Kapitel 36

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Mit voller Wucht knallte jemand in mich hinein und riss mich schmerzhaft zu Boden. Ich schlitterte mit dem Rücken die raue Straße entlang sodass der Sand herumgewirbelt wurde. Meine Ellenbogen brannten und mein Kopf fing an zu pochen. Die Person die mich umgeworfen hatte lag auf mir und machte es mir unmöglich wieder aufzustehen.

" Jayn ? "

" Du ? " überrascht blickte ich in Jasons Gesicht.  Auch er sah mich mit einer Mischung aus Überraschung und Wut an.

" Er ist dort abgebogen ! " brüllte eine männliche Stimmen. Mehreren Schritte waren zu hören die im schnellen Tempo voran schritten. Jason hob seinen Kopf und sah sich hektisch um.

" Steh auf ! Schnell " er erhob sich und reichte mir die Hand. Ich nahm sie entgegen und er zog mich hoch. Kaum stand ich wieder auf den Füßen zerrte er mich mit sich und rannte weiter.

" Schneller ! " hetzte Jason mich.

Die Schritte hinter uns wurden immer lauter und die Rufe kamen immer näher. Ich drehte mich kurz um und sah mehrere Soldaten hinter uns. Ihre schweren Stiefel polterten auf den Boden. Plötzlich hörte ich einen lauten Schuss gefolgt von einem weiteren und im nächsten Moment ließ Jason meine Hand los. Jason stützte zu Boden und blieb fluchend liegen. Das Blut quoll unter seinem Schenkel hervor und sickerte auf die Erde.

Entsetzt quietschte auf und legte die Hände vor meinem Mund. Der kalte Angstschweiß lief mir den Rücken runter und mich drehte sich der Magen um.

" Jason ! "

Meine Beine waren auf einmal weich wie Butter als ich zu ihm lief und mich zu ihm kniete.

" Lauf weg ! " brüllte er mich harsch an und bis die Zähne zusammen.

" Nein !"

Ich hielt ihn am Arm und versuchte ihn hochzuziehen. Mit wenig Erfolg. Jason packte mich am Handgelenk und schubste mich zurück.

" Verdammt Jayn hau ab ! "

" Nein ! Ich kann dich nicht zurück lassen."

Jasons Augen färben sich rot und er blickte finster hinter mich.

" Du hättest auf deinen Freund hören sollen ! "

Ich drehte mich erschrocken zu der Stimme um. Vor mir stand ein bereit gebauter Glatzkopf in der gleichen Uniform wie die drei anderen Männer neben ihm. Er hielt eine große Waffe in seinen muskulösen Armen und sah triumphierend auf Jasons verletztes Bein.

Die Soldaten die hinter uns her waren  kamen auch nach und richteten ihre Waffen auf uns. Wir waren umzingelt.
Ich rückte näher an Jason ran und sah zum Soldaten der sich hinter dem Glatzkopf befand. Es war der Mann gewesen, der vor dem Eingang positioniert war, durch den wir gekommen sind. Ich hatte gedacht Jason hätte ihn getötet. Nein, ich war mir sogar sehr sicher gewesen das Jason ihm das Genick gebrochen hatte. Nun stand er lebendig vor mir und grinste mich schadenfreudig an.

" Verbindet dem Jungen die Augen, wer weiß was für dämonische Tricks er noch auf Lager hat ! " befahl der Glatzkopf.

Sofort schritten zwei Soldaten vor und packten Jason an den. Armen. Er währte sich und wendete sich unter ihren Griffen als sie in auf die Beine zogen. Wie von selbst stand ich auf und wollte ihm helfen, doch bevor ich den ersten Schritt setzten konnte blickte ich in den Lauf einer Waffe. Ich sah wütend zum Glatzkopf . Die zwei Soldaten hatten Mühe damit Jason in den Griff zu bekommen und kämpften mit aller Kraft gegen ihn.

" Lasst ihn los ! " hörte ich mich sagen hören.

Mehrere der Männer brachen in schallendes Gelächter aus unter ihnen der Glatzkopf.

" Für einen Menschen reißt du ganz schön die Klappe auf Kleine. Ich kann deinem Freund auch genau so gut die Augen ausstechen. Wie findest du das ? " er legte den Kopf schief und sah mich gespielt mitfühlend an.

Ich schüttelte ängstlich den Kopf und blickte zu Jason.

Seine Augen waren nun mit einem dreckigen und zerfetzten Tuch verbunden. Auch seine Hände wurden hinter seinen Rücken mit Handschellen gefesselt. Es waren drei Soldaten nötig gewesen um Jason so außer Gefecht zu setzen. Er wurde auf die Knie gezwängt und schnaubte wütend.

Es war ein ekelhaften Gefühl gewesen ihn so zu sehen und nichts machen zu können.

" Eigentlich schade das du mit diesem Rebellen unter einer Decke steckst."

Der glatzköpfige Soldat  machte eine dramatische Pause und hob die Augenbrauen bevor er weiter sprach.

" Jetzt müssen wir dich leider im Namen des Gesetzes gefangen nehmen. Was für eine Verschwendung " säuselte er.

Kaum hat er zu ende gesprochen wurden meine Arme grob nach hinten gezogen. Wenige Sekunden später spürte ich das kalte Metall auf meinen Handgelenken und wurde auf die Knie gedrückt. Ich ließ es einfach zu, doch Jason gab sich immer noch nicht geschlagen und schmiss sich gegen die zwei Soldaten die in festhielten.

" Langsam fängst du an mir auf sie Nerven zu gehen Junge " knurrte der Glatzkopf.

" Du elender Bastard " spuckte Jason.

Erneut erklang ein ohrenbetäubender Schuss. Jason schrie schmerzerfüllt auf und ich sah wie er regungslos zu Boden sackte. Meine Augen weiteten sich und ich vergas weiter zu atmen.

Er wurde getroffen ! Jason ist..Nein !

Durch meine Tränen sah ich die Gesichter der Soldaten verschwommen. Mit all meiner Kraft wollte ich mich losreißen. Ich wollte sehen ob es Jason gut ging. Er war nicht tot. Er durfte nicht tot sein. Plötzlich spürte ich einen harten Schlag auf meinem Hinterkopf. Mein ganzer Kopf fing an heftig zu pochen und das Blut rauschte in meinen Ohren. Ich fühlte die Erde auf meiner Wange als ich zu Boden fiel und atmete stoßweise aus. Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen und verdeckten mir mein Sichtfeld. Ich lies es zu als sich die Dunkelheit sich näherte. Sie war so viel besser als dieses grauenhaften Bilder die sich in mein Hirn brannten.

Es viel mir mit jeder Sekunde schwere einen klaren Gedanken zu fassen.Ich wollte wieder den roten Faden finden. Ich wollte die Zeile finden bei der ich stehen geblieben bin doch alle Geschehnisse verschmolzen zu einem einzigen Nichts. Ich schloss meine Augen und verfiel der Schwerelosigkeit.

Kingdom in ashes - Die Erbin -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt