29 | die

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Louis Pov.

Mit klopfendem Herz folge ich Liam ins Wohnzimmer, wo dieser sich halbnackt auf das Sofa fallen lässt und mich herablassend ansieht.

»Soll ich dich gleich in den Häcksler werfen, den ich hinter dem Haus versteckt habe, oder dich vorher ein bisschen foltern?«, fragt er nüchtern und klopft dann einladend auf den leeren Platz neben sich.

Es scheint, wie die Ruhe vor dem Sturm.

»Foltern klingt nach Spaß«, murmle ich und setze mich mit einem argwöhnischen Blick neben ihn. »Also... wo wird Harry als nächstes sein?«

»Soweit ich weiß fliegt er noch heute nach Los Angeles«, antwortet Liam, doch der Unterton in seiner Stimme lässt mich erschaudern.

»Und-«

»Okay, du hältst jetzt erstmal dein Maul, weil sonst stopfe ich es dir.«

Liam packt mich am Kragen und zieht mich zu sich. Seine Augen funkeln unheilvoll.

»O-okay«, stammle ich nur überrascht.

»Dass du kleines Fliegenhirn damals aus der Psychiatrie geflohen bist, war wohl das Schlimmste, was hätte passieren können! Du hast alles kaputt gemacht!«

»Ich habe nichts-«, setze ich an, werde jedoch von einer schallenden Ohrfeige Liams unterbrochen.

»Mund halten habe ich gesagt!«, knurrt er zornig und ich ziehe den Kopf ein.

»Du hast Harrys Leben völlig versaut. Zu allererst sein Image, dann hat er wegen dir einen Haufen Geld zahlen müssen und als Kirsche auf dem Sahnehäubchen hatte er einen riesen Krach mit seinem Label, was sich erst in den letzten Monaten wieder eingependelt hat. Und an allem bist einzig und allein du schuld.«

»Liam, bitte hör mir zu, es ist-«

»Bist du taub oder warum verstehst du nicht, dass du deine Klappe halten sollst?!«, schreit er und mein Kopf fliegt unsanft zur Seite. »Ich habe Harry gesagt, dass ich dich halb tot prügeln werde, wenn ich dich in die Finger bekomme und genau das werde ich jetzt tun. Er hat dich ja anscheinend nicht vorgewarnt und du wolltest sogar noch zu mir ins Haus.«

Na klasse. Jetzt stecken wir ganz schön in der Scheiße... und Liams Hand gleich zwischen unseren Rippen.

Du bist nicht sehr hilfreich.

Das ist genau genommen auch nicht meine Aufgabe.

»Liam, mach das ni-«

Bevor ich meinen Satz zu Ende bringen kann, hat er mich auf den Wohnzimmerboden geschubst und ich knalle mit dem Kopf mit voller Wucht gegen den kleinen Tisch vor der Couch.

Ein schmerzerfülltes Stöhnen entfährt mir und ich taste die schmerzende Stelle vorsichtig ab.

Liam ist derweil aus meinem Blickfeld verschwunden, doch ich gebe gerade nicht viel darauf, wo er ist, denn alles worauf ich mich gerade konzentrieren will ist, nicht das Bewusstsein zu verlieren.

Mir ist ganz schummrig und alles dreht sich seltsam hin und her.

Ein dumpfer Schmerz macht sich plötzlich in meiner Seite breit und bei genauerem Hinsehen erkenne ich, dass Liam, der mittlerweile angezogen ist, erbarmungslos auf mich eintritt.

»H-hör auf«, wimmere ich kraftlos und versuche verzweifelt von ihm wegzukrabbeln, doch meine Gliedmaßen versagen.

Als sich wie aus dem Nichts ein unangenehm lautes Schrillen in meinem Kopf ausbreitet, denke ich, das hängt damit zusammen, dass ich mich am Wohnzimmertisch angeschlagen habe, doch dann realisiere ich langsam, dass es die Türklingel sein muss.

-

Whut are ya doin' Lima Bean?

Bye
Maybe

[528 Wörter]

Another World 2 || Larry Stylinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt