31 - Vilu

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Sei diesem Tag, an dem Angie gegangen war, waren jetzt mittlerweile 15 Jahre vergangen.

Und aus der kleinen Vilu war ein wunderschönes Mädchen geworden.

Vilu war ein sehr aufgewecktes und glückliches Mädchen, doch sie war auch oft in sich gekehrt, verträumt und das aller schlimmste sie vermisste etwas.

Sie spürte jeden Tag, dass sie nicht komlett war.

Sie vermisste ihre Mama.

Als kleines Mädchen hatte sie sich jeden Abend in den Schlaf geweint und damit ihren Papa zum verzweifeln gebracht.

Es brach ihm das Herz seine Tochter so leiden zu sehen, also beschloss er irgendwann alle Erinnerungen wegzuschließen und damit meinte er auch die in seinem Herz.

So versuchte er mit allen Mitteln Angie irgendwie aus dem Kopf zu bekommen.

Er stürzte sich in seine Arbeit und ließ niemanden mehr an sich heran, er baute eine Art Mauer um sich, durch die keiner hindurch kam.

Bis auf seine Vilu.

Seine kleine Vilu, die ihre Mama so unendlich doll vermisste.

Sein kleiner Sonnenschein, der ihn am Leben hielt.

Ja, hätte er sie nicht wäre er schon längst nicht mehr unter den Lebenden.

So hart es klang ohne Angie machte sein Leben keinen Sinn mehr und ja, das hatte er erst gemerkt, nachdem Angie weg war.

Er hatte es versaut und zwar so richtig.

Sie war gegangen.

Doch er konnte es ihr nicht verübeln.

Im Nachhinein hatte sie recht.

Mit allem.

Noch am Tag, bevor Angie gegangen war, hatte er herausgefunden, dass Priscilla zwar schwanger war, aber nicht von ihm, sondern von ihrem Ehemann.

Ja, German war nur die Affäre gewesen und Ludmila, Priscillas Tochter, die mittlerweile auch in Vilus Alter war, war nicht von ihm.

Das hatte German so hart getroffen, dass er noch an diesem Tag sich zuerst von Priscilla trennte und dann zum Juvelier gefahren war und einen Verlobungsring gekauft hatte.

Ja, am nächsten Tag, an dem Angie sie dann verlassen hatte, wollte er endlich zu seinen Gefühlen stehen und Angie fragen, ob sie ihn heiraten wolle.

Doch daraus wurde dann nichts.

Und seine Trauer konnte er nicht verbergen.

Aus der Trauer wurde dann irgendwann Hass, Hass auf sich selbst.

German hasste sich für seine Dummheit und das spürte auch Vilu.

Egal wann sie mal nach ihrer Mama fragte blockte ihr Vater ab.

Er erzählte ihr nichts.

Die paar Sachen, die sie über ihre Mama wusste, hatte sie aus Olga und Ramallo herausgequetscht und das auch nur mit viel Mühe.

Vilu vermisste ihre Mama und auch die neue Freundin ihres Papas konnte ihren Platz nicht ersetzen.

Vilu hasste Jade, diese Frau war auch nur auf das Geld ihres Papas aus und von Liebe konnte man zwischen den beiden nicht sprechen.

Freunde hatte Vilu auch keine, da sie Zuhause unterrichtet wurde und German sie nicht alleine raus gehen lies.

Sie war gefangen im goldenen Käfig ihres traurigen Papas.

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So hier ist Kapitel 31.
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»C&L«

Leihmutter - verliebt in den Vater meines Kindes «Germangie»Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt