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V's Sicht
"Sie ist eingeschlafen...", murmele ich als ich merke wie ihr Kopf auf meine Schulter rutscht.

"Warum hast du mich gehindert ihr zu sagen, dass wir eigentlich eine berühmte KPop Group sind?"

"Ich weiß nicht...", meint Rapmon, "Ich find's gut wie es gerade ist. Dass sie uns nicht anders behandelt, nur da wir berühmt sind..."

"Hast du dich etwa in sie verschossen?", lacht Jungkook.

"Ehrlich gesagt, ich denke ich schon...", sagt J-Hope.

"Du bist sowieso zu hässlich für sie.", fügt Suga schelmisch lächelnd hinzu, worauf er einen sanften Schlag kassiert.

"Leute... Wir sollten die Rechnung bezahlen. Sehr ihr, wie sie wohnt? Sie braucht das Geld sicherlich. Das wäre gemein von uns...", murmelt Jimin. Wir nicken alle. Klar haben wir schon lange gemerkt dass sie allein auf der Welt ist.

Und ich weiß ganz genau dass die andern auch von ihrem süßen Lächeln verzaubert wurden.

"Sie ist wirklich sehr hübsch...", flüstere ich und streiche ihr vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht.

"Hey! Denk ja nicht dass wir sie dir einfach so überlassen!", knurrt Jin.

Pearl seufzt kurz auf eine niedliche Art und Weise, klammert sich dann an meinen Arm.

"Scheint aber so als würde sie mich mehr mögen als euch...", lächele ich.

"Wie kann es sein dass jemand wie sie so einsam ist...?", philosophiert Rapmon wieder.

"Sie tut mir Leid. Wir sollten uns vielleicht ein bisschen um sie kümmern.", schlägt Jungkook vor.

Ich nicke.

"So Leute. Ich glaube, es ist Zeit zu gehen. Lassen wir sie schlafen.", entscheidet Jin schließlich.

Wir nicken alle, und ich stupse sie leicht an.

"Pearl? Hey, Pearl.", flüstere ich leise und möchte schon meinen Arm aus ihrem Griff lösen.

"Nein, Papa. Verlass mich nicht.", wimmert sie leise.

Ich schau die anderen an. Sie träumt wohl schlecht.

Vorsichtig streichele ich ihr über die Wange.

"Pearl. Wach auf. Pearl."

Schon schlägt sie ihre wunderschönen, grünen Augen auf. Sie bereiten mir beinahe eine Gänsehaut, so schön sind sie.

"Oh, tut mir Leid.", sagt sie etwas verwirrt, lässt mich los und steht auf.

"Wir müssen jetzt gehen.", sagt Suga ruhig, wobei wir alle aufstehen.

"Ja, schon in Ordnung. Vielen Dank für diesen tollen Abend, Jungs.", antwortet sie, lächelt dabei mitleidserregend traurig.

"Werdet ihr mich wieder besuchen?", fragt sie.

"Ja, sicher. Versprochen."

Wir drücken sie alle schnell in die Arme, doch lange Abschiedsreden werden nicht mehr geschwungen. Und schon sind wir aus der Tür verschwunden. Doch ich sehe es in den Blicken meiner Freunde.

Jeder möchte wieder zu ihr zurück.

Pearls Sicht
Bin ich etwa eingeschlafen?

Etwas verwirrt räume ich die Packungen des Essens weg, doch dann sehe ich etwas auf dem Tisch liegen, was vorhin noch nicht da lag.

Geld.

Genug Geld um eine ganze Woche auszukommen. Lächelnd hebe ich die Scheine auf.

"Vielen Dank, Jungs...", murmele ich leise, drücke das Geld an mich. Da fällt noch etwas was zwischen den Scheinen versteckt war auf den Boden. Ein Zettel.

Vorsichtig hebe ich das weiße Papierstück auf, lese das geschriebene laut vor.

"Danke für diesen turbulenten Tag, Pearl. Hier ist etwas Geld, um dir zu zeigen, dass du uns bereits sofort ans Herz gewachsen bist. Bitte nimm das Geld an dich, das würde uns freuen.
Wir kommen dich sicherlich wieder besuchen.
Wir wünschen dir noch eine gute Nacht.
R, V, J, J, J-H, S, J."

Ich lächele, falte den Fetzen mit der ordentlichen Handschrift zusammen und lege ihn wieder auf den Tisch. Den Zettel werde ich einrahmen, lächele ich in meinen Gedanken.

Müde lasse ich mich auf das Sofa fallen, kuschele mich in die Kissen, werfe noch eine Decke auf mich und schlafe ein.

Im Moment bin ich zu müde um noch irgendetwas anderes zu machen. Und morgen muss ich wieder in diesem grässlichen Diner arbeiten, mit diesem perversen alten Sack als Chef. Oft genug muss ich aufpassen nicht von ihm belästigt zu werden, manchmal war es wirklich sehr knapp. Lizzi hat früher auch dort gearbeitet, doch als sie von dem Typen begrabscht wurde, hat sie gekündigt.

Sie kann immer noch nicht verstehen, wieso ich dort weiterarbeite. Aber ich weiß nicht von wo ich sonst das Geld herbekomme, um meine Miete zu zahlen. Ganz zu schweigen vom Essen. Das Fitnessstudio war leider eine einmalige Sache, da ich einmal gratis durfte, um es zu 'testen'.
Ich weiß, ich bin eine furchtbare Person.

Wie auch immer. Lizzi hat sofort einen Job im Supermarkt bekommen, sie Glückspilz. Da ich aber nie viel Glück in solchen Sachen habe, kann ich nicht riskieren ohne finanzielle Sicherheit da zu stehen.

Doch als ich das Geld der Jungs betrachte, denke ich darüber nach die Initiative zu ergreifen.

Nein. Ich leg das Geld zur Seite. Für wirklich schwierige Zeiten. Für Zeiten, wo ich nicht einmal mehr weiß wo oben und wo unten ist.
Aber falsch scheint es trotzdem irgendwie. Ich habe das Geld nicht verdient. Aber ich brauche es doch so dirngend!

Hm. Ich lass es erstmals in meinem Schrank, unter meiner Sockenschublade. Vielleicht brauche ich es doch noch.

Am nächsten Morgen wecken mich die quietschenden und hupenden Autos vor meiner Haustür. Verschlafen wuschele ich mir kurz durch die Haare, stehe gähnend auf und schlendere zum zerbrochenem Spiegel. Man, seh ich wieder scheiße aus.

Innerlich lachend mache ich mir einen schnellen Zopf, schaue dann auf die Uhr.

"Verdammt! Schon so spät? Wie kann das sein?! Ich hab noch nie bis zum Nachmittag geschlafen! In einer Stunde muss ich schon zu Gary's!"

Panisch laufe ich erstmal im Kreis herum, bleibe dann stehen, atme tief durch.

"Sortiere deine Gedanken, Pearl!", sage ich mir selbst, erledige dann schnell was zu tun ist. Duschen, Zähne waschen, Uniform anziehen, Haare richten, Schuhe anziehen, Schlüssel greifen und aus der Tür stürmen. Zum Essen wird's wohl wie sonst auch nicht kommen.

Aber dafür war der Lieferservice von gestern sowas wie ein Sternemenü für mich, darum verkrafte ich es.

Und als ich in dem stickigem, eckligem Diner stehe, das von flackernden Neonlichtern seltsam künstlich beleuchtet wird und die klebrigen Tische putze, erwische ich mich immer wieder bei dem Gedanken, wann ich die Jungs wohl wiedersehen werde.

Denn zum ersten Mal scheint mein Kummer ein kleines bisschen kleiner geworden zu sein, als ich in ihre freundlich lächelnden Gesichter geblickt habe.

Und bei dem Gedanken an die tollpatschigen Begegnungen beginne ich einfach wie eine Irre zu lächeln.

"Jungs...", murmele ich kichernd.

BTS Fanfiction // Clumsy LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt