61 - Vilu

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Das alles hier zurzeit gefiehl Vilu überhaupt nicht.

Die ganze Situation war so verworren.

Ihre Eltern waren, wenn sie sich mal gegenseitig zu Gesicht bekamen, nur noch am streiten.

Und ihre kleine Schwester war schon lange nicht mehr der fröhliche, lustige kleine Quatschkopf, der sie sonst immer gewesen war.

Nein, auch sie merkte, dass da was komisches in der Luft lag und das etwas anders war, als früher.

Vilu würde so gern die Zeit zurück drehen.

Alles war so gut gewesen.

Sie hatte endlich die glückliche Familie gehabt, die sie sich immer gewünscht hatte, doch jetzt war sie weder glücklich noch konnte man von einer Familie reden.

Es zerriss dem brünetten Mädchen das Herz.

Auch den gestrigen Streit hatte sie mal wieder mitbekommen.

Obwohl dieser anders gewesen war als sonst.

Dieses Mal hatte sie nur ihre Mama gehört und diese auch nur sehr leise.

Sie hoffte so sehr, dass ihre Mama German endlich mal richtig die Meinung gegeigt hatte, denn so konnte es doch nicht mehr weiter gehen.

Es musste sich was ändern!

Vilu saß mal wieder, wie fast jeden Tag, seit diese ganzen Streitereien angefangen haben, mit Valu in deren Zimmer und sie malten.

Sie wollte ihre Schwester ablenken und für sie da sein, sodass sie merkt, dass wenigstens sie noch für sie da ist.

Da klopfte es.

Es war ihre Mama.

Langsam öffnete diese die Tür und linste ins Zimmer.

A: Da sind ja meine Mädels! Darf ich rein kommen?

Valu freute sich und fing an zu lachen.

Va: Ja Mami! Kuck wir maln.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht kam sie auf die beiden zu.

Doch Vilu merkte, dass das Lächeln nur aufgesetzt war.

A: Oh ja ich sehs. Was mahlt ihr denn schönes?

Stolz präsentierte Valu ihr Bild.

Va: Das is unser Haus und da unser Gartn. Und da bin ich und Vilu und du Mama im Gartn und Papa ist da. Kuck er sitzt im Haus, weil er arbeitn muss.

Jetzt verschwand Angies Lächeln wieder.

A: Oh...

Es tat Angie in der Seele weh, dass ihre kleine Tochter das alles so genau mitbekam.

Nun seufzte Angie und sprach das Thema an, wegen welchem sie ihre Töchter aufgesucht hatte.

A: Aber mal was anderes. Ich müsste mal mit euch zwei reden.

Mittlerweile hatte sich Angie zu ihren Töchtern auf den Boden gesetzt und ihre kleine Tochter hatte sich auf den Schoß ihrer Mama gekuschelt.

Ohne drüber nachzudenken fragte Vilu ihre Mama:

V: Was gibts?

Schnell fuhr Angie fort, Sie wollte es vor ihren Töchtern nicht länger verbergen.

A: Also es ist so. Ich hab mich schon seit einiger Zeit nicht so gut gefühlt und bin dann vor einer Woche zum Arzt gegangen.

Sofort schaute Valu ihre Mama traurig an.

Va: Oh nein Mami bis du krank?

Eilig schüttelte Angie den Kopf.

A: Nein, alles gut mein Schatz. Es ist nur so, dass er Arzt mich untersucht hat und er hat ein Baby in meinem Bauch gefunden.

Valu riss erschrocken die Augen auf.

Va: Was? Wie kommt es da
rein ?

Der entsetzte Gesichtsausdruck ihrer kleinen Schwester ließ Vilu schmunzeln.

V: Weißt du Valu Mama und Papa hatten sich ganz doll lieb und haben sich ganz doll gewünscht, dass da ein Baby in Mamas Bauch kommt und jetzt ist es da.

Kurz nickte Valu und fragte dann:

Va: Habt ihr euch mich auch danz doll gewünscht?

Nun musste Angie lächeln.

A: Ja haben wir und Vilu haben wir uns damals auch ganz doll gewünscht.

Va: War ich auch in deinem Bauch Mami?

A: Ja warst du.

Valu betrachtete sich den Bauch ihrer Mama ein bisschen skeptisch und zog dann deren
T-Shirt nach oben, um ihn sich noch ein bisschen genauer zu betrachten.

Va: Der is ja dick.

A: Ja der wird auch noch Dicker, weil das Baby größer wird und mehr Platz braucht.

Va: Ahhhh.

Valu guckte immer noch ein bisschen skeptisch.

Vilu würde nur zu gerne wissen, was sie gerade dachte.

Ihr kleiner Kopf dachte bestimmt gerade, dass wir Erwachsenen sie verarschen wollen.

Va: Und wann kommt das Baby da dann raus?

A: In vier Monaten schon.

Va: Oh...

Jetzt war er Vilu, die ein bisschen skeptisch und auch erschrocken guckte.

V: Du... du bist schon im 5. Monat?

Zerknirscht sah Angie Vilu an.

A: Ja! Es tut mir leid Vilu. Ich hab es selbst erst vor einer Woche heraus bekommen. Ich dachte die ganzen Symptome kommen von dem vielen Stress.

Beruhigend schütelte Vilu den Kopf.

V: Alles gut Mama! Ich bin nicht böse.

Va: Ich auch nicht.

Die beiden Erwachsenen mussten lachen.

A: Na dann bin ich aber froh.

V: Weiß es Papa schon?

A: Ja. Ich habs ihm gestern Abend erzählt, aber keine Ahnung. Ich bin sofort gegangen. Ich wollte seine Reaktion nicht sehen. Warscheinlich ist es ihm egal.

Va: Mir nicht ! Ich freu mich auf das Baby. Dann kann ich mit dem spieln.

V: Hey danke ! Und ich ?

Va: Du kannst mit uns spieln !

Vilu musste über ihre Schwester lachen, sie war zu geil manchmal.

A: Und du Vilu ? Was hälst du von dem Baby ?

V: Ändern kann ich ja jetzt eh nichts mehr. Awas nein. Ich freu mich natürlich auch.

A: Ja ?

V: Ja Mama !

Sie konnte den Zweifel in den glasigen Augen ihrer Mama sehen.

Deshalb rutchte sie schnell noch ein Stück näher und kuschelte sich an Sie und ihre Schwester.

Darauf legte die blonde Frau einen Arm um ihre große Tochten und drückte ihre beiden Mädels noch näher an sich.

A: Ich hab euch so lieb. Wisst ihr das ?

V: Ja. Wir haben dich auch liebt. Stimmts Valu ?

Va: Jaaaaaaaa !

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So hier ist Kapitel 61.
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»C&L«

Leihmutter - verliebt in den Vater meines Kindes «Germangie»Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt