37. Unglück im Glück

4.9K 159 23
                                    

Ich wich erschrocken zurück und Caelan kam grinsend ins Zimmer.
"Na Rehlein" diese zwei Worte aus seinem Mund reichten um mich wütend, verletzt und traurig zugleich zu machen.

"Ich hatte gehofft du würdest auf Luc reinfallen, aber was passiert? Ich finde ihn bewusstlos in der Küche" er kam einen weiteren Schritt auf mich zu, ich wich einen weiteren zurück.
"Was ist denn? Hast du Angst? Naerian hast du Angst vor mir? Du solltest keine Angst vor mir haben du gehörst mir..."

"Ich..." meine Kehle war zugeschnürt und ich konnte kaum sprechen.
"Sie gehört niemandem!" Angel stellte sich schützend vor mich, Nastasia nahm meinen Arm und Drückte ihn um mich zu beruhigen.

"Geh weg Hure" fauchte Caelan
"Nein! Naerian hat uns immer vor Liam beschützt, egal wie sehr er sie dafür geschlagen oder beschimpft hat" rief Nastasia und ihre Finger bohrten sich gerade zu in meinen Arm. Ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen, sie hatte recht.
Ich hatte sie immer beschützt, immer wenn Liam mal wieder angefangen hatte sie zu beschimpfen, nur weil ihre Haare nicht richtig lagen.

Langsam fuhr ich mit meiner Hand in meine Hintere Hosentasche. Neben den Fleiern war dort auch mein Handy. Ich drückte auf den off Knopf
1..2...3...4...5...6....7...8...9...10 zählte ich im Kopf. Ein leises piiip verriet mir das der Anruf getätigt wurde.
"Nae..." fragte Ben doch ich unterbrach ihn, in dem ich laut genug zu Caelan sprach
"Caelan, hör auf sie zu beleidigen, du hast dazu kein Recht, genau so wie du keinerlei Ansprüche auf mich hast. Ich muss hier einfach weg! Ich hab jetzt ein richtiges zu Hause, meine richtige familie und das alles..."

"NICHTS HAST DU! DAS HIER IST DEIN ZU HAUSE!" Er kniff wütend seine Augen zusammen und stampfte auf, wie ein wütendes Kleinkind.
"Fuck" hörte ich Bens Stimme leise dann piepte es kurz. Er hatte verstanden und machte jetzt....irgendwas.

Damien würde mich umbringen, ganz langsam umbringen.
"Rehlein, sieh es doch ein! Du weißt nicht was du tust!"
"Oh doch, das weiß sie!" Angel warf mir einen Blick zu und formte mit ihren Lippen leise "Fenster"

Ich brauchte etwas bis ich verstand was sie meinte, bis ich realisierte dass sie wollte, dass ich verschwinde.
Weder Caelan nich Chris, der sich gerade wütend ein Tshirt anzog, hatten etwas von Angels und meiner Stummen Unterhaltung mitbekommen.

"Caelan, ich kann doch nicht..."
"Du solltest hier bleiben Naerian" sagte Angel plötzlich und stellte sich neben Caelan. "Hier geht es dir doch gut, was willst du denn mehr? Bist du so gierig?"
"Ich..."
"Stimmt!" Nastasia ließ meinen Arm los und ging zu Chris rüber, sie hatte verstanden was Angel vorhatte.

Ich hatte so lange mit diesen beiden Frauen gelitten und jetzt sollte ich sie einfach so im Stich lassen? Andererseits würde ich ihnen nicht damit helfen jetzt hier zu bleiben. Sie würden zurück zu Liam gehen müssen und weiter für ihn schuften. Wenn ich allerdings jetzt hier heraus kommen würde, könnte ich sie da raus holen und wenn ich es alleine mit all den Türstehern des Puffs aufnehmen müsste ich würde sie da raus holen!

Alle Zweifel waren weg, ich dachte nur noch an das Fenster, den Weg nach unten und das Gestrüb im Wald welches mir meine Fluchte deutlich verlangsamen würde.
"Okay" sagte ich leise und ging dabei langsam Schritt für Schritt nach Hinten.

Angels Blick und die Tatsache das sie und Nastasia ihre Highheels in den Händen hielten, verriet mir was sie vorhatten. Sie waren verrück wenn sie das machten dann würde Caelan sie vermutlich foltern lassen. Es war eine denkbar schlechte Idee die ich jetzt hatte, aber so wurden Angel und Nastasia wenigstens nicht mit hinein gezogen.

Ich zog meine Lederjacke aus, drehte mich auf dem Absatz um, stürmte zum Fenter und sprang.

Manche würden sagen es ist eine schlechte Idee aus dem 1. Stock einer Villa zu springen, aber was blieb mir denn anderes übrig?
Ich wartete auf den Aufprall, den Schmerz, auf harten Boden.

Da war es, mein Fuß traf auf eine Oberfläche, doch diese Oberfläche gab nach, warum gab diese Oberfläche nach?
Ich riss die Augen auf und schon war ich im Wasser. Ich schnappte vor Schreck nach Luft, jedoch war um mich herum keine Luft. Wasser lief in meine Lunge und ich begann zu husten.

Kräftig stieß ich mich mit meinen Beinen vom Boden ab und war an der Oberfläche. Ich war im Pool gelandet....und hatte Wasser in der Lunge. Hustend und keuchend zog ich mich am Beckenrand hoch. Als ich wieder Luft bekam blickte ich hoch zum Fenster.
Caelan stand dort und starrte mich an, dann drehte er sich um und rannte ins Haus. Ich hörte ihn gleich darauf im Haus schreien.
"Ach scheiße" ich stand auf und rannte los.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Hustend kletterte ich über den Zaun und sprang auf der anderen Seite wieder herunter als ich die Motoren Hörte. Ich warf mich ins Gebüsch damit sie mich nicht sahen. Mehrere schwarze Land Rover rasten aus dem Tor die Straße hinab.
Als keiner mehr zu sehen war sprang ich auf und rannte neben der Straße entlang.
"Dahinten ist sie" hörte ich eine Männer Stimme. Panisch rannte ich schneller. Da vorne, dort war die Straße, mein Auto...
Eine Hand packte mich und riss mich zurück.
"Nichts da kleines" ein großer schwarzer hatte mich gepackt und zog mich zurück. Einer von Caelans Leuten schleifte mich hinter sich her. Ich wehrte mich, trat ihm gegen sein Schienbein worauf er los ließ. Jedoch war sofort der Nächste Typ da und hielt mich fest. Ich schrie, schlug und trat im mich, doch es waren zu viele.

Ein weißer Mercedes raste in die Straße und kam schlittern ca 10 Meter vor uns zum stehen. Die Tür wurde auf gerissen und Damien sprang heraus. Sein Gesicht vor Wut verzerrt. Er richtete seine Scar auf die Typen um mich herum. Ben sprang ebenfalls aus dem Auto, er hatte ein Maschienengewer in den Händen.

"NEHMT EURE DRECKIGEN HÄNDE VON MEINER VELOBTEN!" Schrie Damien und die Typen wichen erschrocken von mir. Ich rannte zu Damien.
"Geh in den Wagen!" Sagte er kalt. Ich gehorchte und setzte mich in den Mercedes.

"NIMAND FASST MEINE VERLOBTE AN!" Dann fielen Schüsse. Das knallen von Damiens Scar und das mechanische Rattern von Bens Maschinengwers hallten in meinen Ohren.
Nach einigen Sekunden wurden die Vordertüren geöffnet und Damien und Ben stiegen ein.

"Damien ich..."
"Ich würde dich jetzt gerne anschreien Naerian, aber das werde ich nicht. Ich bin einfach zu erleichtert das du unverletzt bist!"
Meine Augen füllten sich mit Tränen, es tat mir leid das ich ihm solche Sorgen verursacht hatte. Das Handy drückte unangenehm an meinem Hintern, also wollte ich es samt Fleiern aus meiner Hosentasche nehmen, doch die Fleier waren nicht mehr drinnen. Ich musste sie im Wald verloren haben. Genervt sah ich das Handy an und meine USP. Wieso musste ich diese verdammte Waffe auch so lieben das ich Damien Sorgen bereitete?

LUC

Caelan brüllte seit Naerians Flucht nur noch rum. Er hätte vermutlich die beiden Nutten verprügelt, auch wenn sie nicht falsch gemacht hatten, wenn Leo sie nicht 'gerettet' hätte. Er war gerade auf dem Weg und brachte sie zurück zu Liam. Mein Kopf schmerzte immer noch von Naerians Aktion, also ging ich auf die Verander, setzte mich an den Poolrand und ließ meine Beine ins Wasser hängen. Chris hatte mir von Naerians krassem Stunt aus dem Fenster erzählt und ich war wirklich beeindruckt, das Mädchen hatte wirklich Charakter.  Das sie in Damien, diesen Wixxer, verliebt war, nervte sogar mich. Er hatte sechs unserer Männer, die Naerian verfolgt hatten einfach so abgeknallt. Die Anwohner in der näheren Umgebung hatten das mitbekommen und jetzt hatte Caelan auch noch die Bullen am Hals. Das War kein großes Problem für uns, aber lästig.

Der eigentliche Grund für meine schlechte Laune, war allerdings der, das Naerian mich ausgetrickst hatte. Obwohl unser Plan so gut war, so durchdacht hatte sie es geschafft.

Ich starrte in das Wasser des Pools. Glassplitter glitzerte unter der Wasseroberfläche und ihre Lederjacke trieb noch auf dem Wasser. Ich zog das nasse Kleidungsstück zu mir und legte es neben mich, da sah ich es. Es War von der Lederjacke verdeckt worden, ein etwas aufgeweicht Stück Papier. Ich ließ mich in den Pool gleiten und fischte das nasse Ding heraus. Es War ein Fleier, ein Feier für eine Hochzeits Location.
Der Text War nur schwer zu entziffern, doch die Nummer des Büros War noch deutlich zu lesen.

Da es jetzt schon länger kein Kapitel mehr gab, ist das hier länger als die anderen, so als kleine Entschuldigung.

Wer ist eigentlich euer Favorit?

Tochter eines Mafiabosses (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt