60 - German

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Seit dem Urlaub hatte sich so viel verändert.

Nichts war mehr wie davor.

Nichts.

German verzweifelte.

Er hatte so viel zu tun.

Während sie ihren wundervollen Urlaub genossen hatten, hatten sich Zuhause Massen von Aufträgen angehäuft.

Und die durfte er jetzt alle abarbeiten.

Natürlich liebte er seinen Job, er liebte es neue nachhaltige Gebäude zu entwerfen, zu planen und dann zu sehen, wie seine Werke in die Tat umgesetzt wurden.

Doch mittlerweile hatte er keine Lust mehr.

Er musste sich zu jedem Bauplan auf's Neue überreden.

Am liebsten würde er alle Projekte einfach abbrechen und auch keine neuen mehr anfangen.

Aber er musste.

Er hatte immerhin eine Familie zu ernähren.

Doch wer wusste wie lange noch.

Seit Monaten ging diese Dauerarbeiterei jetzt schon.

Und schon seit Monaten war er auf seinen Schreibtischstuhl gefesselt.

Seit Wochen hatte er seine kleine Valentina schon nicht mehr gesehen, mit Vilu hatte er schon seit Tagen kein Wort mehr gewechselt und mit Angie war er nur noch am streiten.

Und das schlimmste, er war an all dem selbst schuld.

Er müsste ja nicht von morgens bis abends nur in seinem Büro sitzen, aber würde er das nicht tun würde er nie fertig werden.

Er wollte diese Projekte endlich alle vom Tisch haben, auch wenn das bedeutete seine Familie zu vernachlässigen.

Doch dieser Gedanke tat ihm weh.

Angie und seine zwei Prinzessinen waren alles für ihn.

Und er wusste, dass Angie schon einmal einfach gegegangen war und er hatte Angst, dass sie das wieder tun könnte und diesmal vielleicht seine Töchter mitnehmen würde.

So oft hatte sie ihm das in ihren Streits schon angedroht.

German wusste es musste sich dringend was ändern, aber seine Arbeit war auch wichtig.

Würde er jetzt einfach mit den Projekten aufhören, würden ihm viele gute Kunden verloren gehen.

Der brünette Mann steckte in einer ziemlichen Zwickmühle.

Bei einem Blick auf seine Uhr merkte er, dass es schon wieder Abend war.

Neun Uhr.

Das bedeutete, dass seine kleine Prinzessin schon in ihrem Bett lag und auch Vilu schon auf ihrem Zimmer war.

Warscheinlich schrieb sie gerade in ihr Tagebuch oder arbeitete noch an einem neuen Song.

Und Angie, seine Angie war warscheinlich auch schon im Bett.

Und er ? Er saß immer noch hier in seinem Büro und arbeitete.

So gerne würde er jetzt zu seinen Töchtern nach oben gehen ihnen einen Kuss geben und ihnen gute Nacht wünschen.

Dann in sein Schlafzimmer gehen, sich an seine Angie kuscheln und glücklich mit ihr in den Armen einschlafen.

Aber nein, diese Projekt musste heute noch fertig werden, was eine weitere Nachtschicht bedeutete.

Doch davon wurde er von seiner Ehehfrau abgehalten.

Sie betrat nicht gerade begeistert sein Büro und schloss die Tür wieder hinter sich.

Leihmutter - verliebt in den Vater meines Kindes «Germangie»Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt