Kapitel 8

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Hello ppl, whadupp?
Ich hoffe, euch geht's gut ❤🌹

New post on my Insta is up if u wanna take a look (self promo sucks I knowww)

OK byeeee

×××

Als ich am nächsten Tag wach wurde, war er fort. Ich fand keine Spur von ihm, nur das getrocknete Blut auf dem hellen Laken. Nur rote Substanz, die er unfreiwillig zurückgelassen hatte.

Mehr war von ihm nicht zu finden.
Er war spurlos verschwunden.
Und ich beschäftigte mich den gesamten Vormittag damit, alle Sachen voller Blut unter mein Bett zu stopfen, da ich nicht wollte, dass meine Eltern das Blut und alles andere fanden. Auch alle Utensilien, die ich verwendete, um die Kugel aus seinem Bein zu holen, ließ ich unter meinem Bett verschwinden.
Ich wollte jeden Beweis eliminieren, der ihn hätte auffliegen lassen können.

Und aus diesem Grund sah mein Zimmer in der Mittagszeit gefährlich kahl und leer aus. Ohne Laken, ohne weißen Bettbezug. Und wieder musste ich eines meiner Kleider verschwinden lassen, da der dunkelrote Stoff kaputt und der übrige Fetzen, der um Tj's Bein gewickelt war, im Müll war.

Nun ja, in mir kam die Freude hoch, dass ich nach der Aktion überhaupt noch lebte. Und diese Freude verstärkte sich, als ich das Säckchen voller Geld an meinem Fenster sitzen sah. Wie es sehnsüchtig auf Walter wartete, nicht auf mich. In meinem Kopf fand ich noch keinen Platz für den Gedanken, ein Teil von den diebischen Elstern zu sein, zu werden, und mich jemals als jemand wie ihnen ansehen zu können. In meinem Kopf fand ich auch keinen Platz für den Gedanken, je wieder eine solche Tat wie die letzter Nacht zu begehen.

Fazit: mein Kopf musste irgendwann Platz dafür geschafft haben. Sonst wäre alles wohl nie so weit gekommen, wie es kam.

Ich ging meinen Eltern den Tag über komplett aus dem Weg und fragte mich, wie T es wohl zurück nach Haus geschafft hatte, wenn ich es schon schwierig fand, überhaupt einen Schritt aus dem Haus hinaus zu machen, ohne über die begangene Tat nachzudenken. Ich fand es an diesem Tag unglaublich kompliziert und unmachbar, nicht über die vergangene Nacht nachzudenken. Ich dachte ständig über die ganzen Männer nach, die Polizisten, und vor allem hörte ich die Schüsse, wie sie immer wieder an mir vorbei zogen und mich verfehlten, doch ihn trafen.

Ich begegnete meinem Vater am gesamten Tag bestimmt nur ein einziges Mal. Nämlich, als ich draußen über den Hof lief und meinen Pfeil und Bogen holen wollte, aber er gerade als ich in die Scheune der Pferde gehen wollte, da hinaus kam.

"Vateeeerrr", ließ ich erschrocken und nervös aus meinem Mund hinaus, stolperte einige Meter zurück und schaute ihm in seine Augen, die mich merkwürdig ansahen. Als hätte er meine Gedanken durchschaut, die darum drehten, bitte nicht mit ihm sprechen zu müssen. "Was tust du denn hier?"

"Ich habe Victoria zurück in ihren Stall gestellt.", sprach er von einem unserer Pferde, "Was tust du hier?"

"Ich-"

"Oder sollte ich eher fragen: gehst du deiner Mutter und mir heute aus dem Weg?"

Ich schluckte meinen Speichel, blickte in seine strengen Augen und dachte bloß daran, wie ich so schnell wie es nur ging von hier verschwinden könnte.

Rennen... rennen klingt gut.
Oder mich doch lieber gleich mit meinem Pfeil erstechen.

Also belog ich meinen eigenen Vater erneut. Ich belog, gefühlt, meine Eltern jeden einzelnen Tag für den Rest meiner Zukunft bei ihnen. Ich erzählte ihnen die Wahrheit nicht, obwohl ich es hätte tun sollen. Ich hätte ihre Hilfe bekommen können. Aber mit ihrer Hilfe hätte ich meinen Tod nur näher an mich gebracht, hätte das Datum, an dem ich sterbe, um viele Jahre weiter nach vorn gebracht.

1896Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt