Kapitel 23

235 22 15
                                    

Hello my beautiful people and welcome to this chapter of a...okay, keine Ahnung wie dieses Kapitel anfangen oder enden soll und was ich mit meinem Leben eigentlich tue. Ich wünsche euch bloß viel Spaß beim Lesen❣

Und Frohe Weihnachten!

×××

Ich weiß noch ganz genau, was ich an diesem Tag noch tat. Ich machte mir Gedanken über alles und jeden. Ich machte mir Gedanken über unsere Zukunft, über meine Zukunft. Was passieren würde, aber wann tat ich das nicht?

Ich dachte doch nur noch darüber nach, wann mich mein Tod einholen würde. Wann Walter sein Stichwort ergreifen und mich umbringen würde. Wenn er mich umbringen wollte. Wenn Jasmin Katrina Gravano recht hatte mit dem, was sie uns zu vermitteln versucht hatte.

Wahrscheinlich wollte er mich zu seinen Zwecken haben. Wahrscheinlich wollte er das von dem Augenblick an, in dem er mich zum ersten Mal sah. Er wollte mich als eine diebische Elster, doch wenn er merkte, dass ich nicht nach seinen Regeln spielen wollte, würde alles den Bach hinunter gehen.

Mein inneres Ich hatte die Befürchtung, dieses Desaster nahte immer mehr. Mit jeder vergehenden Sekunde.
Würde ich nicht zu der Lina werden, die er in mir sah und aus mir machen wollte, dann würde mein Tod bloß noch einige Tage von mir entfernt sein.
So glaubte ich es.

Und so erzählte ich es auch Tj, der mir die ganze Zeit über zuhörte, auf dem Weg zurück zum Wald, und dazu keinen Ton sagte, bis wir am Rand vom Marktplatz stehen blieben und auf die ganzen Menschen schauten, die wild umher liefen. Das Klappern von Pferdehufe ertönte in meinen Ohren und verfolgte mich bis in mein Unterbewusstsein. Ich sah die Kutschen überall, die mich an meinen Vater erinnerten. An ihn und unsere Pferde. Und immer, wenn ich das Bellen eines Hundes hörte, erinnerte mich dies an Molly.

Also, ich schaute geradewegs auf den Brunnen, der sich auf dem Marktplatz befand, und ich achtete nur auf den Mann, der angelehnt an dem Gemäuer auf den Stand meiner Eltern starrte.

"Was macht Walter hier?"

Thaddeus sah mich an. Seine Augen überflogen dann die ganzen Menschen, bis er Walters Figur entdeckte, die meine Mutter ansah. Sie verkaufte gerade einer Frau eine Kanne voll Milch. Molly saß noch immer brav neben dem Stand, angelehnt an dem Bein meines Vaters.

Sie ein zweites Mal zu sehen überflutete mich nicht mit Wut oder Trauer oder sonst einem Gefühl, das mich innerlich zerstörte. Sie ein zweites Mal zu sehen war wie eine Welle, die vor meinen Füßen in den Sand schlug und zurück wich. Ich schaute die drei, oder vier - Molly mit einbezogen -, einfach nur an. Mein Mund stand offen, genau wie Tj's, doch meine Hände zitterten wie verrückt.
Meine Beine bewegten sich ohne wirklich nachzudenken auf die vielen Menschen zu. In einem leichten Rennen, das kurz später, noch bevor ich in die Masse strömen konnte, von einer anderen Hand, die meine griff und mich zurück hielt, unterbrochen wurde.

Hinter mir sah ich Thaddeus Tjarks, der mich mit seinen blauen Augen so mahnend anschaute, dass ich mich winzig fühlte. Während er mich so ansah, ich noch immer die Kutschen hörte, ertönte Musik, die von Straßenmusikanten gespielt wurde. Sie standen einige Meter von uns entfernt, unterhielten die Leute mit Geigen und einem Cello. Ich sah von Thaddeus weg, schaute zu den Männern mit ihre Instrumenten rüber, die die Aufmerksamkeit von mehreren Leuten auf sich zogen. Und so gerieten auch wir in das Blickfeld von einigen Menschen.

1896Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt