Kapitel 39

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Jasons Sicht

Meine Augen waren geschlossen und ich war tief in meinen Gedanken versunken. Das brennende Gefühl von Durst kratzte an meiner Kehle und trieb mich seit mehreren Stunden schon in den Wahnsinn. Die Menge an Blut die ich auf dem Weg hier her verloren hatte machte mir jetzt schwer zu schaffen.

Ich versuchte mich abzulenken und dachte nach wie es Maisie wohl in diesem Augenblick ging. Ebenso dachte ich an meinem Freund Richard. Er war bestimmt geschickter als ich gewesen und hat es wahrscheinlich mit irgend einem Zaubertrick geschafft zu entkommen.

Draußen auf dem Gang begann ein plötzlicher Tumult und Schritte waren zu hören. Ich saß immer noch mit dem Rücken an der Wand gelehnt und lauschte den Rufen.

Ich erhob mich und ging zur Tür vor der Jayn eingeschlafen ist. Sie wachte erschrocken auf als ich mich näherte und sah mich verschaffen an.

" Was ist los ? " fragte sie und richtete sich langsam auf.

" Das wollte ich gerade herausfinden ."

Ich setzte meinen Weg fort und lugte aus der Öffnung in der Tür. Auch die anderen Gefangenen schauten aus ihren Zellen raus. Manche streckten ihre Hand hinaus und wollten nach etwas greifen. Als ich die Soldaten sah die an jeder einzelnen Tür vorbeigingen, erkannte ich auch warum. Sie trugen riesige überfüllte Taschen an ihren Seiten in denen sich kleine Plastikfläschchen befanden.

Blut !

Wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen. Irgendwie müssen sie ja die Gefangenen am Leben halten.  Der süße Geruch von dem Blut stieg mir in die Nase als einer der Austeiler an mir vorbeiging. Er blieb nicht wie bei den anderen Türen stehen sondern ging an mir vorbei.

" Hey ! " brüllte ich ihm hinterher.

Er blieb stehen als er mich hörte und blickte auf meine Zelle zurück. Der Junge blinzelte mich verwirrt an.

" Ja ? "

"Wieso bekomme ich nicht meine Portion ! "

" Es tut mir leid aber ich habe den Befehl bekommen Nummer 19 auszulassen."

" Was soll das heißen ! " brüllte ich noch lauter und schlug mit der Faust auf das Metall der .

" Es tut mir wirklich Leid " murmelte er verängstigt.

" Gibt es hier ein Problem ? "

Ein Soldat trat von der Seite hervor und stellte sich vor den Jungen.

" Ja gibt es ! Wieso bekomme ich nicht meine Portion so wie die anderen !"

Ich raste vor Wut. Der Soldat hier wusste bescheid und blieb im sicheren Abstand von mir entfernt stehen. Ich konnte das Blut genau riechen. Es war nicht einmal zwei Meter von mir entfernt und verspottet mich. Der Soldat grinste provokant.

" Du hast da drin bei dir eine ganze Blutquelle also bedien dich. - Los Junge mach deine Arbeit."

Er kehrte mir den Rücken und ging. Auch der Junge warf mir einen ängstlichen Blick zu ehe er seiner Arbeit nachging.

" Zur Hölle mit euch  ! "

Mit all meiner Kraft schlug ich auf die Tür ein. Das robuste Metall trug nicht einmal einen kleinen Schaden von meinen harten Schlägen mit.

Wutentbrannt drehte ich mich zurück und sah wie Jayn mich anstarrte. Ich konnte mir schon vorstellen was für ein Bild ich gerade abgab, mit meinen ausgefahren Fangzähne und den roten Augen. Sie versuchte sich die Angst nicht anmerken zu lassen und hielt meinem Blick stand. Verdammt ich konnte sogar ihren Herzschlag hören, der in einem hohen Tempo ging. Die Zelle war zu klein als das ich genügend Anstand von ihr nehmen konnte. Die Zelle war gerade mal so groß gewesen das ich mich der Länge nach hinlegen konnte.

" Verdammt ! Verdammt ! Verdammt!"

Schnaufen schlug ich die Wand hinter mir.

Jayns Sicht

Geschockt beobachtete ich Jason der gerade total am ausrasten war und ging so weit von ihm weg wie es mir möglich war. Ich habe ihn noch nie so wütend gesehen.

Plötzlich kam er direkt auf mich zu und blieb schwer atmend vor mir stehen.

" Wen ich dich angreife, dann musst du mir das Genick brechen."

Seine Stimme war viel tiefer als sonst und ein Knurren schwang in ihr mit.
Wenn ich ihm das Genick breche würde er wieder zum Leben erwachen, das einzige Problem war ich wusste nicht wie ich das anstellen sollte. Ich fasste meinem ganzen Mut zusammen und versuchte mich so groß wie möglich zu machen.

" Ich weiß nicht wie ich das machen soll ." Meine Stimme klang viel fester als ich es erwartet hatte.

Jason grinste dunkel.

" In dir steckt viel mehr Kraft als du glaubst. Ich habe gesehen wie du eine Tür aus den Angeln gerissen hast also wirst du es auch schaffen mir das Genick zu brechen."

Er griff nach meinen Händen und platzierte eine auf seinen Kopf die andere unter sein Kinn. Etwas unsicher festigte ich meinen Griff und Blicke Jason abwartend an.

" Und dann ziehst du einfach mit viel Kraft und Schwu- ."

" Ok " willigte ich ein und unterbrach in dabei.

Mit voller Kraft zog ich die Hand auf seinem Kopf mach links und die unter seine Kinn nach rechts. Ein grausige Knacken ertönte und Jason sackte leblos zu Boden. Ich konnte immer noch nicht fassen das ich Jason gerade umgebracht hatte. Das Gefühl von Sicherheit durchströmte mich und schwemmte mein schlechtes Gewissen mit sich mit. Das war die einzige Möglichkeit gewesen, dass wir beide hier lebend rauskommen. Hätte ich es nicht getan würde mich Jason umbringen oder meine Kräfte würden Oberhand von mir ergreifen und ich bringe ihn um.

Er sah so aus als würde er schlafen und wirkte dadurch viel friedlicher. Rein aus Interesse beugte ich mich zu ihm runter und öffnete eins seiner Augenlider unter denen ich eine grüne Pupille fand.

Kein rot.

Auf dem Boden erblickte ich den Stofffetzen mit dem Jasons Augen zugerufen waren und sofort kam mir eine gemeine Idee.

Ich könnte ihm..

Schnell krabbelte ich zum Tuch und nahm es mit zu Jason. Vorsichtig drehte ich ihn auf sein Bauch. Ich wusste nicht wann er aufwachen wird und sicher ist sicher. Ich setzte mich etwas unterhalb seines Rückens und hob seine Hände zu mir hoch. Jasons Arme waren verdammt schwer und ich musste mit den Füßen nachhelfen um sie auf seinem Rücken zu halten während ich seine Handgelenke aneinander Band.

So !

Ich stieg von ihm herab und betrachtete mein Werk. Jason lag gefesselt und leblos auf dem Boden. Wenn man ihn nicht kennen würde könnte er einem fast leid tun. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen als ich ihn so sah. Das war nur eine vorübergehende Lösung und das wusste ich auch, aber vorerst war  ich sicher. Wir beide waren sicher.

Kingdom in ashes - Die Erbin -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt