21 Ein großes Sorry

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Eine Erinnerung flackerte vor meinen Augen auf...

"Naerian, das sind Luci und Alec, sie sind die Kinder unserer neuen Verbündeten, willst du mit ihnen spielen?" Fragte meine Mutter und streichelte meine Schulter.

"Hey" das Mädchen lief auf mich zu und umarmte mich fest, ich War erst etwas überrumpelt, doch dann erwiderte ich die Umarmung.

Der Junge, der immer noch neben seinen Eltern stand, sah mich nur kalt an.

"Luci, wollen wie spielen gehen?" Fragte ich voller Vorfreude
"Ja, Alec, kommst du mit?" Fragte sie ihren Bruder
"Nein nein, ich bin zu alt für solche Spiele" er drehte sich um und ging
"Was ist mit ihm?" Fragte ich vorsichtig
"Er ist immer so anderen gegenüber, doch mit der Zeit, wird er ganz lieb!"

Alec, Lucis Bruder, ich hatte ohne es zu merken Wochen lang mit Lucis Bruder zusammen gewohnt. Nun verstand ich auch, warum er mich hasste, er dachte ich hätte etwas mit Lucis Tod zu tun gehabt, er dachte, ich hätte sie verraten...

Zitternd erhob ich mich. Meine Hände hatte ich schon länger aus dem Seil befreit. Ich ging langsam auf ihn zu und umarmte ihn dann fest.

"Was zum..." wollte er protestieren, doch ich presste meine Hand auf seinen Mund.
"Alec, versprich mir, mir zuzuhören!" Sagte ich und begann zu erzählen. Alles, jedes einzelne Detail von Damals bis heute. Je mehr ich ihm erzählte, desto stärker sackte er in sich zusammen. Er unterbrach mich kein einziges Mal.

Als ich ihm dann das Treffen mit Damien und meinen Beschluss mitteilte, zog er mich fest in seine Arme.

Ich hörte wie er leicht zu schluchzen begann.
"Wie konnte ich nur so blind sein?" Fragte er leise. Ich löste mich aus seiner Umarmung und sah ihn eindringlich an.
"GOTT, bitte Naerian, es tut mir so leid!" Er riss sich das T-shirt über den Kopf und hielt es mir hin.

Ich nahm es und zog es vorsichtig an, mein ganzer Körper brannte, die blauen Flecken schmerzten wenn ich sie auch nur streifen, von den offenen Wunden nicht zu sprechen.

"Wie erbärmlich bin ich bitte?" Flüstert Alex leise vor sich hin
"ALEC" Mit meiner lauten Stimme reiss ich ihn aus seinen Gedanken.
"Alles gut, ich weiß wie du dich gefühlt haben musst, so leer, keinerlei Emotionen außer blanker Hass..." als ich mich an dieses Gefühl erinnerte, stiegen Tränen in meine Augen.

"Genau, du willst einfach nur Rache, egal an wem" sagte er leise
"Alec, ich habe dich echt vermisst!" Er lächelte leicht und wir umarmten uns. Etwas in mir, fühlte sich so an als würde ich Luci umarmen, ein tolles Gefühl!

"NAERIAN!" hörte ich schreie von draußen und Caelan stürmte mit Angst verzogene Gesicht in den Kellerraum.
"ALEC, WEG VON IHR!" schrie er und riss Alec von mir weg.
"Gott es tut mir so leid, ich wusste nicht was ich tat, ich War total besoffen und auf Drogen ich habe gar nichts mehr mitbekommen und das.... das ist so....mein Gott, ich raste aus...."

"Caelan, alles okay, ich weiß schon!"
Er sah mich perplex an
"Ich bin nicht sauer auf euch, weder auf dich, noch auf Alec, alles ist okay!"
"Hast du ihr eine Gehirnwäsche verpasst?" Fragte Caelan Alec misstrauisch
"Nein man, wie haben nur geredet"

"Und?"
"Was dabei raus gekommen ist, ist egal! Ich muss jetzt erst mal duschen und echt dringend pissen!" Mit diesen Worten drückte ich mich an den Jungs vorbei und rannte hoch zum Bad.

Aaaaaalter, das wurde langsam zu viel!

Ich stand unter der Dusche. Das wasser fühlte sich himmlisch an und ich konnte endlich verschnaufen. Alles war gerade etwas viel. Ich wusste nicht was ich Caelan gegenüber empfinden sollte, weil...er hatte zugelassen das ich gefoltert wurde, aber andererseits war er da ja nicht ganz zurechnungsfähig gewesen.

Aber um ehrlich zu sein war das gerade meine geringstes Sorge, scheiß auf Caelan und was er getan hatte, ich hatte schließlich Alec wiedergefunden, Lucis Bruder...Lucis verdammter Bruder.

Ich versuchte mein Herzschlag zu regulieren in dem ich tief ein und aus atmete, so gelang es mir auch meine Gedanken etwas zu sortieren und mich zu beruhigen. Ich benötigte Zeit um alles zu verarbeiten.

Also beschloss ich mich so normal wie möglich zu verhalten. Ich überschminkte das Tattoo erneut und zog mir einen weichen flausch Pullover, eine enge leggins und kuschel Socken an.

Die Wunden bedeckte ich mit Pflastern, nur die blauen Flecke in meinem Gesicht sah man nun noch, gott sah ich heiß aus!

Ich lief möglichst normal die Treppe runter und ließ mir alles noch mal durch den Kopf gehen.

"NANA!" schrie Leo als ich in Wohnzimmer kam, rannte auf mich zu und drückte mich fest.
"Ahhhu, Leo könntest du bitte..."
"O gott, sorry" schnell ließ er mich los und betrachtete mich entschuldigend.

"Prinzessin" flüsterte mir eine Stimme ins Ohr, Lucs Stimme. Bevor ich mich zu ihm umdrehen konnte, legte er leicht seine Lippen auf meinen Hals und küsste mich.

Sofort breitete sich wieder diese Gänsehaut auf meinem Körper aus. Ich wusste das er diese bemerkte und zu grinsen anfing, die Wirkung die er auf mich hatte schien ihm zu gefallen.

"Luc, ich wurde gerade erst gefoltert, habe ich nicht eine Pause der Qualen verdient?" Ich War von der feste meiner Stimme selbst erstaunt.

"Ach Bitte Prinzessin, ich weiß das du es willst" sagte er doch ließ er mich los und setzte sich auf eines der Sofas.
Von dort aus sah er mich unverwant an.

"Was ist eigentlich passiert?" Fragte Leo vorsichtig
"Alles okay, Alec und ich haben geredet und wie verstehen uns" sagte ich und lief in die Küche, ich starb vor Hunger.

Ich schnippelte Tomaten, Zwiebeln, Gurken und Feta und mischte mir so einen leckeren griechischen Salat.

"Wollt ihr auch was?" Rif ich den Jungs zu, doch erhielt keine Antwort, dann eben nicht.
Ich belud meinen Teller mit griechischem Salat und ging zurück ins Wohnzimmer.

"Was ist denn hier los?" Ich ließ fast meinen Teller fallen. Das ganze Wohnzimmer War voll mit Rosen, roten Rosen.
"Als Entschuldigung für, du weißt schon" Caelan sah mich flehend an
"Das wäre doch nicht nötig gewesen" ich musste grinsen, schon irgendwie süß.

"Wollt ihr auch was essen Jungs?" Versuchte ich von dem Thema abzulenken, das War mir schon irgendwie peinlich, weil sie sich am Ende doch so um mich sorgten.

"Eigentlich haben wir in einer Pizzaria reserviert " meine Chris
"Ich kann so nicht in die Öffentlichkeit gehen!" Ich lachte
"Dann sagen wir ab und Essen Brot!"
Meinte Caelan schnell und griff nach seinem Handy.

"WAG ES NICHT!" rief Leo "ich will meine Pizza, sorry Nana aber Pizza geht vor" er grinste mich an
"Geht ruhig, ich muss sowie so dringend schlafen"

Nur widerwillig stimmte Caelan den anderen zu und zehn Minuten später verließen sie das Haus. Wieder War ich hier alleine, vor einiger Zeit noch hätte ich die Chance genutzt und wäre abgehauen, doch wollte ich nicht mehr weg. Vorallem nicht, weil ich meinen Vater davon abhalten musste sie zu töten.

Tochter eines Mafiabosses (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt