Kapitel 10

360 27 10
                                    

Auch, wenn diese Story noch ein kleines Baby ist und erst ins Rollen kommt, liebe ich sie. Ok, ich liebe fast alle meiner Stories. Ich liebe bei dieser nur Steinau und die Idee und die Charaktere und ok sorry, Eigenlob stinkt. Ich bin nur happy, dass ich mich als Hobby-Autorin bezeichnen kann. Lol.

Ok bye bitches Tj und Eve übernehmen ab hier wieder mit ihrem Auftrag von Walter (dem ass). Luv ya all. ♡

×××

Tj und ich sahen uns in der Dunkelheit öfters um, doch konnten keine Gesichter der vielen Männer, die Kisten in die Halle hinein und wieder hinaus trugen, erkennen. Wir konnten nur ihre Bewegungen wahrnehmen und wie sie umher streunten, schwer bepackt.

"Was sollen wir tun?", fragte ich Tj, auch wenn ich wusste, dass er von meinen vielen Fragen genug hatte. Er war von meinen ganzen Fragen nie besonders angetan gewesen, sie nervten ihn immer. Sie hatten ihn immer genervt und taten es auch bis zum Schluss, wenn ich mich recht entsinne.

Tj schaute nicht mich an, sondern meine Hand, die von dem Stoff umhüllt war und etwas brannte. Ich weiß noch, dass ich nicht einmal daran dachte, die Wunde könnte sich entzünden. Und um ehrlich zu sein, glaube ich, dass keiner von uns beiden auch nur eine Sekunde lang daran dachte, ob wir überleben würden. Bei der Anzahl an Menschen, die dort umher liefen, ahnten wir bereits, dass wir diese Aufgabe von Walter nicht überleben würden.

Ich fragte mich: werde ich heute Nacht zu den Leichen gehören, von denen mir Tj erzählt hat? Vor denen er mich gewarnt hat?

Die Leichen, die es in Steinau im 19. Jahrhundert gab, häuften sich mit Walters Existenz. Sie häuften sich, von Halbjahr zu Halbjahr. Und niemand kam auf die Idee, Walter könnte daran schuld sein. Walter könnte die Leichen verursacht haben.
In dieser Nacht musste ich auch realisieren, dass Walter viel zu viele gute Kontakte hatte, damit irgendwer auch nur ahnte, er könnte hinter Morde stecken.

Wie auch? Er drohte uns damit, uns umzubringen, wenn wir nicht für ihn unschuldige Menschen umbrachten.

Ich erinnere mich auch noch daran, dass ich Tj eines Tages fragte, -ich weiß allerdings nicht mehr, welcher Tag es war-, wo wir eigentlich drinnen stecken. Ob es sinnvoll wäre, sich von Walter töten zu lassen, damit man selbst keine Menschen mehr aus ihrem Leben reißen musste. Und ich erinnere mich noch daran, dass Tj mir sagte, dass Walter erst alle tötet, die du liebst, bis du ihn anflehst, dass er dich auch tötet. Und wenn du Glück hast, dann erlöst er dich. Und dann sagte er etwas wie: "Wie ich bereits erwähnt habe, emotionaler Schmerz übertrifft körperlichen Schmerz."

"Wir können diese Menschen nicht alle umbringen!", pfiff ich dem Blonden nach, nachdem er an mir vorbei ging und das Messer so in seiner Hand hielt, dass es gefährlich danach aussah, als wolle er direkt auf jemanden losgehen, der ihm in den Weg kommen würde.

Er würdigte mich nur einen Schulterblick, seine Augen waren bestimmt eisig und kalt und seine Mimik emotionslos, wie so oft, doch ich erkannte nur seine leicht gekrümmte Haltung und wie er mich für Sekunden anstarrte, in denen er nicht wusste, ob er meinem Satz einen Glauben schenken sollte. Er wusste einfach nicht, ob er nach seinem oder meinem Gewissen handeln sollte.
Im Endeffekt handelte er nach seinem.
Sein gestörtes Diebesgewissen.

"Ich bringe nur die Menschen um, die in dieser Nacht sterben müssen, Lina."

Ich spuckte: "Lina...", abwertend aus. Ich konnte diesen Namen aus seinem Mund nicht hören, wo er mich doch anfangs Evangeline genannt hatte.

1896Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt