2. Neue Aufgabe

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Ein schriller Schrei brach aus mir heraus. Sein Blut lief an meinem Bein entlang. Solange hatte ich keinen Toten mehr gesehen, kein Blut und keine Waffen...

Ich sprang auf und rannte los.
"HEY" hörte ich einen der Jungs hinter mir rufen. Aber ich rannte weiter.

"WENN DU NICHT STEHEN BLEIBST, SÜßE, DANN SCHIEßE ICH" eiskalt klang diese Stimme. Langsam drehte ich mich um.

Sie liefen auf mich zu und tatsächlich hatte der eine seine Waffe auf mich gerichtet. Ich sah mich ängstlich um, ich sah keinen Weg auf dem ich hätte flüchten können.

"Wer bist du?" Fragte der weiß haarige, sie waren nun schon fast bei  mir. Da sah ich es. Ein Pfad, links neben mir, der in ein schwarzes Dickicht von Wald führte.

Ohne zu überlegen rannte ich dort hinein.
"SCHEIßE" hörte ich sie hinter mir schreien, doch ich lief.

An den Rest erinnere ich mich nur wage. Ich rannte bis ich vor dem Haus ankam, in dem ich eine Wohnung besitze.

Oder eher gesagt die mir Liam gegeben hatte, als Bezahlung dafür, dass ich ab und zu in seiner 'Bar' an der Theke arbeitete.

Er wusste nicht das ich erst 17 war, sonst hätte er mich dort vermutlich auch nicht arbeiten lassen, auch wenn ich nicht die Kunden 'bediente' sondern nur Getränke mixte.

Ich wollte nicht das jemand davon etwas mit bekam, dar ich in der Schule die Schulsprecherin war.

Es war schwer, doch bis jetzt hatte ich es ganz gut geschafft alles von einander zu trennen.

Ich ließ mich aufs Bett fallen, was War das nur gewesen? Erst wurde ich fast vergewaltigt und dann wurde ich Zeugin einer Art Massenmordes.

Das klingeln meines Handys riss mich aus dem Schlaf.
"Ja?" Fragte ich verschlafen
"Hey Naerian, ich brauche dich" sagte Liam
"Was? Jetzt?"
"Olivia ist krank und alle anderen bedienen Kunden" Liam klang ungeduldig
"Wie lange?"
"Den ganzen restlichen Tag!" Er wusste das Samstag war, er wusste das ich somit keine Schule hatte, also würde diese Ausrede nicht helfen.

"Okay ich komme" ich legte auf und hiefte mich aus dem Bett. Ich wollte jetzt nicht von fremden Männern angestarrt werden, wären ich ihnen ihre Drinks mixte. 

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"Naerian, ich bin so froh das du die Zeit gefunden hast" Liam umarmte mich.
"Klar doch." Sagte ich müde.
"Na dann mach dich an die Arbeit!"
Ich ging in die Umkleidekabine und  zog mir meine 'Arbeitsklamotten' an. Diese Klamotten bestanden aus einem engen schwarzen Korsett, einem schwarzen Minirock und Overknee Netzstrümpfen, nicht zu vergessen Highheels. Ich lockte meine Haare etwas, schminke mich und lief dann zur Theke.

"Omg süße, danke das du mich ablöst" sagte Nastasia glücklich und gab mir einen kleinen Kuss auf die Backe.

"Kein Ding, geh lieber schnell wieder arbeiten, bevor Liam ausartet"meinte ich Und sie ging grinsend weg.

Ich schaute mich im Raum um. Eine Rauchwolke hing über allem, die Mädchen die hier auch arbeiteten sahen sich nach Freiern um und die Männer geiferten die Stripperinen an.

Ekel stieg in mir hoch. Doch konnte ich ja nichts daran ändern, ohne Liam säße ich jetzt auf der Straße, oder müsste zurück zu meinen Eltern, doch das War keine Option.

Sie waren skrupellos was ihre Geschäfte anging und hatten versucht mich zu einer von ihnen zu machen. Ich hatte früh gelernt Leute zu töten oder ähnliches.

Doch hatte dies alles sich geändert. Sie hatten sie umgebracht und dadurch mich verloren.

"Violett." Sagte ein Typ der an die Bar kam, und mich angrinste.
"Hey, was kann ich für dich tun?" Fragte ich.
"Hinter der Bar hervorkommen und Spaß haben" sein dreckiges Grinsen ging mir auf den Geist.

"Sorry, aber ich bin das Barmädchen, keine Prostituierte!" Sagte ich Zuckersüß
"Was eine Schande ist!"

Mein Blick viel auf seine linke Schulter und ich sah ein Tattoo. Einen brennenden Falken. Ich musste schwer Schlucken.

"Darf ich fragen was dieses Tattoo bedeutet?" Fragte ich unschuldig
"Du darfst alles Violett, dieses Tattoo ist das Zeichen meiner Gang"

"Du bist in einer Gang? Wie cool" schwärmte ich, doch überlief mich ein kalter Schauer.

"Aww, Violett, ich muss wirklich mal mit Liam sprechen, du arbeitest nämlich definitiv auf der falschen Seite der Theke." Mit diesen Worten drehte er sich um und lief durch die Menge auf Liam Büro zu.

Das Tattoo auf der Schulter dieses Mannes, war identisch mit dem, des Toten von Gestern.Ich hatte keinen einfachen Mord beobachtet, sondern vermutlich einen Gangkrieg, das War viel schlimmer! Ein kalter Schauer überlief mich, als ich an gestern dachte.

"Narei... ä Violett, kannst du mir bitte Tiquila geben?" Fragte mich Angle. Violett War mein Arbeitsname.
"Warum das denn?" Fragte ich, nahm aber schon ein Glas und schenkte ihr ein.

"Annabell hat sich am Fuß verletzt, soll heißen ich muss jetzt ihren Stripp übernehmen." Sie kippte das Glas, welches ich ihr hin schob, auf ex und verzog etwas das Gesicht.

"Och Nein du arme." Ich hatte wirklich Mitleid mit ihr, dar sie das Strippen abgrundtief hasste.
"Du schaffst das süße!" Sagte ich
"Ich hasse es" mit diesen Worten verschwand sie hinter der Bühne.

Dar gerade kein Kunde da war, versank ich wieder in Gedanken. Gang Tattoos kannte ich gut, ich hatte sie vor langer Zeit alle auswendig gelernt. Aber ich errinerte mich kaum noch.

Mein Vater pflegte zu sagen: "Lerne vorallem die Tattoo deiner Feinde." Also arbeitete diese Gang vielleicht mit meinen Eltern zusammen.

Schnell prüfte ich nochmal ob meine Haare über der überschminkten Tätowierung lagen, alles saß perfekt. Nicht das ich Tattoos nicht mochte, ich hatte viele. Aber dieses eine wollte ich keinem zeigen.

Eine etwas lautere Auseinandersetzung in meiner nähe, weckte mich aus meinen Gedanken.
"Was sucht ihr hier?" Fragte der Mann, der mich vorhin so angelabert hatte, zwei Typen die mit dem Rücken zu mir standen.
"Sieh an, ein Falconflame" sagte eine kalte Stimme, die mir bekannt vorkam.

"Ja, ganz recht und ihr seid..."
"VIOLETT" schrie Liam "KOMM HER" er winkte mir zu.
Na toll, er hatte den Typen mitten im Satz unterbrochen.

Genervt schob ich mich an der Theke vorbei und lief auf das Büro zu. Ich kam an den drei vorbei.

Der Typ von vorhin unterbrach seine Auseinandersetzung kurz und drehte sich zu mir.
"Violett, wirst du jetzt doch Kunden bedienen?"
"Wünscht du dir das etwa so?" Fragte ich und drehte mich zu ihm. Ich konnte den fremden jetzt in die Gesichter sehen... und erstarrte.

Tochter eines Mafiabosses (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt