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"Das bedeutet aber jetzt auch, dass du uns überall hin begleiten musst...", meint Hobi.

"Klar! Das ist doch super!", strahle ich wie eine Sonne. Ich bin ihnen wirklich was schuldig. Immerhin haben sie mich aus der Not gerettet...

"So, aber jetzt haben wir ein anderes Problemchen...", unterbricht Jimin die fröhliche Stimmung.

Wir schauen alle überrascht auf ihn. Was... für ein Problem?

"Wo soll Pearl schlafen?"

Ich schau ihn verwirrt an. Aber na klar! Auch letzte Nacht habe ich in Jins Bett geschlafen, dieses Mal allerdings allein. Wenn ich hier wohne kann das nicht so weitergehen.

"Also, du wirst natürlich dein eigenes Bett haben müssen. Entweder bei Jungkook und Rapmon oder bei Jin und Suga. Jimin, V und ich haben ja schon ein Zimmer zu dritt..."

"Natürlich schläft sie bei uns. Sie ist ja schon an unser Zimmer gewöhnt...", meint Suga.

"Das bedeutet nichts. Sie kann auch bei uns schlafen!", sagt Rapmon.

"Was sagst du, Pearl?", fragt mich Jin.

"Hm... Ich glaube, mir ist es egal... Ich überlass das euch."

So hüpfe ich hinfort. Ich muss ja noch schließlich das Badezimmer wieder aufräumen. Und heute ist Silvester. Ich freu mich schon auf die alten schwarz-weiß Klassiker im Fernseher und auf das knallende, farbige Feuerwerk. Das wird sicherlich schön.

Am Abend sitzen wir dann alle gemeinsam vor dem Fernseher. J-Hope hat sich an mich gelehnt und Jimin hat sein Kopf auf meinen Oberschenkel gelegt. Ich starre lachend auf den flimmernden Kasten während ich durch Jimins Haare streiche, was ihm hin und wieder einen angenehmen Seufzer entfahren lässt. Schließlich hören wir einen lauten Knall draußen. Mit funkelnden Augen bin ich aufgesprungen und habe meine Nase gegen die Fensterscheibe gedrückt.

"So wunderschön...", staune ich.

"Ja, allerdings...", murmeln sie.

Und schon sind wir schlafen gegangen. Noch diese eine Nacht muss ich in Jins Bett schlafen, obwohl ich versucht habe ihn zu überreden dass ich doch auf die Couch gehe. Er wollte allerdings nichts hören.

Leider, wie so oft schon, bin ich wieder mit tränenden Augen aus meinem Traum aufgeschreckt. Wohl eher Albtraum. Als ich versuche meinen Puls wieder unter Kontrolle zu kriegen merke ich, dass Suga tief und fest schläft. Etwas orientierungslos schaue ich auf den Wecker. 9:37 leuchtet dieser auf. Vor gerade mal erst 5 Stunden sind wir schlafen gegangen. Doch wieder hinlegen kommt nicht infrage. Ich will nicht wieder in die Dunkelheit gerissen werden, aus der ich nicht mehr zu entkommen scheine. Langsam lege ich meine Füße auf den Boden. Vorsichtig stehe ich dann auf und schleiche aus dem Zimmer, doch davor schaue ich noch einmal zum schlummernden Suga rüber. Wie friedlich er doch aussieht.

Im Wohnzimmer bleibe ich erstmal stehen. Ich höre dem beruhigendem Prasseln des Regens gegen den Fensterscheiben zu. Regen. Im Januar. Ungewöhnlich.

Doch ich liebe den Regen. Über alles. Mehr als die Sonne. Ich weiß, er ist depressiv und kalt und dunkel. Und doch ist er magisch. Ich kann ihn mir nicht mehr aus meinem Leben denken. Er hat mich schon durch manch schwierige Situation gerettet. Er bringt mich zum Lächeln.

Ich schleiche wie in Trance zur Verandatür, öffne diese und stelle mich in den Regen. Lächelnd lehne ich mich an das Geländer, strecke mein Gesicht gen Himmel und spüre wie mein Shirt an meiner Haut klebt. Der kalte Wind stellt meine Nackenhaare auf und lässt mich wie eine Verrückte lächeln.

Ja, vielleicht bin ich nicht ganz normal.

Aber genau das liebe ich.

"Herrlich...", flüstere ich und spüre wie die feinen Wassertröpfchen auf meiner Haut aufkommen.

Plötzlich spüre ich etwas Schweres auf meinen Schultern. Erschrocken drehe ich mich um, schaue dann in Jins lächelndes, funkelndes Gesicht.

"Was machst du hier?", fragt er mich während er die Decke auf meinen Schultern zurecht rückt.

"Na was wohl? Siehst du das nicht?"

Er schüttelt den Kopf.

"Ich wandere in meiner Traumwelt herum...", sage ich dann auf magische Art und Weise.

"Weißt du was? Deine Augen haben so schön gefunkelt als du das gesagt hast...", lächelt er.

Ich lächele zurück.

"Kannst du nicht schlafen?", fragt er mich, und schaut dabei nun etwas besorgt.

Ich schüttele den Kopf.

"Mal wieder ein Albtraum...", gebe ich kleinlaut und mit gesenktem Blick zu.

Er nickt, hebt dann mein Kinn mit einem Finger hoch.

"Du weißt dass du jeder Zeit zu uns kommen kannst? Sei es bei mir oder bei einem anderen der Jungs. Wir sind immer da wenn du was brauchst."

Ich nicke. Das weiß ich doch.

"Du bist ja klatschnass.", merke ich und fahre durch seine nassen Haare die ihm schon im Gesicht hängen. Ist das meine Schuld? Oder mag er den Regen auch? Auf jeden Fall ist er so nass wie ein Fisch.

Sehe ich etwa auch gerade so aus?

"Na komm, gehen wir wieder rein.", meint er ganz sanft, legt seinen Arm um mich und gemeinsam treten wir wieder rein. Als ich meinen nassen Fuß auf das Parkett ablege, rutsche ich plötzlich ab. Ich wäre sicherlich hingefallen, hätte mich Jin nicht festgehalten und mich wieder auf die Beine gezogen. Lachend bedanke ich mich dann.

"Kein Problem.", lacht er zurück.

Er begleitet mich bis zur Couch wo er geschlafen hat, setzt mich dort ab und verschwindet dann kurz. Als er zurückkommt legt er mir ein Handtuch auf den Kopf und beginnt meine Haare trocken zu rubbeln.

"Das kann ich selbst!", kichere ich und übernehme das Rubbeln. Ich habe gar nicht bemerkt dass ich so nass bin. Schnell trockne ich meine Haare mehr oder weniger, doch umziehen muss ich mich noch. Meine Kleidung ist schließlich vollgesogen mit der kalten Flüßigkeit.

"Ich geh was anderes anziehen, Mama Jin.", kichere ich, hüpfe dann auf und möchte gehen, werde jedoch am Handgelenk festgehalten und mit einem Ruck in Jins Arme geschleudert.

"Nenn mich nicht Mama, Pearl. Für die Jungs ist das okay. Aber bei dir würde ich gerne einen anderen Spitznamen hören...", haucht er lächelnd.

"O-okay.", stottere ich. Jin lässt mich schließlich wieder los.

"Ä-ähm. Ich geh dann mal.", meine ich etwas verpeilt und schleiche zurück in Jins und Sugas Zimmer. Das war jetzt abgedreht.

Aber irgendwie hat das was...

BTS Fanfiction // Clumsy LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt