Das Huhn - oder - wie ich meine Freundin verlor

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Folgende Geschichte entstand aus obrigem Bild:


Wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Ahnung mehr, was passiert ist, aber morgens in einem Schutzanzug mit Atemmaske neben einem gigantischen Hähnchen aufzuwachen ist etwas, was mir nicht jeden Tag passiert. Die Polizei und meine Freundin, pardon, Ex-Freundin haben mir erklärt, dass wir damit durch die Stadt gelaufen seien, gestern – gestern Mittag. Am nächsten Morgen lese ich meine eigene Aussage dazu in der Zeitung:

„Es sah einsam und unglücklich neben dem Hühnerpalast aus."

Wir haben gestern ein Ballonhuhn aufgerissen? Ich frage mich, ob jemand von uns eine gute Pick-Up-Line verwendet hat. So etwas wie:

„Du bist mir sofort aufgefallen, mit deinen Hühnerbeinen." Oder: „Du siehst wirklich Chick aus."

Die Schutzanzüge haben wir anscheinend aus einem Labor gestohlen. Warum würde ich mein besoffenes-Ich gerade wirklich gerne fragen. Und es antwortet mir sogar an einer anderen Stelle im Bericht über uns:

„Das Huhn mochte unsere Outfits nicht."

Das ist eine wirklich gute Antwort und ein noch besserer Grund.

Das nächste Mal werde ich mir nicht mehr so die Kante geben, die anderen wahrscheinlich eher auch nicht.

Ich bin Tom und habe gestern mit meinen Freunden meine Ex mit einem Ballonhuhn betrogen.
Wer kann sowas schon von sich behaupten?

Der originale Artikel:
http://www.sueddeutsche.de/leben/bilder-des-tages-momentaufnahmen-im-september-1.2111409


Warum ich mein Haus anzündete - KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt