Kapitel 5

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Hello People,
sitze gerade am Bahnhof und warte auf meinen Bus und dachte, ich könnte ja mal ein neues Kapitel schreiben und mich von meinem ganzen Alltag ablenken.

Ich hoffe, euch geht's gut und ihr hattet einen angenehmen Tag. ❤

Lots of love!

(Lasst mir gerne Kommentare da, wenn ihr wollt...freue mich immer drüber und beantworte all eure Fragen, wenn ihr denn welche habt c:)

×××

Ich erinnere mich noch daran, dass wir Molly bekamen als ich noch ein Kind war. Molly wuchs also mit uns auf, wurde zu meiner treuen Begleiterin, wohin auch immer ich auf dem Hof ging. Sie folgte mir zu den Pferden, folgte mir, wenn ich den frei laufenden Hühnern hinterher rannte. Sie war meine Freundin.

Und dann fing mein Vater an öfter zu verschwinden, um Kutschfahrten zu machen, und meine Mutter arbeitete morgens öfter auf dem Marktplatz, und Molly wurde in ihren Käfig gesperrt und nicht mehr heraus gelassen, bis mein Vater zurück kehrte.

Als dieser blonde Junge namens Tj und ich auf dem grünen Feld standen, auf dem Gras wuchs wie sich ein loderndes Feuer ausbreitete, und dieser Baum hinter mir einen Schatten über unsere Figuren warf, hörte ich zwar Molly's Bellen nach Aufmerksamkeit und Alarm, aber konnte mir die Zeit, in der sie und ich unzertrennlich waren, nicht in Erinnerung rufen, um ihr etwas von dem gewünschten zu geben. Ich konnte sie nicht einmal anschauen, auch wenn ich nur ihren Umriss sehen konnte.

Ich sah nur Tj, wie er vor mir stand und mich mit diesen eigentlich furchtlosen Augen ansah, die jetzt so ängstlich aussahen, als hätte man ihm all seine Angst zurück gegeben. Als hätte man sie ihm eingeflößt. Er schaute an mir runter, dann zurück in mein Gesicht, und wich einige Schritte von mir.

Er geht, dachte ich, und dann lässt er mich mit allem Gesagten allein.

Aber er ging nicht.
Er bewegte seinen Körper zu den im Gras liegenden Pfeilen, hob einen auf, sah ihn sich genau an.
Und dann holte er aus.

Er wird mich doch nicht-

Ich duckte mich flüchtig, meine Hände bohrten sich in den Boden, und der Pfeil landete mit einem dumpfen Geräusch in dem Baumstamm, nur wenige Zentimeter über meinem geduckten Kopf.

Ich sah ihn mit riesigen Augen an, was komisch ausgesehen haben muss, da meine Augen so schon groß sind, und er hatte einen blanken Gesichtsausdruck, der mir sagte, dass ihm dieser Wurf keinerlei Kraft oder Bemühung gekostet hatte. Er hatte geworfen, und er hatte die Absicht gehabt, mir den Pfeil in den Körper zu bohren. Nach allem, was er mir soeben noch gesagt hatte, wollte er mir einen meiner Pfeile in den Körper rammen.
So, wie ich ihm einen meiner Pfeile in den Kopf schießen wollte.

"Bist du deinen Verstand losgeworden?!", kreischte meine Stimme schon fast. Sein Blick blieb jedoch kalt und aussichtslos. Ich hockte noch immer am Boden, die Hände im Gras und die Augen auf ihn, dann auf den Pfeil im Baum Zentimeter über meinem Kopf. "Willst du mich umbringen?!"

"Wenn du so die Elstern verlassen kannst...ich sollte einen neuen Versuch starten."

Er hob einen neuen Pfeil auf, zielte mit einem geschlossenen Auge auf meinen kleinen Körper, der sich im Gras zusammenkauerte.
Ich zeigte mit meinem Zeigefinger warnend auf ihn.

1896Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt