Samson-Mein Leben als Pferd

11. Kapitel

Heute war es endlich soweit: Heute war der Tag des Dressurtuniers. Ich war den ganzen Morgen furchtbar aufgeregt und hibbelig. Jetzt stand ich im Pferdehänger und freute mich auf unsere Ziel.

Nach einer halben Stunde waren wir angekommen. Emely lud mich erstmal aus und führte mich zum Putzplatz, während ihre Trainerin schon einmal den Start meldete. Nach dem sie mir die Transportgamaschen und den Rest abgenommen hatte, begann sie, noch einmal über mein glänzendes Fell zu bürsten. Als sie damit fertig war, sattelte und Trenste sie mich.

Nun ritten wir auf den Abreiteplatz um uns warm zu machen.
Während dem warmreiten, quatschte Emely mit ein paar Mädchen, die sie schon aus der Tunierszene kannte.
Ich fand es immer interessant, zu schauen, wie gut andere Pferde und  Reiter waren. Auch war es immer schön, neue Bekanntschaften zu machen. Nachdem Emely und ich warm waren, trabten wir an. Flüssig ritten wir einige Bahnfiguren, die zur Losgelassenheit dienten und machten viele lockernde Handwechsel.
Ich trat schön unter und ließ meinen Hals fallen.
Ich war entspannt, trotz der gestressten Atmosphäre und hatte einfach Spaß an allem, was ich machte.

...

Jetzt wurde es ernst. Wir wurden aufgerufen und ritten nun ins Viereck ein. Ich konzentrierte mich, alles so schön wie möglich zu machen. Genau am Punkt X blieb ich stehen und Emely grüßte die Richter. Dann ging es auf die linke Hand, im Arbeitstrab. Fleißig schmiss ich meine Beine und achtete hochkonzentriert auf die Hilfen, meiner Reiterin. Wir gingen auf einen Zirkel. Dann kam: Aus dem Zirkel wechseln. Auch das klappte gut. Jetzt mussten wir eine Runde auf dem Zirkel bleiben und dann bei C eine Volte machen. Ich merkte wie Emely immer Entspannter wurde, was mich dazu anspornte, mich noch mehr zu bemühen.
Elegant wölbte ich meinen Hals und warf meine Beine, so gut, wie ich konnte.

Führ Emely würde ich alles machen. Und sie würde bestimmt alles für mich machen. Never Change a winning Team!

Wie im Flug, war die Dressuraufgabe fertig und wir hielten noch einmal an, um zu grüßen. Dann ritten wir im Schritt aus dem Viereck, höchst zufrieden, mit der Wertnote 7,3.
Zufrieden klopfte Emely mir den Hals und lächelte dabei. Sie war wirklich glücklich! Darüber freute ich mich natürlich auch. Ich war schon sehr gespannt darauf, welchen Platz wir bekommen hatten.

...

,, Und auf dem zweiten Platz, mit einer Wertnote von 7,3 sind Emely Carstensen und Samson! Herzlichen Glückwunsch!", verkündete der Ansager nun. Stolz streckte ich den Kopf nach oben und tänzelte auf der Stelle. Ich war so glücklich über den zweiten Platz.
Als der Ansager den ersten Platz verkündete, hörte ich schon gar nicht mehr zu. Ich bereitete mich schon Mental auf die Ehrenrunde vor.

Als endlich die Musik für die Ehrenrunde einsetzte, konnte Emely mich kaum noch halten, weil ich so begeistert war und ganz schnell los galloppieren wollte.
Wir beide genossen die Ehrenrunde sehr. Immer wenn ich so schnell galloppierte, fühlte ich mich, als würde ich fliegen. Es machte mir einfach Spaß.

...

Als Emely mich nach einem erfolgreichen Tunier Tag wieder im den Hänger lud, freute ich mich schon darauf, Nelly alles, von diesem fantastischen Tag zu erzählen.

Während der Hängerfahrt, dachte ich noch mal in Ruhe über den Tag nach und war einfach glücklich über meine gute Platzierung.

Als Emely mich schließlich aus dem Hänger herausholte, rannte ich die Rampe herunter und wieherte schon meinen Freunden im Stall zu, welche mir auch sofort antworteten. Emely lächelte und versuchte mich zu beruhigen. Ihr zuliebe, lief ich ganz brav neben ihr her, in den Stall. Dort umarmte und lobte Emely mich noch einmal. Dann verabschiedete sie sich von mir, mit einem Kuss auf die Nase, schaute noch bei Nelly vorbei und verließ dann den Stall.

Nun konnte ich allen Pferden im Stall von meinem tollen Tag erzählen. Von Moritz und Nelly bekam ich besonders viel Lob, worüber ich mich natürlich sehr freute.

...

Hach, das Leben war einfach schön!

Leider wusste ich noch nicht, dass sich bald alles ändern würde...

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