14. Kapitel

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Die Zeit verging wie im Flug. Inzwischen hatte auch ich begriffen, was hier genau vor sich ging. Emely hatte mir alles genau erklärt.
Heute war der Tag, an dem ich von ihnen, zu der Tochter einer Freundin ihrer Mutter gefahren werden würde.

Emely legte mir gerade die letzte Trandportgamasche an. Ihre Hände zitterten und man konnte sehen, wie schwer ihr das ganze viel. Ich würde sie garantiert sehr vermissen. Ich hatte so eine schöne Zeit mit ihr gehabt. Niemals würde ich meinen ersten Tuniersieg oder den ersten Ausritt mit ihr vergessen. Das waren schöne Erinnerungen, an die es fast schmerzte, zu denken, weil mir so klar wurde, das ich diese bald nicht mehr haben würde.

Plötzlich wurde ich, von Emelys Stimme aus den Gedanken gezogen.
,, Ok mein Großer, jetzt geht es los!" sagte sie mit leiser, zittriger Stimme zu mir. Ich stupste sie an, um ihr zu zeigen, dass ich sie verstanden hatte.

Emelys P.O.V

Traurig Strich ich ihm noch einmal über den Kopf. Dann führte ich ihn in den Hänger. Dort Band ich ihn an und gab ihm noch einen Kuss auf die Nase, ehe ich wieder aus dem Hänger ging, um meiner Mutter zu helfen den Hänger zu schließen.

Samsons P.O.V

Ich hörte Schritte und dann die Autotüren zuknallen.
Dann setzte sich das Auto samt Hänger in bewegung.

Während der Fahrt schossen mir viele Gedanken durch den Kopf. Fragen über Fragen häuften sich.

Wie würde das Mädchen sein, zu dem ich kommen würde?

Wie ist der Stall in dem ich wohnen werde?

Kann das Mädchen gut reiten?

Wie wird mein neues Leben aussehen?

Meine Fragen und Ängste mischten sich mit Aufregung, je weiter wir von meinem alten Stall wegfuhren.

Ich vermisste auch meinen besten Freund Moritz schrecklich. Wir hatten doch gerade erst wieder zusammen gefunden!

Ob ich ihn oder Emely jemals wieder sehen würde?

Traurig senkte ich meinen Kopf. Dann fing ich wieder an, an meinem Heunetzt zu knabbern.
Ich versuchte alle Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen.

...

Nach einer guten halben Stunde Fahrt, kamen wir endlich zum stehen. Wir waren angekommen!
Wieder hörte ich, wie Autotüren geöffnet und geschlossen wurden.
Dann hörte ich Stimmen.
Es hörte sich so an, als würden sich erst einmal alle begrüßen. Nach kurzer Zeit wurde schließlich der Hänger geöffnet.
Ich hörte wie die Stange weggemacht wurde. Dann kam Emely zu mir herein. Sie Band mich ab und führte mich aus dem Hänger.
Mit erhobenem Kopf und aufgeregtem Prusten, sah ich mich um.
Ich war hier auf einem kleinem Hof mit einem Stall, einer Halle und einem Platz.
Außerdem war etwas entfernt noch ein sehr luxuriöses Wohnhaus.

Als Emely wieder los läuft, Folge ich ihr sofort. Sie führt mich in den Stall, in dem 6 Boxen sind. Es stehen drei Pferde in den Boxen. Die anderen sehen unbewohnt aus.

Emelys P.O.V

Als nächstes nahm ich Samson seine Transportgamaschen und das Halfter ab. Dann wechselte ich noch seine Transportdecke gegen eine etwas dünnere Stalldecke.

Jetzt war es Zeit, Abschied zu nehmen. Ich mochte keine Abschiede.

Meine Augen füllten sich mit Tränen. Wieso? Das war die einzige Frage, die die Stimme in ihrem Kopf die ganze Zeit flüsterte.

Samson hatte seinen Kopf in ihre Arme gelegt. Das zauberte ihr ein Lächeln auf das Gesicht.

Samsons P.O.V

Emely öffnete ihren Mund. Sie würde jetzt die letzten Abschiedsworte sprechen. Villeicht war dies das letzte mal, an dem er ihre Stimme hören würde. Traurig prustete er sie an.
Unter dem Schleier ihrer Tränen musste Emely schmunzeln. Er würde immer ihr freches süßes Pony bleiben.

,, Ich werde dich nie vergessen!

Wir hatten so eine schöne Zeit zusammen und ich werde nie vergessen, wie du dich immer bemüht hast, alles richtig zu machen. Wenn ich mit niemandem über meine Sorgen reden konnte, dann warst du für mich da." flüsterte sie leise in mein Ohr.

Dann brach sie in Tränen aus, unfähig noch etwas zu sagen. Ich werde dich auch vermissen, dachte ich, während ich meinen Kopf noch mehr in ihre Arme drückte, als währen sie ein Kissen.

Emelys P.O.V

Die Tränen verschleierten mir immer noch meine Sicht. Er war mein bester Freund gewesen! Villeicht würde ich ihn nie wieder sehen.
Ich spürte, wie er seinen Kopf noch mehr in meine Arme drückte, als währen sie ein Kissen. Ich verwuschelte ihm den Schopf, wie ich es schon so oft gemacht hatte.
Villeicht könnte ich das nie wieder machen!

Es war der schlimmste und gleichzeitig schönste Moment, den ich gerade mit ihm hier erlebte.

Schlimm, weil ich ihn danach villeicht nie wieder sehen würde. Weil wir beide nicht wussten, was noch alles auf uns zukommen würde.

Schön, weil wir beide jemanden hatten, bei dem wir trauerten, wenn wir ihn verloren. Weil wir diesen einen Moment noch zusammen hatten. Und schön, weil wir ihn noch einmal richtig auskosteten und nutzten.

Als nach mir einige Male gerufen wurde, gab ich Samson noch einen letzten Kuss und verließ dann den Stall. Aus der Gegenwart wurden nun Erinnerungen. Aber dafür, die schönsten, die man sich wünschen konnte.

Samsons P.O.V

Traurig schaute ich Emely hinter her. Das war es also. Jetzt blieben mir nur noch die Erinnerungen.
Traurig starrte ich meine Boxentür an. Ich bewegte mich nicht, aß nichts von meinem Heu und benutzte auch nicht meine Tränke.

Nach einer Weile wurde ich von einer frechen, lebensfrohen Stimme wieder zurück ins jetzt geholt.

,, Hey, ich bin Nemo! Wer bist eigentlich du?" fragte sie mich.

...

Samson-Mein Leben als PferdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt