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Irgendwann ist auch Suga schlaftrunken zu und gestoßen, und ich habe auch ihm eine dampfende Tasse Tee in die Hände gedrückt. Dankend hat er einmal kurz genickt, und sofort hat er müde an dieser geschlurft. Es ist schön einmal in Ruhe und gemeinsam zu frühstücken, doch irgendwann hat Jin plötzlich angefangen mit Essen rumzuschmeißen, doch da hat er die Rechnung ohne uns gemacht.

Lächelnd bin ich nachher aus der Küche gehoppelt und in mein Zimmer gestürmt. Schon schleiche ich wieder zu ihnen, verstecke etwas hinter meinem Rücken.

"So. Es ist ja Weihnachten. Das bedeutet: Zeit für Geschenke!"

Ungläubig und mit funkelnden Kinderaugen schauen sie auf mich.

"Geschenke?"

"Naja...", nuschele ich, "Es ist eher... Ich weiß nicht... Es ist nichts Besonderes. Ich konnte mir nichts anderes leisten... Aber hoffentlich gefällt es euch trotzdem."

Schüchtern reiche ich ihnen die Zeichnungen. Nachdem sie das erste Mal bei mir waren habe ich nacheinander Portraitzeichnungen von ihnen angefertigt. Ich weiß, es ist ein lahmes Geschenk. Aber wenn ich ihnen nichts geschenkt hätte, würde ich mich zu schlecht fühlen.

"Ich weiß... Es ist nicht so gut. Aber ich habe mir viel Mühe gegeben..."

"Das ist ja unglaublig!"

Mit großen Augen starren sie auf die Bilder.

"Es gefällt euch?", frage ich schüchtern.

"Natürlich! Das ist mega gut.

"Du hast sogar J-Hopes Pferdefresse getroffen.", neckt Suga.

"Ach man!"

Ich kichere. Wie niedlich sie doch alle sind.

"Heute möchte ich aber unbedingt mit euch raus!"

Plötzlich verstummt das Gelächter, die Blicken wirken eher geschockt.

"Ähm... Na gut.", antwortet Jimin.

"Wirklich?", rufe ich freudig.

"Wirklich?", fragen die anderen eher entsetzt.

"Wirklich."

Lächelnd springe ich auf die Couch und greife nach meiner Gitarre.

"Wo wollt ihr hin? Was wollt ihr machen?", rufe ich ihnen zu, doch das ist nicht nötig denn sie stehen alle auf und stellen sich dann vor mich.

"Ins Kino?"

"Ins Restaurant?"

"Ins Museum?"

Ich lache. "Wir können von mir aus alles machen!", sage ich mit einer Armbewegung.

Sie lächeln ebenfalls, setzen sich dann aufs Sofa neben mich oder genau vor mir auf den Fußboden.

"Am Nachmittag, dann." Ich nicke.

Entspannt lehne ich mich kurz zurück und zupfe an den Seiten der Gitarre rum.

"Habt ihr euch schon mal vorgstellt wie es ist berühmt zu werden? Ich meine, so richtig.", murmele ich leise.

"Ja, haben wir schon..." , murmelt Jimin lächelnd und lehnt seinen Kopf nach hinten, schließt dabei die Augen.

"War es schön?"

"Ja, das war es.", meint J-Hope verträumt.

Ich nicke.

"Hey, Rapmon. Kannst du mir den Haargummi reichen der auf dem Tisch dort liegt?", frage ich. Rapmon antwortet mit einem raschen 'Ja', schnappt dich dann das Haarband hinter ihm und schießt ihn zu mir rüber. Allerdings landet dieser auf Sugas Schoß der neben mir sitzt. Er inspiziert das blaue Gummiteil erstmal. Dann greift er plötzlich einfach nach meinen Haaren, worauf mein Kopf überrascht hochschnellt.
"Entspann dich...", sagt er ruhig und lächelt dabei charmant. Ich nicke schüchtern als er das Haarband zwischen seine Lippen klemmt, meine Haare mit seinen Finger zusammenkämmt, das Band in seine Finger nimmt und es um die Haare knotet. Überaschenderweise sieht es wirklich gut aus.

"Danke.", lächele ich mit roten Wangen, worauf er einfach nickt.

Dabei kassiert Suga aus irgendeinem Grund einige eifersüchtige Blicke.

Wie auch immer.

Zeitsprung

Schlussendlich sind wir doch nur ins Museum und ins Kino gegangen. Seltsamerweise tragen die Jungs alle diesen Mundschutz und haben entweder Mützen oder die Kapuzen der Hoodies ins Gesicht gezogen. Dabei tragen einige Sonnenbrillen.

Aber ich bin schließlich kein Modeexperte. Vielleicht ist das ja gerade in. Keine Ahnung. Auf jeden Fall bin ich neidisch auf ihre stylischen Kleider und ihren guten Geschmack. Ich bin etwas peinlich berührt als ich mit meinem verfilzten und abgenutzten roten Schal und Mütze durch die Straßen laufe. Dabei die alte Jeansjacke meines Vaters. Warm ist es nicht, aber es geht schon irgendwie.

Im Kino kam es etwas zum Stress, da die Jungs anscheinend nicht mit den Sitzplätzen klar kamen. Sie haben sich irgendwie etwas gestritten. Außer Jungkook. Ich glaube, der war ganz glücklich etwas allein zu sitzen.

Gerade schlendern wir die Straße runter, während die Lampen den Schnee in ein warmes orange tauchen. Es hat wieder zu schneien angefangen.

"Du hast eine Schneeflocke auf deinen Wimpern...", murmelt plötzlich Jin, duckt sich zu mir runter und streicht mit seinem Daumen über die feinen Häärchen.

"Danke.", sage ich leise mit brennenden Wangen. Was ist nur los mit mir? Er lächelt nur sanft.

"Kein Problem."

Verlegen schaue ich auf meine Stiefel.

"Ähm... Pearl!"

Verwirrt schaue ich auf. Jimin hat gesprochen.

"Ähm... ich komm gleich wieder. Warte kurz. Jin, komm mir doch helfen. Und Suga, du auch."

Ich nicke, und schon gehen sie auf einen Stand zu, während sie heftig am diskutieren sind. Worum es wohl geht...

Wie gebannt starre ich auf sie.

"Pearl, ist dir nicht kalt?"

Aus meinen Gedanken gerissen drehe ich mich um. Rapmonster lächelt leicht, legt mir dann seine viel zu große und schwere Jacke über meine Schultern.

"Aber Rapmon. Ich hab doch die Jeans. Was ist mit dir? Du kannst doch nicht einfach mit diesem dünnen Pulli rumlaufen..."

"Du hast recht. Willst du tauschen?"

Natürlich will ich nicht dass er sich erkältet, deshalb lege ich seine Jacke kurz ab, ziehe die Jeansjacke aus und reiche sie ihm. Und schon legt er mir seine um meine Schultern. Seine kuschelig warme, schwarze, viel zu große Winterjacke. Wow, die ist wirklich angenehm warm. Und wie groß die ist! Dagegen ist meine Jeans ja ein Witz.

"Warte... Frierst du denn nicht? Ich meine, diese Jacke ist wirklich dünn und so..."

"Keine Sorge.", lächelt er und stupst kurz meine Nase an, "Mir ist nicht kalt. Und du siehst wirklich süß in meiner aus."

Schon wieder brennen meine Wangen.

Plötzlich legt jemand seinen Arm um mich.

"Ja, da hat Rapmon recht!", meint V, was mich verlegend lächelnd lässt.

"Fast so süß wie Rapmon selbst.", lacht J-Hope.

Schon sind Suga, Jimin und Jin zurück. Sie sind wohl Streetfood kaufen gegangen.

"Wie lecker!", strahle ich. Ja, Essen geht bei mir vor. Mit riesigen Kinderaugen nehme ich das Essen entgegen, lasse es aber fast fallen weil die Ärmel der Jacke einfach viel zu groß sind. Rapmonster lächelt kurz, öffnet dann die Knöpfe an den Ärmeln und faltet diese zurück, bis meine kleinen Hände wieder zum Vorschein kommen.

Und schon machen wir uns lachend und rumhüpfelnd auf den Weg in meine Wohnung.

Das war das beste Weihnachten aller Zeiten!

BTS Fanfiction // Clumsy LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt