Konzentriert mache ich meinen letzten Pinselstrich, lege die Schminke dann beiseite, trete einen Schritt zurück um mein Gesamtwerk zu betrachten. Besonders aber schaue ich ob die Eyelinerstriche auf beiden Augen absolut gleich sind und nicht wie die Flügel von einem schief geratenem Vogel aussehen.
"Gefällt dir was du siehst?", neckt Suga lächelnd.
"Sei doch nicht so kindisch.", zische ich lächelnd, wische dann nochmal kurz mit meinem Daumen über den Eyeshadow. So. Perfekt.
"In Ordnung. Du kannst jetzt aufstehen, ich bin fertig."
Suga hebt sich mit etwas Schwung aus dem Schminkstuhl, betrachtet sich dann nochmal im Spiegel.
"Naja... Ich hätts sicherlich besser hingekriegt...", murmelt er. Will er mich herausfordern?
"Oppa! Man hör auf!", motze ich lächelnd und schlage ihm leicht gegen den Arm, was ihn etwas lachen lässt.
"Das war doch nicht so gemeint, Kleine. Danke. Es sieht toll aus."
Ich lächele fröhlich, drehe mich dann wieder zum Tisch um und packe die restliche Schminke in meine Tragetasche, die ich dann aufschultere.
"Was denn? Du bleibst nicht zum Shooting?", fragt er sehr überrascht.
"Ich wollte noch etwas erledigen, deshalb muss ich los. Denkst du du kannst mir deinen Hausschlüssel leihen? Ich stell auch nichts Blödes an. Versprochen!"
Suga steht erst mal etwas verdutzt da. Nach einer etwas längeren Schweigeminute kramt er schließlich in seiner Tasche rum und zieht den kleinen Messingschlüssel heraus.
"Du stellst nichts Blödes an. Nicht ohne uns.", lächelt er, zwinkert mir dann zu.
"Klar, Oppa. Dankeschön. Sag den anderen Bescheid, ja?", strahle ich, stelle mich kurz auf Zehenspitzen um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken, tänzele dann aus der Tür.
Sie sind den ganzen Tag hier. Das Shooting ist doch viel größer als gedacht. Eine Runde Photoshooting haben sie schon durch, doch die Typen die das machen wollten noch einen zweiten Makeuplook, deshalb bin ich noch kurz geblieben. Aber sobald ich absolut sicher war dass sie mich nicht mehr brauchen, habe ich den Entschluss getroffen mich früher von ihnen zu verabschieden.
Ich weiß. Der persönliche Makeupartist sollte das Set eigentlich niemals einfach so verlassen, aber sonst lassen sie mich ja nirgends hin. Besonders die anderen Jungs machen sich viel zu große Sorgen, sie sind zu sensibel. Doch Suga versteht mich irgendwie. Er lässt mir mehr Freiraum. Deshalb habe ich extra gewartet bis wir allein in einem Raum waren. Hoffentlich werden sie nicht wütend.Mit dem Bus bin ich schnell wieder in die Wohnung gefahren. Ich weigere mich ein Taxi mit einem privaten Fahrer zu nehmen. Zumindest nicht wenn ich allein bin. Und außerdem mag ich den Bus. Da kann man einfach abschalten und mit den Gedanken abschweifen.
In der Wohnung angekommen habe ich einiges zu tun. Zuerst räume ich sie einmal komplett auf. Dabei sind mir einige seltsame Dinge in die Finger gekommen. Ich meine, wofür brauchen die Jungs denn Pferdeleckerlis oder Männerperücken?
Ich fands auf jeden Fall lustig.
Dann bin ich mal losgelaufen, in den Supermarkt. Mit einigen Tütchen kam ich wieder.
Als erstes habe ich mir meine Haare umgefärbt. Naja, nur die Spitzen. Aus dem etwas verwaschenem Türkis habe ich schnell die Farbe Cherry gezaubert. Die Farbe ist wirklich schön geworden, sodass ich gleich wieder fröhlich wurde.
Zeitsprung
Jins Sicht
"Wie konntest du sie nur gehen lassen?!", faucht Rapmon wutentbrannt."Beruhige dich, Rapmon. Alles in Ordnung. Sie ist erwachsen.", versuche ich ihn zu beschwichtigen. Ja, es stimmt dass es leichtsinnig war sie allein gehen zu lassen. Andererseits ist sie alt genug um zu wissen, was sie tut. Ohne uns ist sie ja auch irgendwie zurecht gekommen. Sie weiß wo wir wohnen, und Suga hat ihr seinen Schlüssel gegeben.
"Was regst du dich so auf?", meckert Suga, "Sie ist sicher Zuhause und ruht sich aus. Und wie Jin schon gesagt hat: Pearl ist kein Kind mehr. Sie ist 18 Jahre alt. Sie nennt uns zwar immer 'Oppa', aber wir sind nicht ihre großen Brüder! Du kannst sie nicht behandeln als wäre sie deine kleine Tochter oder so."
"Aber Suga! Wir haben gesagt dass wir jetzt für sie da sind. Wir sind jetzt verantwortlich für sie."
"Da hat Rapmon irgendwie recht...", murmelt Hobi. Jungkook nickt nur.
"Ich bin auf Sugas Seite.", unterbricht V die Stille, "Ihr macht euch zu viele Sorgen Jungs. Seht ihr denn nicht dass sie sich bereits unwohl fühlt, da ihr sie ständig bemuttert?! Lasst ihr doch mal ihren Freiraum. Sie ist stärker als ihr denkt..."
Ich seufze. Das wird doch hoffentlich nicht zu einem Streit ausarten?
"Was solls, Leute. Jetzt ist es sowieso zu spät. Wir gehen jetzt nach Hause und schauen wie es ihr geht. Und dann können wir die Sache vergessen.", erklärt Jimin. Ja, das scheint mir auch richtig.
Nach einigem Gemeckere von den Jungs ist schließlich alles in Butter und wir kehren wieder Heim.
Pearls Sicht
"Pearl?", höre ich plötzlich jemanden rufen."Pearl! Bist du hier?"
"Ich bin hier!", rufe ich aus der Küche, worauf ich einige erleichterte Seufzer höre. Schon stürmen die ersten in die Küche.
"Du... Also du bist auch sofort in die Wohnung gegangen, ja?", fragt mich gleich Jimin.
"Jaaaa, Oppa. Übertreibt doch nicht. Ich bin erwachsen, ich komm schon klar."
"Sagte ich doch.", nuschelt V und stoßt Rapmon etwas zur Seite als er vorbeigeht.
"Was hast du denn gemacht?"
Hobi schlendert zu mir rüber, zwirbelt dann eine Strähne meines Haares um seinen Finger.
"Neue Haarfarbe? Steht dir gut.", stellt er fest.
"Ja, ich hatte mal Lust auf was Neues.", gebe ich lächelnd zu.
"Hübsch.", meint Kookie lächelnd.
"Richtig. Steht deinen Augen."
Ich lächele verlegen.
"Danke."
"Hast du dir nur die Haare gefärbt? Ist das der Grund weshalb du nach Hause wolltest?"
Rapmon setzt sich erleichtert auf einen Stuhl.
"Ich hab euch nen Kuchen gebacken!", lache ich, stelle ihn dann auf den Tisch.
"Der sieht ja mal lecker aus!" Jin fängt schon richtig an zu sabbern.
"Der Anlass?", fragt Suga.
Ich schaue mal in die Runde.
"Wisst ihr, ich konnte mich noch gar nicht richtig bedanken. Für alles. Dass ihr mich aus dieser Finsternis rausgezogen habt. Dass ihr euch so schön um mich gekümmert habt. Dass ihr ständig bei mir seid. Und dass ihr euch so um mich sorgt. Ich habe eigentlich nie die Hilfe von anderen benötigt oder gewollt. Ich wollte alles nur allein hinkriegen, und nur durch euch habe ich gelernt dass ich doch auf Hilfe angewiesen bin. Dass es okay ist andere Menschen um Hilfe zu bitten. Und ihr habt mir das Gefühl gegeben nicht allein durch die Welt zu reisen.
All das hat mich stärker und fröhlicher gemacht. Deshalb wollte ich mich ernsthaft bedanken. Ich wusste lange Zeit nicht wie, da ich nichts hatte das ich euch schenken kann. Ich wollte euch unbedingt zeigen wie sehr mir das alles bedeutet hat. Ich konnte euch keinen billigen Krimskrams schenken den ich mal eben in die Tankstelle kaufen gehe.
Und deswegen habe ich einen Entschluss gefasst. Es ist das einzige von Wert das ich besitze, doch ich will dass es euch gehört.
Jungs, ich will euch die Gitarre meines Vaters schenken."
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BTS Fanfiction // Clumsy Love
FanfictionDie 18-jährige Pearl hat sich nichts dabei gedacht, als sie an einem anstrengendem Tag nacheinander einigen tollpatschigen Jungs begegnet, und ihnen bei lustigen Aktionen hilft. Überraschenderweise kennen sich die Jungs gegenseitig, und kreutzen ein...