Bitch I'm a mess and crying and fml einfach.
Taschentücher for free!
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Durch meine verweinten Augen sah ich mich um. Ich war allein. Alle waren fort. Auch die anderen Elstern. Und es kümmerte sie nicht. Es war ihnen egal.
Er war ihnen egal.Ich blieb allein mit der Leiche des Jungen, in den ich mich verliebte. Und ich wollte ihn wieder zum Leben erwecken. Ich wollte mich an ihn klammern und ihn nie wieder loslassen.
Mein Gott, ich wollte ihm tausende Male sagen, wie viel er mir bedeutete, und ich wollte ihn nicht loslassen.Sein Blut klebte überall an mir. An meinen Händen und an meinen Armen und ich spürte meine eigenen körperlichen Schmerzen nicht mehr, da sich ein schwarzes Loch in meiner Seele breit machte. Ein Loch, das alles Positive in dieser Welt mit sich nahm und verschwinden ließ. All meine Hoffnung. Ich wollte nur noch nach Hause und weinen. Auch, wenn ich mein Leiden nicht davonweinen konnte.
Es tat weh.
Es tat mehr als nur weh.
Walter hätte mir mein Herz aus der Brust reißen können und es hätte weniger weh getan als das.Ich fühlte mich so schrecklich allein in dieser Lagerhalle, in der ich mein eigenes Weinen in der Vielzahl hörte. Ich fühlte mich so allein und gebrochen. Einfach zerstört. Er raubte mir mein Ich. Er raubte mir die Liebe.
Ich ignorierte all meine Wunden.
Ich ignorierte alles, was mich mal gekümmert hatte.Eine Sache, die ich allerdings nicht wollte:
Ich wollte seine Leiche nicht in einer blöden Lagerhalle verrotten lassen. Ich wollte ihn beerdigen. Ich wollte ihn bei mir Zuhause beerdigen, doch selbst das konnte ich nicht.Ich konnte es nicht. Ich konnte keine Leiche mit mir durch Steinau schleppen. Ich musste ihn also dort lassen, und es brach mir das Herz erneut. Es brach mir jeden Knochen meines Körpers. Denn ich konnte es nicht. Ich konnte ihn nicht dort lassen. Ich konnte es nicht übers Herz bringen. Und doch musste ich.
Ich musste.Ich musste meine Gefühle ignorieren.
Ich musste meine Gefühle verbannen.Also stand ich auf.
Ich riss mich zusammen.
Seine Stimme erschien in meinem Kopf. Ich hörte sie reden, obwohl sie nicht real war.
Es machte mich irre.
Machte mich verrückt.Meine Augen schauten zu ihm runter. Zu seinem toten Körper, der in seinem eigenen Blut schwamm, das ich an meinen nackten Füßen kleben hatte. Sein Hemd, das ich trug, roch noch immer nach ihm. Ich sah ein letztes Mal in diese toten, grau-blauen Augen mit den langen Wimpern, die ich beneidete. Ich weinte. Wie lange saß ich bloß in dieser Halle und weinte. Wie lange dachte ich nur an ihn. Bestimmt mehrere Stunden, bis ich einen Entschluss traf, der alles verändern sollte.
Und so schaute ich das letzte Mal in meinem Leben in seine Augen. Die Augen von Thaddeus Tjarks, die ich so liebte. Die ich geliebt hatte, doch nun nur noch leblos waren. Ich wollte wissen, wohin seine Seele ging. Ich wollte mit ihr gehen. Ich wollte auch sterben. Wie oft dachte ich daran, mir mit dem Messer, das weit weg von mir auf dem Boden lag, auch meine Kehle aufzuschneiden und zu sterben. Wie oft dachte ich nur daran...
Und ich tat es nicht.
Ich hatte etwas vor.
Und mein Vorhaben sollte meine Befriedung endgültig erfüllen.Und so trat ich mehrere Schritte von ihm weg.
Meine Hände waren feucht.
Ich starrte zu ihm runter.
Und dann, nach einer Ewigkeit, wandte ich meinen Blick ab, schaute mit zwei noch immer weinenden Augen zum Ausgang und ging darauf zu. Ich wollte zurückblicken. Ich wollte es so gern. Doch ich tat es nicht. Ich tat es einfach nicht, da ich es nicht konnte. Ich konnte seine Leiche kein zweites Mal anschauen. Ich konnte seinen Tod kein zweites Mal mit ansehen.

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1896
FanfictionDas 19. Jahrhundert scheint in den Augen von Evangeline nicht wirklich besonders zu sein. Sie verbringt ihre Tage auf dem Markt mit ihren Eltern, findet ihr Leben langweilig und hat für die Jungs aus dem Dorf, die sie am Stand besuchen, nicht viel ü...