7. Mein schwuler bester Freund

8K 222 16
                                    

Leo und ich saßen schon seit gefühlten Stunden auf meinem Bett und redeten über Promis, Mode oder Schminke.

"Ach übrigens, Leo hast du eventuell Concealer, Makeup und einen Beautyblender?"
"Sorry süße, meiner ist leer, aber vielleicht kann ich ja morgen welchen für dich kaufen, wenn du das brauchst"

"Das wäre super!" Ich trug eines von den T-shirts die Leo mir geschenkt hatte, es ging bis etwas über Knie. Provisorisch hatten wir eine seiner Boxerschorts abgeschnitten, so dass sie nahe zu einen Slip dar stellte, aber auch nur nahezu. Damit niemand die Tätowierung in meinem Nacken sehen konnte, hatte ich mir Bandana um den Hals gewickelt.

Es klopfte an der Tür.
"Ja?" Rief Leo. Die Tür öffnete sich und der braunhaarige Typ stand in der Tür

"Essen" sagte er barsch, drehte sich um und verschwand wieder.
"Wer ist er eigentlich?"
"Ach, dass ist Alec, er ist ein sehr verschlossener Typ"
"Ja das merke ich" ich musste grinsen,
"Wenn schon beim Thema Essen, kann einer von euch kochen?"

"Gott Nein " erwiderte Leo lachend, "wir bestellen das essen immer"
"Immer?"
"Ja, leider"
"Warum holt ihr euch keinen Koch?"
"Wir haben beschlossen möglichst wenig fremde Leute hier her zu lassen, nur eine Putzfrau, die einmal in der Woche kommt und sauber macht"

"Ich glaube, wir sollten runter" sagte Leo dann und nahm meine Hand.
Unten angekommen, roch es nach brat fett und Fleisch. Ich liebte Fleisch, doch das roch billig.

"na endlich sieht man dich auch mal wieder, Rehlein" meinte Caelan trocken. Ich ignorierte ihn, so gut es eben ging und setzt mich an den Tisch neben Leo.

Das erste Stück des Fleisches, trieft nur so vor Fett, und ich rümpfen angeswidelt die Nase.
"Gott, wie kann man Fleisch nur so vergewaltigen?" Fragte ich Leo, dieser verschluckte sich fast an seinem Essen, als er los lachen musste.

"Du verstehst was vom Kochen?" Fragte Luc mich.
"Ja, ich habe früher immer unseren Köchen geholf..." ich brach ab. Meine Vergangenheit ging sie nichts an!
"Dann kann sie ja das kochen übernehmen!" Sagte Chris freudig, "mir hängt das ganze bestellte Zeug langsam zum Hals raus!"
"Ja, gut sie kriegt eine Chance" stimmte Caelan zu. Es schien mir so, als hätte er hier im Haus das sagen.
"Aber sie muss dann schon eine dieser heißen Nacktschürzen tragen oder?" Fragte Chris, doch er wurde von alles ignoriert.

"Ach, Caelan, mir fällt gerade ein, das Nae...ääääm...Nana dringend Kleidung braucht, sowie Unterwäsche also auch Pflege Produkte!" Sagte Leo
"Du kennst ihren Namen?" Fragte Luc, War das Eifersucht die ich da in seiner Stimme hörte?
"Und gibst ihr Spitznamen?" Fragte Alec perplex.

"Leute, noch nie was vom schwulen, besten Freund gehört? Natürlich tue ich das?" Leo grinste
"Du kennst sie kürzer als ich" sagte Luc eisig

"Na und? Er hat nicht vor meinen Augen drei unschuldige Frauen und ein Kind umgebracht" fauchte ich.
"Ich glaube, es liegt eher daran, dass er dich nicht gefickt hat" ich wurde rot.
"WAS?" Schrie Chris auf, "wie unfair!"

"Es reicht!" Sagte Caelan ruhig, "ich kann morgen mit Ihr Einkaufen gehen"
"Sorry kleiner, aber ich lehne ab! Ich gehe mit Leo, denn kein anderer von euch, könnte mir einerseits bei der Auswahl von Unterwäsche helfen, noch mich in Sachen Klamotten oder Schminke beraten!"

"Wie hast du mich gerade genannt" ich hörte den mühsam unterdrückten Zorn in Caelan Stimme.
"Caelan, beruhigen dich! Aber sie hat in gewissem Maße auch recht" sagte Leo beschwichtigend. Da Caelan schwieg, sahen alle die Sache als geklärt.

"Okay und in welchem Zimmer soll sie schlafen?" Fragte Luc nun
"In dem, in dem ich gerade bin?" Frage ich verwundert
"Das ist eigentlich Caelan's Zimmer" sagte Alec kalt.
"Oh" hauchte ich.

"Sie kann da schon sein, dann teilt sie sich halt ein Bett mit mir" sagte dieser ruhig.
"Aber..." wollte ich widersprechen, doch ich spürte Leo's Hand beschwichtigend auf meinem Oberschenkel.

"Wenn Irgendwas ist, komm einfach zu mir rüber" flüsterte er und ich nickte leicht.

Nach dem Essen, wollten die Jungs noch unbedingt einen Film sehen, ich War dafür allerdings viel zu müde.
Also legte ich mich schonmal ins Bett.

Ich wurde wach, als die Tür des Zimmers geöffnet wurde, und Caelan herein kam. Ich bewegte mich nicht, tat so als würde ich schlafen und beobachtete ihn.

Er begann sich auszuziehen, bis er nur noch seine Boxershorts trug. Auf seinem Rücken War ein riesiger Totenkopf tätowiert, auf seine Arme, Beine, sein Nacken und seine Brust, waren ebenfalls Tattoos.

Es War schwer, der Tod zu finden, doch War er auf einem seinem Unterarme, soweit ich das im Dunkeln richtig erkennen konnte.

Die Matratze senkte sich, als er sich neben mich legte. Und entgegen meiner Erwartungen, versuchte er nicht mal annähern sich mir zu nähern. Nicht lange und ich schlief wieder ein.

"Naerilein" schrie Luci und rannte fröhlich lachen auf mich zu.
"Lulu, endlich bist du wieder da" schrie ich und umarmte sie fest.
"Wie ging es dir so ohne mich?" Fragte sie strahlend
"Ich musste die ganze Zeit trainieren,  das typische halt, du?"
"Ach, ich habe ein Tattoo bekommen, weil ich bestanden habe. Ich gehöre jetzt also endlich dazu"
"Wow, ZEIG!" Luci drehte sich um und zeigte mir ihren Nacken.
"Das ist so schön!" Staunte ich
"Machst du dir deins auch im Nacken?"
"JA!" ich lachte und umarmte sie nochmals feste.
"Ich lasse dich nie wieder los!"
"Und ich lasse dich nie im Stich!" Erwiderte Luci und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Ich schreckte hoch und schlug mir dem Kopf gegen etwas hartes.
"Auuu" rief Caelan und rieb sich die Stirn

"Sorry" sagte ich schnell "warum warst du so über mir?"
"Du hast im Schlaf geredet und geweint, ich habe mir Sorgen gemacht"

Wow, er hatte sich Sorgen um mich gemacht?
"Also was War los?" Fragte er
"Ach nichts, ich habe nur schlecht geträumt"
"Passiert das öfters?" Fragte er

"Nahezu jede Nacht" gab ich zu
"Echt?" Ich hörte etwas Mitleid in seiner Stimme.
"Ich habe mich daran gewöhnt" sagte ich und zog das Bandana,um meinen Hals, etwas lockerer.

"Kann ich dir helfen?" Fragte er sanft
"Nein, danke. Aber bisher hat noch nichts geholfen. Wir sollten einfach wieder schlafen gehen!" Mit diesen Worten legte ich mich wieder hin, mit dem Gesicht zu Caelan, damit er das Tattoo ja nicht sah.

Er schaltete das Licht wieder aus.
"Komm her!" Sagte er dann und zog mich näher zu sich, in eine Umarmung. Mein Kopf lag an seiner Brust und ich konnte seinen Herzschlag hören.
"Du musst das nicht tun" flüstere ich.
"Pscht, Rehlein! Schlaf jetzt." Sagte er sanft.

Seine Nähe beruhigte mich auf seltsame Art, ich fühlte mich sicher, sicher in den Armen meines Entführers.... irgendwie surreal.

Es dauerte nicht lange bis ich wieder einschlief. Doch diesesmal, ohne jeglichen Traum von Luci...

Tochter eines Mafiabosses (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt