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Rapmonsters Sicht
"Leute, ich schwöre euch das war das schönste Mädchen das ich jemals gesehen habe.", schwärmt V, lässt sich dann auf das Sofa fallen.

"Sie war sicherlich nicht so hübsch wie das Mädchen das ich gesehen habe.", meint Suga.

"Hey, Rapmon. Woher hast du eigentlich diese Jacke?", fragt mich Jimin.

"Sie gehört einem süßem Mädchen, die sie mir geliehen hat. Ich geh sie gleich zurück tragen."

"Und ihr Name! So einzigartig!", schwärmt V einfach weiter.

"Das Mädel, das ich kennengelernt habe hatte auch einen niedlichen Namen.", meint Jin.

"Ihr Name ist-"

"Pearl", sagen wir plötzlich alle gleichzeitig.

Verwirrt wechseln wir Blicke aus.

"Einen Augenblick. Ein Mädchen mit schwarzen Haaren..."

"...blauen Spitzen..."

"...weißer Haut..."

"...Katzenaugen..."

"Ach verdammt! Wir haben alle dasselbe Mädchen gesehen! Wie kann das nur sein?"

"Also heißt sie Pearl... Sie hat mir meine Brieftasche gegeben, nachdem ich sie fallen gelassen hatte. Doch bevor ich sie nach ihrem Namen fragen konnte, war sie schon weg.", meint Jimin.

"Ähm... Ich geh dann mal zu ihr. Schließlich muss ich ihr noch ihre Jacke zurückgeben..."

"Du gehst zu ihr?" Und schon springen sie alle auf. "Wir wollen mitgehen!"

Zeitsprung

Pearls Sicht
"Vielen Dank nochmal!", ruft Lizzi als sie mit ihren funkelneuen schwarzen Haaren aus meiner Wohnung hüpft.

"Hab ich doch gern gemacht, Liebes! Komm gut Heim!", rufe ich ihr noch im Treppenhaus hinterher. Als ich sie nicht mehr sehen kann, gehe ich wieder rein. Meine Hände sind jetzt teilweise schwarz, denn wegen der ganzen Hektik gestern habe ich ganz vergessen neue Handschuhe zu kaufen. Mit all den verrückten Typen.

Langsam schlurfe ich in mein kleines Badezimmer, räume schnell die Farbpackung weg, und spühle die Pinsel aus. Schon möchte ich mich dran machen die Farbe von meiner weißen Haut zu rubbeln, da klopft es an der Tür. Überrascht gehe ich zu dieser.

"Hat Lizzi etwas vergessen?", denke ich laut, öffne dann die Tür.

Und schon trifft mich der Schlag. Vor mir stehen plötzlich 7 bekannte Gesichter, die mich mit großen Augen betrachten. Etwas überrumpelt lasse ich sie erstmal eintreten, sie stellen sich dann nebeneinander auf.

Langsam zeige ich nacheinander auf sie.

"Suga... Jin... Rapmonster... Jungkook... V... J-Hope... Und tut mir Leid, du bist der Brieftaschentyp?", lache ich kurz.

"Jimin...", lächelt er. Ich nicke.

"Wieso seit ihr alle hier?", frage ich leich amüsiert.

"Naja... Ich bring dir deine Jacke wieder.", meint Rapmonster und streckt sie mir entgegen, "Vielen Dank nochmal. Das war wirklich nett von dir." Ich nicke. "Kein Problem", lächele ich.

"Kennt ihr euch etwa?", frage ich schließlich, zeige dann auf die lustige Truppe.

"Ja. Wir sind eigentlich eine K-Po-"

"Wir sind gute Freunde!", unterbricht ihn Rapmonster.

Ich nicke, sehe sie wieder abwechselnd an, während ich meine Finger an meinem Shirt versuche sauber zu rubbeln. "Also. Der Brieftaschentyp. Der Jackentyp. Der Auslachtyp. Der silberne Ritter. Der andere silberne Ritter. Und der Haarfarbentyp."

Ich kichere kurz.

"Ach ja. Sag mal, Suga. Wenn du willst kann ich dir die Haare bleichen."

Er schaut mich ungläubig an.

"Du kannst sowas?"

Ich nicke.

"Ja dann, okay." Ich lächele fröhlich, zeige dann auf meine Couch. "Macht es euch gemütlich, ihr lustige Bande. Ihr könnt ein Weilchen hier bleiben wenn ihr mögt."

"Danke.", antwortet J-Hope, und sie setzen sich schon auf das kleine Sofa.

"Was hast du eigentlich gemeint, als du gesagt hast dass dir die Jacke wichtig ist?"

Oh Gott. Die Frage hat mich total überrumpelt. Unsicher senke ich kurz meinen Blick. "Sie hat meinem Vater gehört.", erkläre ich schnell, verschwinde dann ins Badezimmer. Das kam jetzt unerwartet. Ich stocke kurz bevor ich das Bleichmittel nehme. Mein Vater. Ich habe ihn geliebt wie keinen anderen. Als meine Mutter gegangen war, hat er sich allein um mich gekümmert. Schließlich war er irgendwann am Ende seiner Kräfte.

Vor einem halben Jahr ist er an einer Lungenkrankheit gestorben. Immerhin wurde er erlöst, vom Schmerz. Er fühlt keinen Schmerz mehr. Er ist befreit. Es hat nur weh getan als er mich allein gelassen hat. Sehr sogar. Aber irgendwie habe ich es doch geschafft. Weiter zu machen. Nicht aufzugeben. Plötzlich kitzelt meine Wange. Vorsichtig taste ich mit meinen Fingern nach dieser. Eine Träne hat sich ihren Weg aus meinem Auge gestohlen. Schnell trockne ich meine Augen mit meiner Rückhand. Schon greife ich nach dem breitem Pinsel, schüttele den Gedanken aus meinem Kopf und geh zurück zu den Jungs.

"Alles in Ordnung?", fragt mich Jin. Ich nicke hastig. "Schon okay.", sag ich mit einer leicht zittrigen Stimme. Im Kopf fluchend schleiche ich ein Stück weiter.

"In Ordnung, Suga. Bist du bereit?", frage ich mit einem aufgesetztem Lächeln, worauf er nickt. Da in meinem Wohnzimmer ein kleiner, zerbrochener Spiegel an der Wand hängt schiebe ich einfach einen Stuhl dorthin, lege ein Tuch unter diesen und bitte Suga sich hin zusetzen.

"Ähm... Möchtest du dein Shirt ausziehen? Sonst kommen vielleicht Flecken drauf..."

"Das ist sicher der einzige Grund warum du ihm die Haare bleichen willst.", neckt V.

"Ach, sei doch nicht so kindisch!", sage ich mit roten Wangen, lege ihm dann einfach ein Tuch übers Shirt. Als ich beginne die Paste zu mischen, drehe ich mich kurz zu ihnen.

"Erzählt mir doch mal was über euch!"

"Du zuerst."

"Ich habe aber als erstes gefragt!"

"Aber wir sind zu 7!"

"Und ihr seid einfach so in meine Wohnung geplatzt!"

Ich seufze.

"Na gut. Also, mein Name ist Pearl Kim. Ich bin in Korea geboren, bin allerdings halb Europäerin. Ich bin vor einer Woche 18 Geworden, wohn allein, hab nicht sehr viele Freunde. Ich zeichne gern, kellnere um meine Miete zu bezahlen. Hm... Sonst bin ich einfach ganz gewöhnlich, denke ich."

"Sag das nicht!"

Ich schau zu den Jungs rüber.

"Du bist was Besonderes. Immerhin hast du uns allen geholfen, dich um uns gesorgt. Du hast ein gutes Herz, Pearl. Nicht jeder würde solche Sachen tun wie du." Ich nicke lächelnd, senke meinen Blick dabei. "Das ist sehr schön, was du gesagt hast."

Ich merke wie ich mir schnell eine Träne wegwische. "Tut mir Leid...", sage ich kurz, merke dann wie mir jemand über den Arm streichelt. Es ist Suga, der mich sanft anlächelt. Ich lächele zurück, wiche noch mal schnell über meine Augen.

"In Ordnung. Ich beginn dann mal.", lächele ich, fange dann an Sugas Haare zu teilen.

Ich kenne sie erst seit einigen Minuten. Und sie haben es schon geschafft, mich zum Weinen und zum Lachen zu bringen. Aus irgendeinem Grund fühle ich mich so geborgen bei ihnen.

Und ich habe Angst. Angst davor mich in etwas Tieferes zu verstricken, und es wieder zu verlieren.

BTS Fanfiction // Clumsy LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt