Kapitel 25

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Ich trat neben Jason und blickte hinab. Der steinige Abhang streckte sich in die Tiefe. Man konnte den Grund der Schlucht nicht sehen sondern nur, den dampfen Nebel der sich schleierhaft über diesen legte.

"Da unten fließt Wasser" bemerkte ich als ich das Rauschen hörte.

"Ja, aber das tut nichts zur Sache. Wir müssen hier warten" erklärte Jason. Er setzte sich an den Rand des Abgrunds und ließ die Beine baumeln. Man könnte Steine bröckeln hören, aber sonst geschah nichts.

Es blieb eine Weile lang ruhig und man hörte nur das leise Schauspiel der Natur.

"Wann kommt er endlich? ", fragte Jason seine Schwester.

Maisie hörte auf mit dem Blick den Wald abzusuchen und sah ihn an.

"Wenn ich das wüsste."

"Wisst ihr was? Ich frag einfach nicht mehr nach" maulte ich, setzte mich neben Jason und ließe ebenfalls meine Füße hängen.

"Wenn ich hier runter falle habe ich Chancen zu überleben, aber du."

"Red weiter und du wirst raußfinden wie gut deine Chancen stehen" konterte ich.

"1 zu 0 für dich Herzblatt, 1 zu 0 für dich."

"Jason altes Haus! " hörte ich plötzlich einen Mann hinter mir freudig lachend rufen. Jason stand auf und ging auf diesen zu. Sie umarmten sich herzlich und klopften sich dabei brüderlich auf die Schultern. Die beiden schienen ungefähr im selben alter zu sein owohl Jason etwas junger aussah.

Ich musterte den Neuankömmling und nahm ihn genauer unter die Lupe. Er hatte längeres blondes Haar das er sich zu einem kurzen Pferdeschwanz gebunden hatte. Sein markantes Kinn wurde von einem längerem Bart umrahmt und betonte seine vollen Lippen.

Nun blickte er auf und seine eisblauen Augen trafen auf meine. Er löste sich von Jason und schritt auf mich zu.

"Das ist also die berüchtigte verschollene Auserwählte?" fragte er. Er sah zwar mich an, aber fragte Jason.

Was bin ich?

"Wie sie leibt und lebt! "

Beide sahen mich an, als wäre ich eine altes Kunststück in einem Museum. Ich rutschte etwas nach hinten und stand auf. Mit einer schnellen Handbewegung klopfte ich mir den Sand von den Schenkeln ab.

"Du kannst mich ruhig bei Namen nennen" schlug ich protzig vor und ging auf beide zu.

Ein raues Lachen verließ seinen Mund und schüttelte in durch.

"Mein Fehler. Jayn stimmts? " fragte er mich freundlich.

Ich nickte und bereute es irgendwie so gemein gewesen zu sein.

"Richard " er reichte mir zur Begrüßung die Hand und ich nahm sie entgegen.

"Du hast dir ganz schön viel Zeit gelassen! Solange wir hier draußen sind kann er Jayns Spur aufnehmen und sie ausfindig machen" Maisie kam auf Richard zu und sah ihn etwas wütend an.

"Es war halt zu schön hier in der Stadt Maisie, da hab ich mir etwas Zeit gelassen" meinte er und ging an uns allen vorbei an dem Rand der Schlucht.

"Wieso wollt ihr überhaupt das ich mitkomme? " warf ich ein.

Richard wandte sich an die Geschwister und hob eine Augenbraue.

"Ihr habt es ihr nicht erzählt?"

Es war ehr eine Feststellung als eine Frage gewesen.

"Zu mindest nicht alles. Nichts über ihre Bestimmung"antwortet ihm Maisie und fuhr fort "wir dachten du könntest das machen."

Bestimmung?

Richard blickte die Zwillinge grimmig an.

"Mach nicht so ein Gesicht" zog Jason ihn auf.

"Ihr Vampire denkt wohl ihr seid die aller mächtigsten."

Jason ging zu seinem Freund und klopfte ihm auf die Schulter.

"Mach einfach den Zauber Merlin."

Richard riss kopfschüttelnd die Arme in die Luft und fing an etwas in einer mir unbekannten Sprache zu rufen.

"Lufendros senderio vandderia ! " seine Stimme wurde am Ende immer lauter.

Plötzlich ging ein grelles Licht von ihm aus und erstreckte seine Strahlen in alle Richtungen. Vom grellen Schein geblendet verdeckte ich meine Augen mit meinem Handrücken. Die Erde unter meinen Füßen wurde von einem leichten Beben erschüttert. Eine starke Windbrise mischte sich zu den Lichtstrahlen dazu und wehte mir meine Haare von den Schultern. Die Blätter raschelte und die Erde wurde herumgewirbelt.

Jemand umschloss meine Hand mit seiner. Mein Kopf wendete sich zu der Person zu meiner linken. Meine Haare wehten mir ins Gesicht und verdeckten mir etwas die Sicht, doch ich erkannte Maisie die in die Richtung von Richard blickte.

" Die Barriere ist nun geöffnet ! Springt !" brüllte er über den Lärmpegel hinweg. Ich konnte Richard nur schwach erkennen.

Moment mal. Hat er gesagt wir sollen springen.

Die Erkenntnisse traf mich wie ein Schlag und ich wollte meine Hand losreißen, doch Maisie drückte noch fester zu.

"Wir müssen jetzt über die Schlucht! ", rief sie und zerrte mich mit sich.

" Was! Nein! Wir werden sterben !"

Mein Schrei wurde mit den Strömen des Windes weggetragen und verhalte.

Maisie ignorierte mich und schlief mich weiter mit sich mit. Ich sah mit aufgerissenen Augen wie wir dem Abgrund immer näher kamen bis wir unmittelbar davor standen, doch anstatt zu stoppen sprang Maisie mit mir gerade Wegs in den Tod. Meine Beine schlitterten über den Boden bis ich keinen Grund mehr unter mir fühlte.

Ich fiel.

Die Luft rauschte mit meinem Blut in meinen Ohren und mein Schrei erstickte in meiner Kehle. Meine Augen waren geschlossen und das einzige was ich dachte war:

Wir sterben.

Es war so als würde der enorme Luftstrom meine Seele aus meinem Körper reißen wollen. Trozdem ließ Maisies Hand meine nicht los.






Kingdom in ashes - Die Erbin -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt