Kapitel 22

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Ok hier ist die Wahrheit: ich will die ganze Zeit über schon Trick or treat anfangen, aber schreibe lieber an dieser Story weiter. Ich weiß nicht genau wieso, aber ich schätze ich will euch einfach lieber wissen lassen, wie es hier weiter geht.
Zudem: T IST IN DIESER STORY DAS SOLLTE GRUND GENUG SEIN.

ok let's go on...

×××

Ich muss, denke ich, nicht mehr davon sprechen, wie oft ich Walter umbringen wollte und meinen Versuch letzten Endes dann doch vertan hatte. Ja, ich wollte ihn auch umbringen als ich auf dem Pferd saß und neben den anderen Elstern in die Richtung des Marktes ritt, aber Walter war dort schon längst über alle Berge. In seinem Zuhause, wahrscheinlich, wo er sich verkroch und uns seine Arbeit machen ließ.

Ich glaube nicht, dass einer der Jungs die Aufgaben von Walter freiwillig tat. Ich glaubte das auch damals nicht. Und meine Meinung darüber, dass sie ihn alle fürchteten, hat sich noch immer nicht geändert, auch wenn alle anderen Elstern dies immer bestritten.

"Nein, ich hab keine Angst vor ihm.", hatten sie immer gesagt, doch sobald Walter dann um die Ecke kam, waren sie allesamt still.

Ich ritt also neben Thaddeus Tjarks auf einem Pferd. Ich hielt die Zügel lässig in meinen Händen und hörte den Hufen zu, die über das Pflaster stolzierten. Am Ende der Straße, die wir entlang ritten, jeweils zu zweit, sah ich bereits den Marktplatz. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit.

"Was hast du?", hörte ich seine tiefe Stimme neben mir. Ich sah zu meiner Linken, wo Thaddeus auf seinem Pferd neben mir ritt und zu mir herüber sah. Sein Pferd schnaubte.

"Ich fühl mich nicht wohl bei der Sache.", sagte ich und sah auf die Satteltasche seines Pferdes, in der sich bestimmt viel Geld befand, oder eher viel Schmuck, der zu Geld werden würde. "Ich meine...mir kommt das alles komisch vor."

"Es kommt dir komisch vor?"

"Alles", flüsterte ich. Ich wollte nicht, dass die anderen unsere ganze Unterhaltung mitbekamen. Ich fühlte mich so fremd. Als hätte ich eine Vorahnung auf ein Unwetter gehabt. "Wir sollen einfach nur die Satteltaschen überbringen und die Pferde dort abstellen? Das hört sich zu einfach an."

"Es ist einfach im Vergleich zu Morden.", zischte Thaddeus spitz zurück, blickte über seine Schulter nach hinten und lenkte sein Pferd etwas näher an meines heran. Sie hatten keine Namen, zumindest sagte uns Walter keine. Ich bin mir sicher, dass sie welche hatten. "Sei einfach froh, dass es noch so einfach ist."

Ich hielt einige Minuten inne, sah auf den Hals meines Pferdes und streichelte es kurz. Klopfte seinen Hals. Dann schaute ich geradeaus, wo der Marktplatz bloß noch eine Straßenüberquerung entfernt war.

"Fühlst du keine Reue?", fragte ich Thaddeus, sah nicht zu ihm. Ich stoppte das Pferd vor der Straße, auf der Kutschen auf und ab fuhren. Alle hinter mir stoppten ebenfalls, auch Tj neben mir tat dies.

"Reue wofür?"

Ich sah von links nach rechts und von rechts nach links, dabei fiel mir sein Blick ins Auge, der auf mir lag anstatt auf der Straße. Seine Hände hielten seine Zügel so fest umklammert, dass seine Knöchel der Hand weiß heraus stachen.

Ich ritt parallel weiter, während ich antwortete: "Für den Hausbrand."

Und er tat es mir gleich, wie auch die anderen, und sagte: "Ich fühle immer Reue. Egal, was ich mache oder nicht mache. Das solltest du wissen."

1896Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt