren schmunzelnd. „Dass du nie Bauchschmerzen bekommst, wenn du so schnell isst."

Julian zuckte nur mit den Schultern und aß weiter. In seinem Tempo. Kevin schüttelte nur wieder den Kopf. „Hast du gar keine Angst, dass dich dein Schwarm so nicht gerade attraktiv findet?"

„Welcher Schwarm?", entgegnete Julian darauf verwirrt, hörte sogar auf zu essen. Der Torwart wusste nicht, was er darauf entgegnen sollte, also sagte er einfach nichts.

In dem Moment rief Jogi durch den Saal, dass nun alle einmal still sein sollten. Vorne standen Philipp, Miroslav und Christine.

„So, wir kommen jetzt zur Gruppenaktivität", verkündete die blonde Frau mit den dunklen Augen heiter. „Und da haben eure Tutoren das Planen übernommen."

„Wir gehen Wattwandern", sagte Philipp mit lauter Stimme, grinste dabei breit. Miro neben ihm schmunzelte, hielt sich die Faust vor die Lippen, damit niemand das schelmische Grinsen sehen konnte.

„Scheiße, was ist das?", fragte Podolski Bastian flüsternd. Schweinsteiger zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung."

„Ist das eine Krankheit?", fragte Julian Weigl Julian Brandt unsicher. Auch dieser zuckte mit den Schultern.

Toni Kroos grinste, denn er wusste genau, was da auf sie zu kommen würde.

°°°
Die Spieler stiegen nach und nach in den Bus, der sie, zu Lukas' Glück, zum Strand bringen sollte.

„Max, beeil dich, wir gehen an den Strand", drängelte Leon, schubste den Kleineren spielerisch, der dadurch aber ins Straucheln kam und so die Treppen des Busses hoch fiel. Sofort prustete Leon los. „Opfer."

„Arsch", nuschelte Max Meyer, setzte sich auf und trat Leon gegen das Schienbein.

„Jungsch, geht weiter!", unterbrach Jogi sie, bevor die beiden sich noch anfingen zu raufen (was aber nichts Ernstes war, wusste Benedikt).

Die beiden Schalker verdrehten grinsend die Augen, stiegen dann mit einigen weiteren Schubsern in den Bus und ließen sich nebeneinander auf zwei Sitze fallen. Es dauerte nicht lange, da waren alle eingestiegen und Max kramte seine Kopfhörer heraus, stöpselte sie in sein Handy und steckte einen in Leons Ohr, das andere in sein eigenes. Der Größere nahm wie selbstverständlich das Handy des Jüngeren und wählte die Musik für die Fahrt aus.

°°°
„Ihr könnt mir vieles erzählen, aber nicht, dass das da", Lukas deutete auf den Strand, „ein Strand ist."

Philipp jedoch nickte.„Willkommen an der Nordsee."

„Was ist das für Matschepampe?", fragte Leroy angeekelt. Mittlerweile standen alle Spieler, inklusive Jogi, Olli, Christine, Philipp und Miro barfuß im Watt.

„Das ist das Wattenmeer, Leroy, das haben wir doch vorhin schon erklärt", wiederholte Christine ruhig.

„Das ist aber mehr Dreck mit Wasser und – IIIIH, DA SIND WÜRMER!", schrie Julian Brandt auf einmal, rannte los, rutschte weg und fiel hin. „Scheiß Dreck", fluchte er dann noch, als er aufstand und versuchte, den Matsch von sich zu wischen.

„Es stinkt hier! Es stinkt so bestialisch nach Fisch, das ist absolut grauenvoll. So ekelig. Ekelig. Ekelig. Ekelig", redete Erik vor sich hin, watete ganz langsam vorwärts, um ja nicht auf einen Krebs zu treten. Er hasste diese Viecher. Blöd nur, dass Julian Draxler gerade einen gefunden hatte und ihn stolz Erik vor die Nase hielt, als dieser sich umdrehte. „Guck mal, was ich gefunden habe."

„PACK DAS WEG!", kreischte Erik, zappelte wild mit den Händen und hielt sie sich dann vor die Augen. „ES FRISST MEINE NASE! MEINE NASE!"

Mats Hummels, der die Szene stumm beobachtet hatte, schüttelte nur schmunzelnd den Kopf. Dann drehte er sich zu Benedikt, der neben ihm stand und merkte, dass der Schalker ihn die ganze Zeit lächelnd angesehen hatte.

„Benni, starr nicht so", grinste Mats, zwickte seinem Freund in die Seite. Benedikt lachte und stupste den Bayer mit der Schulter an, ehe er leise erwiderte, sodass niemand außer Mats ihn hören konnte: „Ich bin nur glücklich, dass wir so viel Zeit miteinander verbringen können."

„Naja", fing Mats an, „Wir könnten noch viel mehr Zeit miteinanderverbringen, wenn wir ..."

Benedikt antwortete nicht, wendete den Blick ab und sah zu Julian, der Erik mittlerweile mit dem Krebs in der Hand jagte.

Mats seufzte, musterte seinen Freund noch kurz, bis er dann seine Aufmerksamkeit ganz Christine widmete, die gerade in die Hände klatschte. „So, wir beginnen jetzt mit der Wattwanderung! Alle mir nach und immer dortlaufen, wo ich es sage, sonst kann es sein, dass ihr versinkt."

„Wir werden sterben und von Würmern gefressen!", rief Julian Brandt theatralisch, fasste sich ans Herz. Sein Teamkollege Lars Bender schüttelte nur grinsend den Kopf. „Vielleicht hättest du Schauspieler werden sollen und nicht Fußballer."

„Nein, eigentlich bin ich mit meinem Beruf ganz zufrieden", entgegnete Julian. „Wenn wir jetzt aber immer so was machen müssen, werde ich es mir aber nochmal überlegen."

Die Mannschaft folgte Christine, die gut gelaunt voraus lief und etwas über das Wattenmeer erzählte. Sie sagte etwas von Seehunden und Heulern (die Babys, die ihre Mutter verloren hatten und die man nicht anfassen durfte, weil sie sonst garantiert nicht mehr von ihren Muttertieren angenommen werden würden und dass es Seehundaufzuchtstationen gab und noch soviel mehr), aber die Spieler hörten ihr nicht wirklich zu.

„Ey Max", flüsterteLeon. Der Blonde sah zum Größeren. „Was?"

„Lass Ter Stegen abwerfen", grinste Leon und warf einen Blick zum Torhüter, der sich gerade mit Jonas Hector unterhielt.

„Warum?", fragte der Kleinere verwirrt. Meistens war er sich mit Leon einig und wusste oft schon, was sein Kumpel plante, bevor er es ausgesprochen hatte, aber jetzt hatte er keine Ahnung, was Leon plante.

„Leno läuft neben uns", erklärte Leon leise. Und nun verstand auch Max. Grinsend und kichernd nahmen sie die stinkende Matschepampe in die Hand und visierten ihr Ziel an.

„Auf drei", flüsterte Leon. Max nickte. Gemeinsam zählten sie runter. Auf drei warfen sie.

Marc schrie erschrocken, sah dann angeekelt an sich herunter und schüttelte sich. Die beiden Schalker unterdrückten es, laut loszulachen, sondern bemühten sich, vernünftig und mit ernstem Gesichtsausdruck weiter zu laufen.

„Leno", stieß TerStegen dann verächtlich hervor, nahm sich ebenfalls Schlick in die Hand und warf, ohne lange zu überlegen, Bernd ab. Der sah auf, musterte Marc finster und binnen Sekunden war eine Schlammschlacht vom feinsten im Gange.

Christine, Jogi und Oli schrien die Spieler an, dass sie damit aufhören sollten, doch als dann auch noch Leon, Max und Leroy mit einstiegen, war nach kurzer Zeit jeder beteiligt.

Wart ihr schon mal im Watt? Und wenn ja, wie hat es euch so gefallen? :D

Und wie findet ihr es, dass Bene nicht mehr Kapitän ist? Klar, es gibt Gründe, aber so ganz nachvollziehen kann ich es auch nicht.
In dieser Geschichte wird er es auf jeden Fall bleiben ^^

-Jojo&Ellie

WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt