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Die Jungs sind mich in den zwei Tagen sooft besuchen gekommen, wie sie nur konnten. Jungkook, Suga und Jimin haben sogar im Krankenhaus übernachtet, obwohl ich ihnen gesagt habe dass das nicht nötig ist. Irgendwie haben sie sich doch sehr viel Sorgen gemacht, und ich musste zugeben dass mich das schon sehr gerührt hat. Jungkook und Jimin sind auf den Stühlen im Zimmer halb eingenickt. Nach einer Stunde lagen sie allerdings schon halb auf dem Boden. Suga saß auf dem Stuhl an meinem Bett und lag dann mit dem Oberkörper auf dem Bett. Als ich ihn dabei beobachtet habe und bemerkt habe, dass er immer wieder eine neue, ungemütliche Position annimmt habe ich ihn schließlich sanft aufgeweckt.

"Pearl...? Alles in Ordnung? Hast du Schmerzen? Brauchst du was?", hat er halb schlaftrunken gemurmelt. Ich habe nur gelächelt, und neben mich auf das Bett geklopft. Er hat geschmunzelt, ist aufgestanden und ist unter die Decke gesprungen.

Er hat dann leise gesummt als er mich wieder auf seinen Oberkörper gezogen hat und über meinen Rücken gestreicht hat. Und als er mich so festhielt, fühlte ich mich wieder sicher.

Endlich haben wir die zwei Tage überstanden, und die Jungs kommen mit bunten Luftballons in das Zimmer, die an einem Rollstuhl festgeschnürt sind.

"Leute... Ich brauch doch keinen Rollstuhl.", lache ich, doch sie bestehen darauf. Immerhin brauche ich viel Ruhe haben sie erklärt. Wie kleine Kinder schieben sie mich dann durch die Straße und sausen in scharfe Kurven, wobei die Reifen schon bedrohlich quietschen. Vor der Wohnung hebt mich Rapmon hoch bis wir wieder in der Wohnung stehen. Dort lässt er mich vorsichtig wieder in den Rollstuhl sinken.

"Schau mal, Pearl!", ruft Jungkook freudig und hebt etwas von der Tischplatte auf. Eine quietschpinke, etwas schlampig dekorierte Torte.

"Wir haben sie alle gemeinsam gemacht!", trällern sie stolz.

"Wow! Die ist ja mal hübsch!", lache ich, da ich sie wirklich zu niedlich finde.

Voller Stolz schneiden sie die Torte in Scheiben und reichen jedem ein Stück. Fröhlich machen wir uns dran den viel zu süßen Kuchen zu essen, und aus irgendeinem Grund hat es Hobi geschafft die Nasenspitze in Zuckerguß zu tauchen, was er anscheinend nicht bemerkt hat. Denn er isst unbekümmert den Kuchen weiter.

"Hobi...", lache ich. Er schaut mich unschuldig an.

"Was denn?"

Ich fahre mit mit meinem Finger über seine Nasenspitze und zeige ihm die Creme. Er lacht etwas beschämt, fährt dann mit seinem Handrücken über sein Gesicht.

Die Jungs kümmern sich wirklich ganz süß um mich. Fast als wäre ich ein Kind. Sie achten immer dass ich warm angezogen bin. Sie achten immer dass ich nicht allein bin. Sie achten immer dass es mir nicht langweilig ist. Sie achten immer dass ich keine Schmerzen habe. Sie achten immer dass ich jemanden zu reden habe wenn ich will. Sie achten immer dass ich mich Wohl fühle. Sie achten immer dass ich warm zugedeckt bin. Sie achten immer dass ich gut schlafe. Sie achten immer dass ich etwas Warmes esse. Und sie achten immer dass ich lache oder wenigstens lächele.

Ich muss micht echt mal revangieren. Wenn mein Fuß in einer Woche wieder in Ordnung ist will ich etwas Großes für sie machen. Sie haben mir zwar versichert dass es nicht wahr ist, aber ich bin mir sicher dass sie für mich einiges abgesagt haben. Das tut mir sehr leid. Nur weil ich zu ignorant war. Eigentlich könnte ich schon längst ohne Rollstuhl auskommen, ich würde nur etwas hinken. Wenn ich so darüber nachdenke, dann habe ich den Rollstuhl eigentlich gar nicht gebraucht. Aber die Jungs bestehen darauf, und sobald ich irgendwohin ohne diesen Stuhl hingehe, flippen sie völlig aus. Sie machen sich zu viele Sorgen. Ich bin in Ordnung.

Und die Albträume sind seit dem auch nicht mehr gekommen. Ich fühle mich erholt, als wäre ich ein ganz neuer Mensch. Zum ersten Mal bin ich wirklich fröhlich. Nicht nur dieses halbe Ding.

Wieder bin ich mal ohne Rollstuhl durch die Gegegend gehinkt, da hat mich V entdeckt.

"Pearl! Wo ist dein Rollstuhl?!", schimpft er.

"Man, Taetae. Mein Fuß ist wieder in Ordnung. Ich brauch das Ding nicht mehr. Außerdem möchte ich mich endlich mal wieder normal bewegen. Dieser Stuhl ist so anstrengend zu lenken...", schmolle ich.

V geht dann mit einem strengem Blick in das Zimmer, wo der Stuhl steht. Als er wieder auftaucht, sitzt er selbst auf dem Stuhl und rollt zu mir rüber.

"Wenn das so anstrengend ist, dann machen wir das eben so.", schmunzelt er, rollt zu mir rüber, legt seinen rechten Arm um meinen Bauch und zieht mich auf seinen Schoß. Erschrocken schreie ich kurz auf, klammere mich dann ungewollt aus Reflex fest um Vs Hals. Als ich die Augen wieder aufmache sehe ich nur Vs schemisches Lächeln.

"Hey!", rufe ich gespielt wütend und schlage ihm mal mit der flachen Hand auf die Brust, er aber lacht nur amüsiert.

"Du magst es wohl wenn ich auf deinem Schoß sitze?", necke ich, worauf er kurz erschrocken rein schaut.

Sein unschuldiges Gesicht lässt mich kichern, und ich stupse ihm kurz mit dem Finger auf die Nase.

"Na dann. Jetzt hab ich wohl einen persönlichen Taxifahrer."

"Sieht so aus.", grinst er.

"Auf auf, mein Ritter. Auf zum Frühstückstisch!", lache ich und strecke meinen Finger nach vorne.

"Wie ihr wünscht, Mylady.", antwortet mein edler Ritter, legt seine Hände auf die Räder und rollt los. Da er mich losgelassen hat und ich jetzt keine Stütze mehr habe kralle ich mich in sein Shirt fest, um nicht runterzufallen. Die Jungs waren sicherlich überrascht als sie uns gesehen haben.

Einige haben mal wieder was düsteres an sich, doch ich habe meinen Spaß.

"Na, gut geschlafen, Jungs?", zwitschere ich lächelnd.

"Ja...", grummeln sie.

V hat wieder sie Arme um mich geschlungen und drückt mich fester an sich. Ich werfe ihm einen warnenden Blick zu, worauf er einfach unschuldig mit den Schultern zuckt.

Während dem Frühstück überlege ich krampfhaft wie ich ihnen beweisen kann, wie dankbar ich doch bin.

Und da kommt mir eine Idee.

BTS Fanfiction // Clumsy LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt