Kapitel 32

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Eric's Blick lag fest auf Tracy, die sich langsam hoch stemmte und sich im Schneidersitz an das Ende des Bettes setzte. Das Laken unter ihr war zerwühlt und unordentlich. Sie hatte noch nie einen sonderlich ruhigen Schlaf gehabt. Nervös sah sie sich im Zimmer um, damit sie nicht zu Eric schauen musste. Sie wurde unruhig, jetzt, da es tatsächlich darum ging, ihm nochmal alles zu sagen, was sie fühlte. Kurz holte sie tief Luft und atmete dann vorsichtig und langsam wieder aus. Sie versuchte wirklich, sich zu beruhigen und einen kühlen Kopf zu bewahren, doch es war wirklich nicht einfach.


Als sie Schritte auf sich zukommen hörte, schielte sie etwas auf. Eric stellte sein Glas, das er in der Hand gehabt hatte, auf den Couchtisch und kam näher auf sie zu.
„Tracy, was tust du denn hier?", wollte er wissen und klang dabei ganz und gar nicht vorwurfsvoll. Trotzdem antwortete sie nicht, sondern sammelte sich kurz. „Tracy, ich.."
Schnell hob sie die Hand und stoppte ihn dadurch. Verwirrt sah er sie an. Sie sagte nichts, sondern hob einfach nur den Kopf, sodass sie ihn besser sehen konnte. Sie seufzte.
„Eric, ich weiß wirklich nicht, wie ich dieses Gespräch beginnen soll, aber ich bitte dich darum, dass du..."
„Tracy, ich weiß, dass ich Mist gemacht habe. Ich war einfach nur überfordert und..."
Erneut unterbrach sie ihn mit einem Handzeichen: „Aber ich bitte sich darum, dass du mich nicht unterbrichst."


Eric's Schultern sackten nach unten und nach ein paar Sekunden, die er sie prüfend gemustert hatte, nickte er ergeben. Sie seufzte erneut und überlegte, was sie gerade überhaupt hatte sagen wollen. Hätte sie sich das, was sie sagen wollte, mal besser aufgeschrieben.
„Okay. Also du unterbrichst mich nicht. Mir fällt das nicht gerade leicht", erinnerte sie ihn nochmal. Kurz verschränkte sie ihre Finger ineinander und rieb sich nervös die Hände. „Eric, ich finde es wunderbar, mit dir Zeit zu verbringen. Es ist so entspannend und es macht einfach Spaß, mit dir zu reden. Du hörst mir zu und verstehst mich, so wie ich wirklich bin. Ich habe mich noch niemals anderen Leuten leichtfertig anvertraut und ich glaube zu wissen, dass es dir ganz genauso geht. Aber bei dir war das alles so anders, ich habe mich so wohl mit dir gefühlt und zuerst dachte ich, dass wir wirklich nur gute Freunde sind, oder so was, aber dann haben wir uns geküsst und.. Mein Gott! Es fühlte sich so richtig an. Ich kann das gar nicht beschreiben, es war einfach etwas besonderes. So etwas hat noch niemand in mir ausgelöst und dann ist mir langsam klar geworden, dass ich dich doch lieber mag, als ich dachte und ich hatte gehofft, dass du das Gleiche fühlst."


Tracy sah Eric dabei immer weiter an und auch er blickte nicht weg oder machte auch nur Anstalten, seinen Mund zu öffnen. Erleichtert darüber, dass er nichts einwenden wollte, solange sie noch nicht fertig war, seufzte sie.
„Als du gesagt hast, dass du nicht weißt, was du für mich empfindest, hat mich das wirklich verletzt, weil ich mir so sehr gewünscht hatte, dass du meine wirren Gefühle bestätigen würdest und dass ich nicht die einzige bin, die das spürt. Dass du gesagt hast, dass du dir nicht sicher bist, ist an sich nichts, was ich dir vorwerfen kann, aber die Art und Weise, wie du das getan hast, war nicht gerade nett und ich.... Es hat mich so verletzt und dann ist mir erst so richtig klar geworden, dass ich mich in dich verliebt habe, Eric."


Eric sagte immer noch nichts und fuhr sich nur mit der Hand durch seine Haare, was ziemlich sexy aussah, wie Tracy sich eingestehen musste. Er schien überfordert, weshalb sie ihn nicht drängte, etwas zu sagen. Einige Male schien er anzusetzen, etwas zu sagen, doch dann wendete er sich ab, trank einen Schluck aus seinem Glas und strubbelte sich schon wieder fahrig durch die Haare.
„Ich..", stotterte er und lehnte sich an die Couch. „Ich wollte bereits mit dir reden und du kannst gar nicht glauben, wie glücklich ich bin, dass du hier bist, um das mit mir zu klären. Du bist mir unglaublich wichtig und dass ich erst gemerkt habe, wie viel du mir bedeutest, nachdem du dich geweigert hast, weiter zu mir zu kommen und mit mir zu reden, das tut mir wirklich Leid. Du hast Recht, dass es mir schwer fällt, mich anderen Menschen gegenüber zu öffnen und ich weiß nicht wie, aber du hast es geschafft, dass ich mich bei dir mindestens genauso gut gefühlt habe, wie du dich bei mir und ich hoffe eigentlich, dass du mich gleich stoppst, nachdem ich dir gesagt habe, dass mir in den letzten Tagen klar geworden ist, wie sehr ich dich liebe. Hörst du? Ich habe mich wirklich in dich verliebt und.. oh man! Bitte stoppe mich, bevor ich weiter rede."

Tracy LevineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt